State of the Art in Eilar

Relaunch von Eilar Teil 5

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Achtung: Im Zuge der Diskussion wurden Berührte in Befleckte bzw. umgangssprachlich Feenbrut und Feenmagier in Zauberer umbenannt. In folgenden Artikeln wird dementsprechend die Bezeichnung angepasst.

Achtung II: Nach Feedback von verschiedenen Personen (vor allem danke an Ron und Chruschtschow) wurde dieser Beitrag überarbeitet.

Im Gegensatz zu den meisten Fantasy Weltessn orientiert sich Eilar nicht am Mittelalter. In meinen fundamentalen Überlegungen habe ich als Thema die Zeit der Aufklärung genannt.  In unserer Welt entspricht das (je nachdem wen man fragt) 1650-1800. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass mich vor allem der letzte Teil der Aufklärung interessiert. Natürlich ist es mit einem Stichwort nicht getan. Das späte Barock und Rokoko sowie erste Einflüsse vom aufkommenden Klassizismus und der Romantik.

Natürlich sind das alles nur Inspirationen. Gerade in narrativen Systemen wie Fate bringt eine genaue historische Einfassung nur recht wenig. Statt sich also in Details zu verlieren versuche ich einen groben Überblick über den Stand der Technik zu geben.

Kriegswesen

Die Schlachten und Kämpfe auf Eilar haben sich im letzten Jahrhundert massiv verändert. Die frondienstleistenden Bauern mit Speer und Messer gehören der Vergangenheit an und sind mit Musketen bewaffneten Infanteristen, der mit Pistole und Säbel ausgerüsteten Kavellerie und den dröhnenden Kanonen der Artillerie gewichen. Die neuen Möglichkeiten der Herstellung haben eine gut ausgerüstete Armee ermöglicht.

Gerade das Steinschlossgewehr (die für das Genre namensgebende Flintlick Rifle) hat sich als Waffe durchgesetzt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist man beim Steinschlossgewehr nicht darauf angewiesen darauf zu warten bis eine umständlich angezündete Zündschnur endlich abgebrannt ist und die Muskete feuert. Stattdessen wird Schießpulver und Kugel aus einem Papiertütchen entnommen, zusammen mit den Papierfetzen mit einem Stopfen in den Lauf gerammt und mit betätigen des Abzug durch den Funken eines Feuersteins abgefeuert. Plötzlich war es nicht nur möglich etwas schneller zu feuern, sondern eine Waffe eine Zeit lang geladen zu lassen, um schlagartig abfeuern zu können. Seit sich in Eilar noch die Bayonette durchgesetzt haben, die vorne am Lauf der Muskete befestigt werden, ist die Muskete förmlich alternativlos geworden.

Nicht nur die Ausrüstung sondern auch die Soldaten selbst haben sich im Vergleich zum Mittelalter verändert. Anstatt ein paar Bauern einzuziehen und ihnen ohne größere Ausbildung einfach eine Waffe in die Hand zu drücken, kämpfen auf Eilar Berufssoldaten. In früheren Zeiten, wurden einfache Bauern zum Frondienst einberufen und verschwanden wieder zurück in ihr altes Leben nachdem sie ihre Zeit abgeleistet hatten. Jetzt jedoch durchlaufen Rekruten einen echten Drill, der die Armee zu einem großen und vor allem lenkbarem Ganzen macht, und bleiben als stehendes Heer bestehen. Natürlich bedeutet das für einen Fürsten, der eine Armee sein eigen nennt, dass er sein Heer ernähren und unterbringen muss. Wer schon eine Armee hat und sie gerade nicht gegen bare Münze verleihen kann, der will sie auch nutzen. Die Anzahl der Kriege auf Eilar hat dementsprechend in den letzten Jahrzehnten immer weiter zugenommen.

Die meisten Armeen sind in immer kleiner werdende Teilbereiche aufgeteilt. Von riesigen Korps über Regimente und Bataillone bis hin zu kleinen Trupp. Dazu passend wurden die Ränge einer Armee vom Gefreiten über Seargant und Leutnant bis hin zum Generalfeldmarschall angepasst. Bei Staatenverbänden wie Emlen besteht eine Armee zudem noch aus verschiedenen Verbänden der einzelnen Staaten, die jeweils ihre eigene Befehlskette haben. Obwohl das Ganze schon kompliziert genug erscheint, wird das stehende Heer in Eilar immer wieder durch Söldner ergänzt, die in verschiedenen Konstellationen in die Befehlshierachie eingeflochten werden.

Obwohl auf Eilar Magie bekannt ist, spielt sie in den Schlachten selbst nur eine untergeordnete Rolle. In vielen Armeen finden sich jedoch einzelne Dryw, die in den Lazaretten die Heilung der Soldaten beschleunigen. Zudem finden viele Fürsten über den Umweg von Söldnern einen Weg die eigentlich verpönten Beflecken und den ein oder anderen freien Zauberer in ihre Truppen einzuschleusen. Man wird in Eilar zwar keine Magier finden, die regelrecht Artillerie ersetzen können, aber ein paar gut positionierte Zauberer und Befleckte in einem Bataillon können das Kriegsglück merkbar beeinflussen.

 bekannte Persönlichkeiten:

  • Tristan Honore Le Notré aus Presine: Künstler, Waffenschmied und Erfinder des modernen Steinschlossgewehre, des Bayonetts und der Bogenzither.
  • Gerlach Kiechl aus Emlen: Anführer von Gerlachs Beutehaufen, einer der größten und bekanntesten Söldnertruppe mit Zauberern und Feenbrut in ihren Reihen.
  • Marquis Gaspar de Silva aus Illiria: Befehlshaber über das legendenumwobene Regiment der “Purpur-Drachen”

 

Architektur

Mit der Verbreitung der Kathedralen des dualistischen Ordens wandelte sich nicht nur der religiöse Baustil in Eilar. Von Emlen bis hin in die hinterste Ecke von Illiria wurden alte starre Formen der Architektur aufgelöst. Prachtvolle Experimente mit Kuppeln, in die Fassade eingearbeitete Skulpturen und reichhaltige Ornamente verbreiteten sich zuerst über den Orden und dann über die reichen Adligen und Kaufleute in den meisten großen Städten. Die Tempel der schlafenden Götter bleiben ihrer alten klassischen Linie jedoch treu und selbst die wenigen Neubauten bringen nur wenig Änderungen. Auf dem Land ist von all diesen Neuerungen sowieso nur wenig zu bemerken und die alten und bewährten einfachen Baustile setzen sich weiter durch.

bekannte Persönlichkeiten:

  • Graf Gustaf von Rahbek aus Meliør: Erbauer der berühmten Kathedrale von Answar.

Musik & Kunst

Alles in Eilar ist in Bewegung und verändert sich und das zeigt sich auch in der Musik und Kunst. Vorbei ist es mit den ruhigen Liedern, stattdessen werden Spannungen leidenschaftlicher Bewegtheit in der Musik gelebt und musikalische Gegensätze miteinander kombiniert. Chöre verschwinden zusehensten aus den Kompositionen und werden durch instrumental begleiteten Einzelgesang unterstützt. Immer mehr wird auch Improvisation an den Instrumenten ein fester Bestandteil, um aus jedem Konzert etwas einzigartiges zu machen.

Malerei und Bildhauerei werden zum Teil ihres Darstellungsort. Bilder und Statuen sind entweder schon direkt Teil eines Gebäudes oder werden direkt geschaffen, um sich in das Gesamtbild einzuordnen. Dabei setzen sich dieselben Elemente wie in der Musik Form. Deutliche Farbunterschieden und große Kontraste zeigen dramatische Szenen mitten in ihren Höhepunkt.

Allgemein scheint alles Kreative auf Eilar in den letzten Jahrzehnten dazu geschaffen sein, um sich gegenseitig zu übertrumpfen und einen jeden in Staunen und Bewunderung zu versetzen.

 

bekannte Persönlichkeiten:

  • André Couperin aus Melusine: Wohlhabender Kaufmann und Kunstmäzen.
  • Esteban de Quevedo aus Illiria: Exzentrischer Komponist in Diensten des Königs von Illiria

Wissenschaft

Wissenschaft im eigentlichen Sinne ist eine neue Entwicklung in Eilar. Noch vor  200 Jahren wurde alles was in der Welt passiert durch Feen und die schlafenden Götter erklärt. Seitdem hat sich viel getan auf Eilar. Nachdem altes einst von den Tempeln verbotenes Wissen erst in Melusien und dann in ganz Eilar zu Tage gefördert wurde, ging eine regelrechte Welle durch die Gelehrten der Welt. Die vergessenen Kenntnisse wurden erneut erlernt und wissenshungrig wandte man sich danach neuen Themen zu. Mittlerweile bedienen sich die Gebildeten auf ganz Eilar wissenschaftlichen Methoden, um die Welt um sich herum zu verstehen. Weder Politik noch Religionen können die Forscher nun noch halten, während sie die Gesetze der Natur entdecken. Feen werden nunmehr nur noch dann herangezogen als Erklärung herangezogen, wenn scheinbar alle anderen Definitionen scheitern. Es ist die Zeit großer Entdeckungen und Erfindungen, doch während eine Erfindung nach der nächsten in den Städten entdeckt wird, bleibt es bei den meisten bei Prototypen oder sogar nur Gedankenspielen. Viele der jetzt erstmals getesteten Technologien werden mehrere Jahrzehnte brauchen, bevor sie Eilar wirklich durchdringen.

Einige der wichtigsten Neuerungen:

  • Mithilfe von Beobachtungen und Berechnungen, wurde erstmal ein korrektes Bild des Sonnensystems bewiesen: Eilars Planet kreist als zweiter Planet von zehn um die Sonne.
  • Der Buchdruck hat sich soweit verbreitet, dass die Massen wirklich davon profitieren. Eine gebildete Bürgerschicht beginnt sich aufzubauen und in manchen Ländern wird schon mit kurzen Schulpflichten experimentiert.
  • Dampfmaschinen sind bereits erfunden und werden als Kuriositäten hier und da genutzt. Von einer sinnvollen wirtschaftlichen Nutzung ist man jedoch noch weit entfernt.

bekannte Persönlichkeiten:

  • Caspar Jakobus Witek aus Emlen: Revolutionärer berühmter Mediziner und mutgemaßter freier Zauberer.
  • John Purcell aus Palatyne: Berühmter Erfinder zahlreicher technischer Neuerungen. Momentan auf Weltreise.

 

Natürlich ist all das nur ein grober Überblick, aber es geht nicht darum alles zweifelsfrei zu klären, sondern ein Gefühl dafür zu vermitteln, was möglich ist und was nicht. Schlussendlich formt sich Eilar immer durch die Spieler und ihre Spielleiter.

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