Handbuch Tiere und Tiergefährten
Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy
Und schon wieder ein Produkt aus der Reihe der Handbücher für Pathfinder. Ihr wisst schon, diese Reihe von schmalen heften, welche mit neuen Crunch und Charakteroptionen versprechen, das Spiel für die Spieler interessanter zu gestalten, und eine Vielzahl an neuen Charaktertypen ermöglichen sollen. Aber seien wir doch ehrlich, irgendwann hat man doch der Optionen genug, oder? Es sind doch jetzt schon mehr Talente und Zauber im Umlauf als man selbst jemals wird einsetzen können, richtig? Aber das vorliegende Handbuch, das klingt wieder interessanter, bietet was neues. Warum? Weil Tiere und Tiergefährten verspricht, sich mit eben diesen auseinander zu setzen, und das gehört zu den Dingen, die zu oft zu kurz kommen. Seien wir also gespannt, ob es den Erwartungen gerecht werden kann.
Das PDF, welches uns von Ulisses Spiele zur Verfügung gestellt wurde, ist 8,4 MB groß, 36 Seiten lang, und entspricht dem üblichen Pathfinder-Standard. Wer eines der Handbücher gesehen hat kennt die Gestaltung bereits, ansonsten verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf die Rezensionen, welche wir bereits zu den anderen Heften dieser Reihe veröffentlicht haben.
Das Cover des Bandes zeigt wie die ikonische Gnom-Druidin mit Hilfe ihrer Tierfreunde einen Troll angeht, ein Bild das irgendwo zwischen Fantasy und Märchen liegt, nicht ganz mein Geschmack und doch recht zauberhaft. Wie immer werden hier die Innenseiten des Umschlages direkt für Spielmaterial verwendet – hier ist es eine Liste von Tieren, und welche Ausrüstungsplätze den Tieren zur Verfügung stehen, also an welchen Stellen ein Tier oder ein Vertrauter magische Gegenstände tragen kann, und damit auch, welche von Tieren genutzt werden können. Wenn man den Abschnitt “Für deinen Charakter” überspringt geht es los mit einem Überblick über die Tierwelt – Eine Aufteilung von Tieren in Kategorien welche für Abenteurer interessant sind, und welche Tiere von welchen Völkern bevorzugt werden. Während zum Beispiel Menschen für Kampfzwecken Wölfe, Affen oder Bären bevorzugen, so ziehen Zwerge Löwen oder Wildschweine vor. Nach dieser Übersicht geht es dann los mit den Charakteroptionen, wir bekommen drei neue Archetypen, die sich auf Klassen beziehen, welche eigentlich keinen Zugang zu Tiergefährten haben. Neue Tricks sind das Thema der folgenden zwei Seiten, gefolgt von einer Liste von Vertrauten, ihren speziellen Fähigkeiten, und in welchen Veröffentlichungen man sie findet, zusammen mit Hinweisen nach welchen Kriterien man neue Vertraute und ihre Fähigkeiten auswählen sollte. Das Käufliche ist das nächste Thema des Buches, zwei Seiten mit mundaner Ausrüstung für Tiere, und zwei Seiten mit Tieren, die man in der Region “Inneren See” erwerben kann, was sie kosten, und in welchen Büchern man sie finden kann.
Damit wären wir auch in der Mitte des Buches angekommen, mit einer Doppelseite auf der verschiedene Tiere gezeigt werden, welche besondere Bedeutung für Golarion haben, und wo diese vorkommen – mir gefallen da besonders gut der Axtschnabel und der Ätherfrosch. Tiere und Tiergefährten wäre allerdings kein Produkt der Handuch-Reihe wenn es nicht neue Talente gäbe, allerdings sind die meisten Talente in diesem Heft welche, die nicht von den Spielercharakteren gewählt werden können, sondern von dessen Tiergefährten. Auch neue Archetypen finden sich hier, und auch diese beziehen sich auf Tiere und Tiergefährten, eine weitere Crunchebene, die mir als eine unnötige zusätzliche Komplexität erscheint. Interessanter sind da die zwei Seiten, welche sich mit dem Thema intelligente oder erweckter Tiere beschäftigen – dieser Abschnitt hätte gerne auch länger sein können. Neue Zauber und neue magische Gegenstände fehlen hier natürlich nicht, und beziehen sich alle auf Tiere. Zum Abschluss gibt es noch neue Tiergefährten und neue Vertraute – da haben es mir vor allem das Gürteltier und das Schnabeltier angetan. Als Letztes haben wir auf der Innenseite des Umschlages eine Übersicht darüber, welche Tiere gerne mit welchem Gott der Inneren See in Verbindung gebracht werden.
Fazit:
Ich gebe es zu, die Reihe der Pathfinder Handbücher empfinde ich zunehmend als monoton. Die Heft haben immer den selben Aufbau, verfahren immer nach dem selben Schema. Da ist Tiere und Tiergefährten tatsächlich ein frischer Wind mit einem Thema von dem ich eigentlich nicht angenommen hätte, das es sonderlich interessant sein könnte. Und doch bietet dieses Heft brauchbares Material für jeden Charakter der ein Tier irgendwo auf seinem Charakterblatt stehe hat und auch nur ein Funken Interesse für dieses Tier aufbringt. Zauberer und Druiden werden natürlich am meisten Nutzen aus diesem Heft ziehen, aber ich kann es eigentlich jeder Gruppe empfehlen. Zumindest anschauen sollte man es sich.
Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.
Kommentar hinterlassen