Halls of the Arcanum
Eine Mage: the Ascension-Rezension von Infernal Teddy
1st Edition:
1: Mage: the Ascension
3: The Book of Chantries
5: Technocracy: Progentiors
6: Digital Web
7: The Book of Shadows
9: Technocracy: Iteration X
10: The Book of Madness
11: Technocracy: New World Order
12: Ascension’s Right Hand
20th Anniversary Edition:
20th Anniversary Edition Quickstart
Mage: the Ascension – 20th Anniversary Edition Teil 1 Teil 2 Teil 3
Romane:
The Road to Hell (Caninus)
The Ascension Warrior (Caninus)
Anthologien:
Truth Until Paradox
Truth Beyond Paradox
Ein Einschub, ein Band, welcher keine eigene Laufnummer hat, dennoch aber zu Mage: the Ascension gehört. Das Arcanum wurde meines Wissens nach bereits schon in der ersten Edition von Vampire: the Masquerade erwähnt, aber es dauerte bis 1995 und dem Year of the Hunter, bis das Arcanum tatsächlich beschrieben wurde. Ähnlich wie die anderen Beiträge dieses Event Years ist dieses Buch zwar an eine bestimmte Reihe gebunden, könnte aber eigentlich mit jeder Spielreihe der Welt der Dunkelheit verwendet werden – andere Beispiele sind The Inquisition für Masquerade oder Project Twilight für Werewolf: the Apocalypse.
Wie auch schon Ascension’s Right Hand besitze ich Halls of the Arcanum nur als Teil des Sammelbands Mage Chronicles Vol. 2, welcher – ironischerweise – als Teil des Year of the Ally veröffentlicht wurde. Das Buch selbst ist 111 Seiten lang, inklusive eines Charakterbogens und der Errata für Ascension’s Right Hand. Optisch entspricht es dem selben Standard, den wir bisher bei allen Büchern der ersten Edition beobachten konnten, wobei das Artwork sich hier schon im Wandel befindet, und eher dem nahe kommt, was wir in der 2nd Edition sehen werden.
Ignoriert man die Kurzgeschichte und die einseitige Einleitung teilt sich Halls of the Arcanum in drei Bücher auf. Das erste Buch, welches aus drei Kapitel besteht, wurde aus der Sicht eines neuen Initiaten des Arcanums geschrieben, und stellt den Orden und seine Geheimnisse entsprechend vor, und zwar als eine Reihe von Briefen und Tagebucheinträgen. Das erste Kapitel beschäftigt sich damit, wie das Arcanum rekrutiert, und wie neue Mitglieder in den Orden eingeführt werden. Das Arcanum präsentiert sich nach außen als eine Gesellschaft von Gelehrten, welche sich mit Geschichte, Archäologie, Anthropologie und anderen etwas esoterischen Themen beschäftigt, und meist auch entsprechend rekrutiert, wobei man auch gerne praktizierende Okkultisten und Psioniker einlädt. Wenn sich die neuen Mitglieder dem Orden in einem Ritual – ähnlich dem mancher Logen – im Mutterhaus in der Nähe Londons verpflichtet haben erfahren sie, was das Ziel des Ordens tatsächlich ist: Die Suche nach dem Übernatürlichen, und die Sammlung und Katalogisierung von Informationen und Berichten über diese Dinge. Die Geschichte des Arcanums wird dann im zweiten Kapitel beleuchtet. Gegründet wurde der Orden 1885 von einer Gruppe gelehrter Gentlemen, deren Anführer später spurlos verschwand. Es wird beleuchtet wie die Organisation sich langsam ausweitete, bis zu ihrer heutigen globalen Größe, es werden ebenso die Konflikte und hart erkämpften Siege beschrieben, welche den Orden zu dem geformt haben was es heute ist. Ebenfalls Teil dieses Kapitels ist eine Zusammenfassung dessen, was das Arcanum über die verschiedenen Fraktionen der Welt der Dunkelheit weiß – oder glaubt zu wissen. Hier wird sehr schnell deutlich das das Arcanum große Lücken in ihrem Wissen um das Übernatürliche hat, gleichzeitig aber wahrscheinlich die Gruppe innerhalb des Settings sein dürfte, welche am Besten über alle anderen Bescheid weiß. Das dritte Kapitel beschreibt dann die einzelnen Fraktionen innerhalb des Arcanums (Es ist ein White Wolf-Produkt, natürlich gibt es mit einander streitende Fraktionen), und wo das Arcanum heute aktiv ist, bzw. welche Ziele es wo auf der Welt verfolgt.
Das zweite Buch, beginnend mit dem vierten Kapitel, beschäftigt sich dann mit den Charakteren, welche man mit dem Arcanum spielen soll. Als erstes geht es natürlich an die Charaktererschaffung, welche den üblichen Regeln für Sterbliche folgt. Wie immer gibt es noch ein paar neue Fertigkeiten und Vor- und Nachteile, und es wird auch wieder auf die den Sterblichen zur Verfügung stehenden Numina hingewiesen, nur das die Regeln hierfür ausnahmsweise nicht in diesem Buch stehen, statt dessen wird auf Hunters Hunted und Ascension’s Right Hand verwiesen. Gefolgt wird die Charaktererschaffung durch eine Reihe von Charakterarchetypen, wie man sie sonst eher aus den Splatbooks der Welt der Dunkelheit her kennt, und einigen wichtigen NSCs des Arcanums. Das letzte Kapitel richtet sich an den Spielleiter, und geht auf einige der Geheimnisse im Hintergrund des Arcanums ein, und wie man diese im Spiel einsetzen kann. Außerdem bekommen wir hier einige weitere NSCs – mit Werten und ihren Geheimnissen. Der Gründer des Arcanums gehört zum Beispiel zu den XXXXXXX! Den Abschluss bilden zwei Anhänge. Das erste geht auf sterbliche Alchemie ein, wie sie innerhalb der Spielwelt funktioniert, und wie man sie als Spieler einsetzen kann. Das zweite präsentiert einige Beispielartefakte, die man im Spiel einsetzen kann, oder die als Vorlage für eigene Artefakte dienen können. Abgerundet wird das Buch durch eine Auswahl an literarischen Empfehlungen, Plänen für ein typisches Guildenhaus und dem Haupthaus, einem Charakterbogen, und dem Errata für Ascension’s Right Hand – nichts wichtiges, nur drei fehlende Vorteile.
Fazit:
So, und wie finden wir das Ergebnis dessen, was White Wolf aus Anne Rice‘ Talamasca herausgekitzelt hat? Um ehrlich zu sein, ich finde es eine ganz Runde Sache. Eine Gruppe Okkultisten und Gelehrter, welche mehr über alle anderen Bewohner der Welt der Dunkelheit wissen als sonst jemand, und die sowohl Protagonisten, Antagonisten oder Mentoren sein können, was gibt es da nicht zu mögen? Okay, es wäre schön gewesen wenn die Regeln für Numina hier noch dabei gewesen wären, anderseits ist Ascension’s Right Hand gerade mal einen Monat vorher erschienen, und es ist sowieso schon viel Material in dieses Buch gequetscht worden. Leider ist im Laufe der Zeit das Arcanum immer mehr in Vergessenheit geraten, aber wer mal eine Gruppe Sterblicher als mögliche Bedrohung für seine Magi auftreten lassen will, oder mal die Welt der Dunkelheit von einer anderen Seite erkunden will ist hier gut aufgehoben – von den Year of the Hunter-Büchern hat es mir am Besten gefallen.
Verwendbarkeit mit M20:
Tatsächlich halte ich die Verwendbarkeit mit der M20 für ziemlich hoch. Das Arcanum wird zwar im neuen Grundregelwerk nicht mehr erwähnt, aber das macht das Buch nicht weniger nützlich, zumal ja beispielsweise in der V20 das Arcanum noch immer Erwähnung findet. Meine Empfehlung die ich im Fazit ausgesprochen habe hat auch hier weiterhin Gültigkeit – ein schickes Buch.
So, und damit sind wir am Ende der ersten Edition angekommen. Wir überspringen The Fragile Path, weil ich das mit den Büchern von Mage: the Sorcerers Crusade besprechen möchte, und machen nächstes Mal weiter mit dem 2nd Edition Grundregelwerk.
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