Masks – 1,000 Memorable NPCs for Any Roleplaying Game
Eine Rezension und Empfehlung von Shadom
Auf Masks bin ich erst ein wenig verspätet gestoßen, hat es doch schon 2012 die Ennies gewonnen. Glücklicherweise lese immer mal wieder gerne bei dem herausgebenden Gnomestew -Blog rein (übrigens nur zu empfehlen!) und von Zeit zu Zeit erwähnen, die natürlich auch ein Buch von denen, das ein paar Jahre alt ist. So bin ich dann über den kleinen Umweg über den Sphärenmeister zu Masks gekommen. Geniales Buch!
Sollte man so eine Rezension anfangen? Vermutlich nicht. Aber ein Grund warum ihr hier so selten Rezis von mir seht ist, dass ich immer so ein fahles Gefühl habe wenn ich auf dem Werk eines anderen Herumhacke. Dementsprechend nehme ich halt nur selten Rezi Exemplare an, denn dann muss ich nunmal was schreiben und wenn ich schreibe, dann auch meine ehrliche Meinung.
So genug der Vorrede.
Masks is eine systemneutrale NSC Sammlung. In der toter-Baum Version kommt das Buch auf etwa 330 Softcover Seiten in Letter Größe (das amerikanische Format, was ein bißchen kleiner ist als Din A4) daher. Das ganze ist einigermaßen stabil und wirkt ordentlich verarbeitet. Die Jahrhunderte wird es sicherlich nicht überstehen, aber ich habe keine Sorge, dass es mir in den nächsten 5 Jahren über den Jordan geht. Die Schriftgröße ist ein bißchen klein, aber da bei jedem Kauf automatisch auch PDF und Textversion mitkommt (!!), kann man ja notfalls abhelfen (NSCs, die ich mir vor dem Abend raus gesucht habe, drucke ich mir eh leicht angepasst erneut aus). Das Buch ist von innen schwarz-weiß, aber dafür auf fast jeder Doppelseite durch Illustrationen aufgelockert. Die sind zwar nicht alle auf dem selben Niveau, aber nie wirklich schlecht. Im Gegenteil… manche sind richtig gut!
Kommen wir aber dann mal endlich zum Inhalt! Nach dem üblichen Vorwort und der Einleitung gehts erstmal an ein paar generelle Sachen. Der Vollständigkeit halber und für unerfahrene NSCs ist es wohl eine Notwendigkeit, aber ich gebe zu bis auf den kurzen Einblick nach welchem Modus Operandi die Autoren ihre Figuren erschaffen haben waren mir die Tipps keine Hilfe. Im Grunde sagen sie einem nur mit ein wenig Redundanz, dass man ja einzelne Eigenschaften wie Geschlecht, Alter, Rasse usw. ganz leicht anpassen kann und dann schnell die 10 fache Anzahl der NSCs hier hat. Eigentlich doch logisch oder?
So oder so. Dann folgen die ersten NSCs und hier beginnt das Buch zu glänzen. Die NSCs selber sind aufgeteilt in Fantasy, Modern und Science Fiction. Dann ist jedes der Kapitel noch mal aufgeteilt in Bösewichter, Neutrale (so oder so verwendbar) und Verbündete. Auf jeder Doppelseite sind zudem noch unten links Vor- und und rechts Nachnamen aufgelistet. So kann man durch das Blättern in der passenden Sektion auch schnell mal einen Namensaussetzer ausgleichen.
Sieht doch schonmal gut organisiert aus oder?
HA! Das kommt noch so viel besser. Aber gehen wir der Reihenfolge vor.
Wie so ein NSC denn jetzt aussieht, fragt sich der Herr Leser wohl mittlerweile. Kein Problem. Hier mal ein Screenshot aus einer der der frei verfügbaren Previews [1] [2] [3]:
Das beste an den NSCs direkt: Es handelt sich weder um fast schon sinnlose Zweizeiler (die Mühe kann ich mir auch selbst machen), noch um voll ausgearbeitete Charaktere (gnaah schwer anzupassen und viel zu merken). Nein, für mich trifft Masks genau den Sweet Spot in der Mitte. Das ist alles in 3 Minuten gelesen und prägnant genug um es noch 2 Stunden später zu wissen. Egal ob es um das Aussehen, Persönlichkeit (wo auch immer ein Rollenspielhinweis wie das Klatschen mit den Handschuhen im Beispiel versteckt ist), Motivation, die Hintergrundgeschichte oder die Eigenschaften geht: Jeder Absatz gibt mir ein Gefühl für den Charakter ohne mich zu überfrachten. Gerade die besagten Eigenschaften ganz unten sind für mich sehr hilfreich als Fate SL, da es sich dabei im Grunde um Protoaspekte handelt. Ein bißchen ausschmücken und fertig ist der Charakter.
Kommen wir zu den vielen, vielen Indizes. Ich bin ja dieser Tage immer noch glücklich wenn ein Buch überhaupt einen Index hat. Mask schaut mich da nur wahnsinnig lachend an und klatscht mir mit einem irren Funkeln im Auge 4 1/2 ins Gesicht. Der halbe Vorweg – Wie ihr im Beispiel oben rechts gesehen habt ist jeder NSC nummeriert. Das ist zwar kein Index an sich, aber es hilft bei genau dem was ein Index tun soll. Schnell wieder finden was ich suche. Ansonsten ist da:
- NSC nach Eigenschaft (Du brauchst einen reichen NSC? Schau unter Wealthy nach)
- NSC nach Name (Nummer vergessen? Auf die Art findest du ihn schnell wieder)
- NSC nach Autor (Du fandest den NSC 262 besonders toll? Schau was der Autor sonst noch so geschrieben hat)
- NSC Gruppen (Du suchst nach einer ganzen Hofgesellschaft? Hier sind 10 NSCs, die gut zusammen dafür funktionieren)
Gerade der letzte Index war für mich noch das I-Tüpfelchen. Für mich ist Masks das mit Abstand am besten organisierte Buch, das ich jemals in meiner Hand halten durfte.
Ich würde ja gerne auf einer kritischen Note enden, aber leider kann ich wirklich nichts (aber auch gar nichts) schlechtes über das Buch sagen bis auf die kleine Schrift.
Wenn ihr also SL seid und eure NSCs manchmal etwas stockend oder farblos daher kommen (und ihr Englisch könnt) dann kauft euch Masks! (Notfalls auch nur als PDF)
Eine interessante Rezension: Thematisch würde der Artikel gut zum Juli- Karneval der Rollenspielblog zur Tiefe von NSCs passen. Vielleicht wollt ihr auch hier verlinken: http://forum.rsp-blogs.de/rsp-karneval/lebendige-nscs-wie-man-figuren-tiefe-verleiht-%28juli-2014%29/
Netter Tip, danke :)
Ich habe das PDf schon lange, genau wie die anderen drei aus der Reihe von Gnome Stew. sind alle zu empfehlen.