Dune: Das Haus Harkonnen

Eine Romanbesprechung von Infernal Teddy

Eines meiner Jahresprojekte für dieses Blog ist eine so vollständig wie mögliche Reihe von Rezensionen der Dune-Romane, sowohl der ursprünglichen Roman von Frank Herbert als auch der Fortsetzungen, Prequels und Prequels der Prequels von seinem Sohn Brian Herbert und dem berühmt-berüchtigtem Star Wars-Autor Kevin J. Anderson. Ich werde dabei innerhalb des Settings chronologisch vorgehen, sprich nicht in der Veröffentlichungsreihenfolge. Erinnern wir uns also: “A beginning is a very delicate time…”

Legends of Dune:
Butlers Djihad
The Machine Crusade
The Battle of Corrin

Schools of Dune:
Sisterhood of Dune

Prelude to Dune:
Das Haus Atreides

Und wieder sind wir hier versammelt um uns mit einem Dune-Roman aus der Feder von Brian Herbert und Kevin J. Anderson zu beschäftigen. Und nein, ich werde nicht müde darauf hinzuweisen das ich Anderson für einen Star Wars-Fanboy turned hack halte. Heute geht es um den zweiten Band der Prelude to Dune-Trilogie, Das Haus Harkonnen. Von der Aufmachung her gibt es nicht so viel zu sagen, wir haben es mit der Taschenbuchausgabe aus dem Heyne-Verlag zu tun, alles bisher gesagte gilt auch hier wieder – keine Überraschungen also.

Der Roman handelt einige Jahre nach dem Ende des letzten Bandes – Leto Atreides ist trotz seines Verwirkungsverfahrens Herzog auf Caladan, die letzten nachkommen des Hauses Vernius sind weiterhin auf Caladan im Exil, und auch sonst hat sich gegenüber dem Ende des Vorbandes wenig verändert. Der Roman greift auch alle Handlungsstränge erneut auf, die im Vorgänger begonnen wurden, und fügt weitere hinzu. Rhombur Vernius erwählt sich eine Konkubine aus den Reihen der Bene Gesserit – welche ihn direkt beginnt anzustacheln etwas gegen die mittlerweile seid zehn Jahren andauernde Okkupation des Planeten Ix zu unternehmen. Kailea Vernius wird dagegen endlich die Geliebte von Leto, und schenkt ihm auch ein Kind – Victor. Doch diese Liebe beginnt sehr schnell zu bröckeln, unter anderem durch den Einfluss ihrer Hofdame, welche in Wirklichkeit eine Spionin ist, welche von den Harkonnens ausgeschickt wurde. Ein großes Thema des Buches sind auch die Konflikte innerhalb des Hauses Harkonnen. Zum Einen schreitet die Erkrankung von Baron Wladimir Harkonnen weiter unaufhaltsam voran, und weder ein dazu gezogener Suk-Arzt, Dr. Wellington Yueh – der hier überraschenderweise als Kybernetiker vorgestellt wird – noch die Bene Gesserit, die er zu erpressen versucht können ihm helfen. Zudem kommt er zu einem Konflikt zwischen dem Baron und seinem jüngeren, sanftmütigeren Bruder Abulurd, beziehungsweise dessen Sohn Rabban, welcher eher nach dem Baron geraten ist, ein Konflikt der mit dem Tod Abulurds durch die bloßen Hände seines Sohns endet. Hier lernen wir auch Gurney Hallek kennen, der als einfacher Arbeiter auf Giedi Primus beginnt, nur um von dem Planeten zu flüchten und als Schmuggler in Kontakt zu kommen mit Graf Vernius, welcher immer noch als Flüchtling versucht, den Corrinos zu schaden. Parallel dazu laufen auch weiterhin die Stränge um den imperialen Planetologen, Imperator Shaddam, und den anderen Charakteren die wir bisher kennengelernt haben. Und am Ende spitzt sich der Konflikt zwischen den Atreides und den Bene Thleliax weiter zu, als eine Bombe Letos Sohn Victor tötet, und Rhombur lebensgefährlich verletzt…

Fazit:
Wie auch schon beim Vorgänger, Das Haus Atreides, und im Gegensatz zu den vier Romanen davor haben wir es hier mit einem kompetent geschriebenen Roman zu tun, welchem es auch hervorragend gelingt die Atmosphäre von Dune einzufangen und auch wirkt wie etwas aus dem Dune-Universum, aber… es ist halt doch nicht Dune. Zumal hier an mehreren Stellen mit dem bestehenden Canon des Dune-Universums an mehreren Stellen gebrochen wurde, wie die Sache mit Yueh, oder der Einführung von Victor als – verstorbenen – Erstgeborenen des Hauses Atreides. Und natürlich bleibt der Focus zu sehr auf Action, ohne die Komplexität und die “Wheels inside Wheels” mitzubringen, die Frank Herbert mit Leichtigkeit in sein Werk eingebracht hat. Naja, ich sage mir “Wir haben ja nur noch ein Buch vor uns, dann geht es an die Originalromane”, wir lesen uns also bald an dieser Stelle zu Das Haus Corrino

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