Die Bastarde Golarions
Eine pathfinder-Rezension von Infernal Teddy
Gut, fangen wir mal mit einer deutlichen Aussage an: der Titel der neusten Veröffentlichung der in der Reihe der Handbücher für Pathfinder ist im englischen wie im deutschen etwas… sagen wir unglücklich gewählt. Hallo und willkommen bei unserer Besprechung von Die Bastarde Golarions, auf Deutsch erschienen bei und freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ulisses Spiele. Das Heft das wir heute besprechen befasst sich allerdings weder mit illegitimen Nachkommen innerhalb einer Feudalgesellschaft, noch mit irgendwelchen harten Kerlen die irgendwelchen Nazis auf die Nase geben (Auch wenn beides durchaus ins Thema passen mag), sondern mit den Spielerrassen, welche sich ein wenig zwischen den Welten zu hause fühlen könnten, wenn sie sich überhaupt irgendwo zu hause fühlen können: den Halb-Elfen und Halb-Orks der Pathfinder-Spielwelt Golarion.
Zur Gestaltung müssen ja (wie immer) nicht viele Worte verloren werden, es entspricht halt den selben hohen Standards die man mittlerweile einfach von den Produkten von Paizo bzw. Ulisses erwartet. Das PDF ist 46,9 MB groß, komplett in Farbe, komplett durchsuch- und vom text her kopierbar, mit einem Umfang von 36 Seiten. Alle Kapitel sind – ebenfalls wie immer – mit Lesezeichen versehen, so das man immer schnell an der Stelle ist, welche man gerade sucht. So weit also keine Überraschungen hier. Wenden wir uns dem Inhalt zu.
Nach dem Cover, auf dem die ikonische Halb-Orkin zusammen mit dem ikonischen Halb-Elf sich mit einem Eulenbär anlegen, bekommen wir zunächst eine Karte Golarions auf der dargestellt wird, wo denn welche Halbmenschen am häufigsten vorkommen. Die üblichen Seiten mit “Für deinen Charakter” und dem Regelindex werden gefolgt von zwei Übersichten. Als erstes werden die Halb-Elfen Golarions vorgestellt, wie sie innerhalb der menschlichen Gesellschaft leben, mit einem neuen, dazugehörigen Wesenszug. Parallel dazu gibt es die andere Sicht, wie Halb-Elfen unter Elfen leben. Eine Reihe von Halb-Elfischen Blutlinien werden als Charakteroptionen vorgestellt, wie Halb-Dunkelelfen, oder aquatische Halb-Elfen. Abgerundet wird dieser Teil des Handbuchs durch Erages, eine kleine Siedlung welche als Zufluchtsort für Halb-Elfen dient, und welche eigene regionale Wesenszüge mit sich bringt. Nach dem Abschnitt über Halb-Elfen folgt dann der über Halb-Orks, welcher vom Aufbau der Vorlage des ersten Teils folgt. Auch hier haben wir neue Wesenszüge, neue Blutlinien und einer kleinen Siedlung, in diesem Fall ein abgelegenes Dorf namens Averaka.
Damit hätten wir die Mitte des Handbuchs erreicht, und bekommen auf einer Doppelseite vier eher schlecht gezeichnete neue “Halbmenschen”, Kiemenmenschen, Halb-Vampire, Gestrandete und Wechselbälger. Danach geht es um eine eher allgemeine Übersicht über Halbblute und wo diese herkommen, bzw. welche Stellung sie auf Golarion einnehmen. Wer jetzt Halbblute als NSCs einsetzen möchte, oder wer Inspiration für seine Charaktergestaltung braucht findet im Anschluss eine Reihe von Archetypen, mit dazu passenden Wesenszügen, zufällig bestimmbare Hintergründe, und so weiter. Insgesamt sind es vier Archetypen, die Berühmtheit, die Ausgestoßene, der Uneheliche und der Unglückselige. Danach haben wir zwei Seiten mit Kurzbeschreibungen zu anderen “Bastarden”, wie Aasimare, Tieflinge, und ähnlichen Spieloptionen. Danach gibt es noch zwei Seiten mit Wesenszüge für Charaktere welche irgendwo in ihrer Ahnenreihe Vorfahren haben welche nicht unbedingt Menschen waren – selbst also keine Halbmenschen sind, aber mal welche in ihrer Vergangenheit haben. Abgerundet wird der Band mit einer einseitigen Zufallstabelle um Merkmale für Charaktere zu erzeugen, welche einen Nichtmenschen in ihrer Ahnenreihe haben.
Fazit:
Gut, beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Wer keinen Halb-Ork oder Helb-Elf spielen möchte braucht nicht Die Bastarde Golarions. Es ist zwar noch Material enthalten das sich nicht auf diese beiden Rassen bezieht, aber dafür lohnt es sich nicht, dieses Handbuch zu kaufen. Wer allerdings besagte Rassen spielt, findet hier ein paar nette Ergänzungen zu seiner Auswahl an Möglichkeiten und Charakteroptionen. Aber alles in allem finde ich dieses Handbuch einer der eher weniger interessanten Beiträge dieser Reihe. Die Bastarde Golarions ist handwerklich gut, aber dennoch eher… langweilig. Wer Halbmenschen spielen möchte könnte hier etwas brauchbares finden, aber alle anderen sollte sich nach etwas anderem umsehen.
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