Malmsturm – Wege aus Blut und Eisen

Eine Heavy Metal Fate Rezension von Infernal Teddy

Malmsturm – Die Regeln
Malmsturm – Die Welt

Malmsturm – Die Fundamente (Teil 1Teil 2Teil 3)
Malmsturm – Länder des Sturms
Malmsturm: Stätten der Verdammnis

He has the gift of second sight
He is the chosen one
So it shall be written
And so it shall be done
– Iron Maiden, Seventh Son of a Seventh Son

Verdammt, ist es wirklich schon drei Jahre her das wir das letzte Mal ein Buch zu Malmsturm zum besprechen hatten? Ich scheine auch nichts verpasst zu haben an Veröffentlichungen… damn. Okay, es dauert ewig bis die Leute hinter Malmsturm neues Material veröffentlichen, aber bisher hat sich dei Wartezeit immer gelohnt. Schauen wir mal ob es dieses Mal auch so ist.

Optisch hat sich hier nichts geändert gegenüber den Vorgängerbänden – ein schicker Hardcoverband im selben Format wie auch schon Malmsturm – die Fundamente und die anderen Fate Core-Hardcover aus dem Hause Uhrwerk. Auch sonst ist das Buch von der Covergestaltung her im Prinzip identisch mit dem Vorgängerband. Auch hier sind die die 225 Seiten Monochrom, ohne die Farbakzente oder dem Goldschnitt des ersten Bandes der Reihe. Wir haben auch wieder den Dämonenkopf auf dem Buchrücken – viergehörnt dieses Mal – und das schwarze Lesebändchen. Die Metalsongs am unteren Seitentrand fehlen auch nicht, auch wenn ich wieder keine Titel von Bolt Thrower gefunden habe. Ich bin mir sicher die machen das nicht um mich zu ärgern. Überhaupt nicht. Der Band wurde auch wieder stimmungsvoll von Björn Lensig illustriert, und dazu gehört eine Besonderheit auf die wir gleich eingehen werden. Ich muss mich auch bei dieser Besprechung rein auf meine Lektüre berufen da ich keinen Zeit gefunden habe den Band mal zu bespielen. Drehen wir den Verstärker also auf 11, und legen los.

Die Einleitung von Wege aus Blut und Eisen beschreibt das Buch als eine „Irrform“, einen seltsamen Mutanten, und das ist eine angemessene Beschreibung für diesen Band. Kern des Buchs sind drei große Kapitel, eine für jede Region der Welt von Malmsturm. Aber im Gegensatz zu Stätten der Verdamnis haben wir es hier nicht mit einem Abenteuerband zu tzun sondern etwas… ungewöhnlicheres. Jedes Kapitel eröffnet mit einem kurzem Comic, welches dann von einer ausgiebigen Beschreibung des Schauplatzes, mit NSCs, Abenteueraufhängern und weiterem Material gefolgt wird. Die Comics stammen – wie schon erwähnt – aus der Feder von Björn Lensing, und fangen wie schon die restlichen Illustrationen die Sword & Sorcery-Stimmung von Malmsturm ein.
Im ersten Kapitel wenden wir uns der Weismark zu, beginnend mit einem Comic in dem ein Dwarg bei der Suche nach einem Schatz auf ein mysteriöses unterirdisches Tunnelsystem stößt – allerdings ist eine Abenteurergruppe auch in das Tunnelsystem eingedrungen, und die Begegnung verläuft nicht friedlich. Dieses Tunnelsystem, die „Wege des älteren Wassers“, ist dann das Thema des dazugehörigen Kapitels. Niemand weiß wer die Tunnel gebaut hat, oder warum, aber es haben sich seltsame Geschöpfe hier eingenistet, und es gibt eine Reihe von seltsamen Orten. Mit anderen Worten: wir bekommen hier Konzept und Grundgerüst für einen Dungeon geboten, etwas das ich bei Fate nicht erwartet hätte. Außerdem haben wir eine handvoll NSC, inklusive dem Dwarg aus dem Comic, denn zu einem Dungeon gehören schließlich auch Leute die bereit sind zu plündern.
Der zweite Comic erzählt von einer jungen Frau die von einem Kult geopfert werden soll, dabei ihre eigenen magischen Kräfte entdeckt, und und von einem Wachmann des Kultes durch die Kanalisation hinausgeschmuggelt wird. Diese Geschichte spielt wie aus das darauf folgende Spielmaterial in der Hauptstadt des Imperiums – meiner Lieblingsregion der Welt – und war in einem kleinen Viertel eingepfercht zwischen Slums und einem Tempeldistrikt. Kern des Viertels und des Kapitels ist der sogenannte Brunnenmarkt und seine Bewohner. Hier hat jeder Dreck am Stecken, jeder ein dunkles Geheimnis, und schlimme Dinge passieren fast nächtlich. Alles in allem bekommt man hier ein wunderbares kleines urbanes Setting mit dem man sich als Spielgruppe problemlos länger beschäftigen könnte ohne das kleine dreckige Viertel jemals verlassen zu müssen.
Das dritte Regionalkapitel wendet sich dann dem Norden zu. Der Comic hat zu weiten Teilen Ähnlichkeiten mit Arnies erstem Ausflug als Conan: ein junger Barbar wird gefangengenommen und dazu gezwungen in der Arena zu kämpfen, kommt dann nach einiger Zeit frei, und findet sich dann in einer Ruine wieder aus der er ein Schwert mitnimmt. Gut, eine riesige Eidechse frisst ein paar Leute, aber sonst… Das Spielmaterial in diesem Kapitel ist enger mit dem Comic verzahnt als es in den vorherigen Kapiteln der Fall war, mit einer recht weitreichenden Regionalbeschreibung und mit Orten und Charakteren die sich durch die Ereignisse im Comic verändert haben – oder deswegen in dieses Gebiet gezogen sind.
Als letztes Kapitel haben wir ein Bestarium, mit Monstern und Charakteren aus den vorangegangenen Kapiteln, inklusive Spielwerten und weiterführenden Hintergrund. Abgeschlossen wird der Band durch einen kurzen Anhang mit einer Liste aller im Buch vorkommenden Stunts und einem Verzeichnis aller Personen und Monstern.

Fazit:
Also, wie macht sich die „Irrform“ denn jetzt so, zumindest von der Lektüre her? Das Konzept ist erstmal seltsam – eine Mischung aus Comic und einem Sammelsurium an Spielmaterial zu verschiedensten Themen klingt jetzt nicht nach etwas das funktionieren sollte. Und tatsächlich funktioniert die Mischung auch nicht überall gleich gut – während das Kapitel zum Imperium ein großartiges Minisetting darstellt und man quasi direkt losspielen könnte, ist das Kapitel zum Norden relativ handzahm im Vergleich zu dem was an anderen Stellen aus malmsturm herausgeholt worden ist. Gemessen am Setting ist das Kapitel über die Weismark wohl das unerwartetste – ich hätte nie damit gerechnet das ich einen Dungeon in Malmsturm sehen würde. Aber trotz der Kritik über das schwache dritte Kapitel ist Wege aus Blut und Eisen ein sehr gelungener Band, der mich befriedigter zurücklässt als sein Vorgänger >Stätten der Verdamnis. Für Fans von Malmsturm definitv ein Pflichtkauf.

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