Das Leben eines Gezeichneten – Teil 115

Rausch der Ewigkeit - Teil 4

18 Phex
Am nächsten Morgen erklärte man uns, dass mit dem gesuchten Ort vermutlich ein Tal hier im Westen der Festung gemeint war, in dem vor einiger Zeit Zwerge gelebt hatten. Es sollte dort auch heiße Quellen und Vulkane in der Nähe geben, was recht eindeutig auf das Gesuchte hinwies. Also machten wir uns auf den Luftdschinnen auf den Weg dieses Tal zu suchen, was sich glücklicherweise als deutlich einfacher herausstellte, als ich gedacht hatte.
Und tatsächlich stand in der Mitte des Tals ein großer Felsen, der wie ein umgedrehter Hammer aussah – ich fand allerdings eher das er etwas von einem männlichen Geschlechtsteil besaß und wohl nur Zwerge auf die abstruse Idee kommen konnte, sowas dann Hammer zu nennen. Adaque hatte von oben bewirtschaftete Felder gesehen und fand dann ein paar Fußabdrücke von verschiedenen Wesen, denen wir bis zum Eingang einer Höhle folgten. Innen drin saß recht nah am Eingang ein Troll an der Wand festgebunden und starrte ins Leere. Auf meine Frage hin antwortete er nicht, und er reagierte auch kaum, als Leowulf ihm die Fesseln abschlug – und danach feststellte, dass sie bloß lose um seine Füße gebunden waren. Darken, der inzwischen etwas weiter rein gegangen war, kehrte mit einer großen Essensschüssel zurück und meinte, dass er diese von einem Goblin hätte, der sie unachtsamer Weise bei seinem Anblick hatte fallen lassen und dann davon gerannt war. Der Anblick der Schüssel schien den Troll aufzuwecken, den er versuchte an ihren Inhalt zu gelangen. Rein aus Neugier testete ich ebenfalls ein bisschen, konnte aber nichts absonderliches feststellen.
Wir ließen den Troll sitzen und gingen weiter, tiefer in die Höhle hinein. Zunächst trafen wir auf eine alten Wachraum, der von Staub nur so bedeckt war und dann auf einen kleinen Spalt in der Außenwand des Ganges in den Leowulf seine Fackel steckte mit dem Ergebnis das sie erlosch und wir Goblingeräusch auf der andere Seite hörten. Nach wenigen weiteren Schritten erreichten wir eine Tür hinter der sich der Raum befand in dem auch der Goblin gewesen war, der es sich inzwischen aber wohl anders überlegt und den Raum verlassen hatte. Er war auch nicht sonderlich interessant, hauptsächlich eine Art Lagerraum, in dem nun nichts mehr lagerte.
Wir liefen weiter und erreichten eine Weggabelung die auf Grund ihrer Krümmung darauf schließen ließ, dass sich beide Gänge rechts und links zu einem Kreis vereinen würden. Wir entschieden uns – natürlich – für den linken Gang und trafen auf eine weitere Tür, die Leowulf mit einigem Kraftaufwand auf schob. Dahinter befand sich eindeutig der ehemalige Thronsaal der Zwerge. Der Thron selbst war gut erhalten und auch die Chronik der Zwerge, warum auch immer nicht mitgenommen, lag noch recht unversehrt auf ihrem Platz – leider unlesbar für mich – memo: ändern! Irgendwie fühlte ich mich zwar nicht anders, wurde aber das mulmige Gefühl auch nicht los, dass nicht doch irgendetwas mit dem Essen nicht stimmte und wirkte daher zur Sicherheit einen KlarumPurum auf mich selbst. Man konnte ja nie wissen. Wäre ja noch schöner, wenn sie den einzigen hier verlieren würden, der halbwegs Ahnung besitzt.
Gerade fertig taucht plötzlich ein seltsames Wesen  vor uns auf und wollte von Darken wissen warum wir ohne Fragen in ihre Reich eingedrungen waren. Ich musste ein bisschen überlegen – und bekam daher Darkens Antwort nicht mit – und dann erinnert ich mich daran, was das war. Ein Grolm. Und leider nicht nur einer, sondern recht viele hinter ihm. Und offensichtlich hatten sie sich gerade darauf versteift mit Darken einen Handel abschließen zu wollen um ihn durch die Höhlen zu führen.
Mir war klar, dass das nur in einem Desaster enden konnte, also zog ich mich hinter den Thron zurück um dort einen Dämon zu rufen, der vermutlich deutlich eher ans Ziel gelangen würde als wir, wenn Darken so weitermachte. Leider saßen auch in diesem Teil ein paar Grolme die die Flucht ergriffen sobald der kleine Tasfarelel Dämon erschienen war und so die Aufmerksamkeit der anderen auf mich lenkte. Darken fand es wohl keine gute Idee einen Dämon zu rufen, aber was interessierte mich schon dieser Einfaltspinsel wenn es um vernünftige Ideen ging?
Er jedenfalls hatte angeblich für vier Dukanten die Gromle überzeugt uns zum Splitter zu führen, aber jetzt waren alle verschwunden und natürlich war ich wieder Schuld daran – als wäre das nicht ne clevere Geschäftstaktik, würde er schon noch sehen.
Wir jedenfalls verließen den Raum wieder und auf was stießen wir draußen? Natürlich einen der Grolme, der auf einmal der Ansicht war, sechs Dukaten haben zu müssen, nur weil das vierte Zechen ein paar davon auf den Gang ausspuckte – wo bei den Niederhöllen auch immer es das hergeholt hatte. Und erstaunlicherweise wurde Darken darüber so ärgerlich, dass er einfach davon stapfen wollte ohne überhaupt nochmal über den Vorschlag nachzudenken. Ich versuchte es mit einem Imperavi, hatte allerdings kein Glück damit.
Wir versuchten also auf einigen Faust die Gänge zu erkunden, mussten aber nach kurzer Zeit feststellen, dass es keine weitere Tür, oder einen weiteren Gang zu geben schien. Diese verdammten Grolemnviecher mussten die Gänge mit Illusionszaubern getarnt haben! Wir liefen nochmals um den Kreis herum und fanden tatsächlich einen versteckten Eingang hinter dem ein weiterer Gang lag, der zuerst zu einer Werkstatt führte – in der Blumentöpfe standen – und dann zu einem Pilzgarten. Die Pilze erinnerten mich wage an jene die wir unter Maraskan gefunden hatten und die seltsame Halluzinationen hervorrufen konnten, wenn man ihre Sporen einatmete, was Leowulf leichtsinnigerweise tat.
Da wir hier wohl erst mal nicht direkt weiterkommen würden, aber vielleicht doch ein Ausgang auf der anderen Seite auf uns wartete, ging ich alleine rein um mal nachzusehen. Wirklich ernsthaften Schaden konnte es bei mir vermutlich eh nicht mehr anrichten. Es fand sich allerdings keiner, und ich verlor mehrmals den Weg den ich hatte einschlagen wollen aus dem Blickfeld, nur um dann irgendwann wieder vor den anderen zu stehen.
Die waren inzwischen nicht viel weiter gekommen mit ihren Überlegungen, aber Darken meinte ich soll doch bitte meine Robe abklopfen, weil die so glänzte. Und eigentlich leuchtete sie ja, aber das konnten die anderen wohl nicht sehen. Banausen.
Weiter zurück gab es noch einen weiteren Abzweig den wir nicht gegangen waren, welcher zu zwei weiteren Räumen führte. Einer war eine Art Festsaal mit eingestürztem Ende und einem riesigen Kronleuchter und der andere ein Raum, der im hinteren Teil abgesackt war und in dem sich jetzt ein großer See befand. Ich fühlte mich irgendwie dreckig und hielt es für eine gute Idee mich zu waschen und gleichzeitig nachsehen zu gehen, ob hinten im Raum noch eine Tür war, oder nicht. Leider reichte mein FlimFlam nicht aus um bis dorthin zu leuchten, und ich merkte ebenfalls das ich nicht alleine im Wasser war. Also zog ich mich zurück in Richtung Trockenheit und ließ Darken die Tentakel, die sich hinter mir aus dem Wasser erhoben, zerschlagen.
Hier kamen wir also auch nicht weiter. Praktischerweise erschienen wieder einige der Grolme – als hätten sie nicht darauf gewartet – und wollten nun doch auf Darkens ursprünglichen Plan eingehen. Darken erklärte sich einverstanden und so führten sie uns durch den Festsaal und am Ende durch eine kleine Öffnung, die sowohl mit einem Stein, als auch mit einem Widerwille getarnt gewesen war und dann durch mehrere weitere Gänge bis vor einen eingestürzten Gang.
Zuerst wollten die anderen selber graben, dann kaufte Odius einem der Grolme einen Arbeiter ab und sie arbeiteten so weiter, bis sie endlich einsahen das meine Möglichkeiten doch die besten waren um die Wand verschwinden zu lassen. Ich wirkte einen Brenne tote Stoff und schmolz und brannte so einfach den obersten Teil des Geröllhaufens weg. Leider war es dann lange Zeit zu heiß, als das man da hätte drübersteigen können und so legten wir uns erstmal zur Ruhe.

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