Dead Men tell no Epilogues

Ein Friday Five von Infernal Teddy

So, wir sind hiermit am Ende meiner Rundreise durch unsere Rollenspielsammlung angekommen, die letzten fünf von siebzig Settings, welche hier im Regal stehen. Mir ist nicht zu jedem Setting ein Konkretes Abenteuer oder eine Konkrete Kampagne eingefallen, aber ich hoffe, es waren für den einen oder den anderen ein paar unterhaltsame oder interessante Ideen dabei, oder jemand konnte sich inspirieren lassen.

Abenteuer in allen Äonen!
Beware what is beyond the Woods
Dark Days Dawning
Out of Darkness, Adventure!
Of Eagles and Angels
Old Worlds and distant Stars
Kults of Magic
Magical Secrets of the West
Observations of stranger Orbits
Paths to stranger Worlds
Eyes between the Stars
Dreams of lost worlds
Of Wolves and Men

I.) Bergungskreuzer Möwe
Von den bisher veröffentlichten Fate-Minisettings dürfte Bergungskreuzer Möwe dasjenige sein, welches mich bisher am positivsten überrascht hat. Ich meine, seien wir doch mal ehrlich, die Prämisse klingt eher… merkwürdig. Aber tatsächlich hat mich dieses alternative 80s Setting überzeugt, was deshalb ungewöhnlich ist, weil ich eigentlich keine historischen Settings mag, welche zu meinen eigenen Lebzeiten angesiedelt sind (Ich fühle mich dann halt alt, what can I say?). Außerdem passt das Setting auch sehr gut zu den ganzen SF-Filmen aus den späten 80s und frühen 90s, welche uns vor der drohenden Ökopokalyse warnen wollten.
Aster 12 antwortet nicht!: Die Aster 12 ist ein Schiff der deutschen Marine, welche zuletzt gesehen wurde als von einer Ölbohrplattform in der Nordsee ablegte, angeblich mit Kurz auf die britischen Inseln. Allerdings handelt es sich bei der Aster 12 in Wirklichkeit um ein Forschungsschiff, welches sich seid 48 Stunden nicht mehr gemeldet hat. Das Brisante daran: angeblich befindet sich ein lebender Außerirdischer im Labor des Schiffes, und die Marine will das die Möwe nach den Rechten sieht – und im Zweifelsfall dafür sorgt das der Außerirdische das Schiff nicht lebend verlässt, und niemand sonst ihn in die Finger bekommt…

II.) Call of Cattullu
Wir sind ja Katzenbesitzer. Habt ihr wohl mitbekommen, glaube ich. Da ist es auch kein Wunder wenn ich immer mal wieder die Augen offen halte nach Katzenrollenspielen, die ich Caninus schenken kann. Dementsprechend war das Erste, was ich… 2013? bei meinem ersten und bisher einzigen Besuch der SPIEL mitgenommen habe, das „Essen Special“ Promoheft zu Joel Sparks Call of Catthulhu, einem kleinen, günstigen heft mit dem Aufmerksamkeit für den damals kommenden Kickstarter erregt werden sollte. Der kickstarter war erfolgreich, Caninus war recht angetan, und es gibt damit eine etwas humoristischere Alternative zum deutschen Katzulhu.
Ich muss gestehen, ich habe bei diesem Spiel wie auch beim nachfolgenden Katzulhu ein kleines Problem: Ich kann mir sehr gut vorstellen, als Spieler dabei zu sein – hey, wir haben hier drei Stubentiger rumlaufen, ich weiß wie ich eine Katzen spielen müßte! – aber ich habe keine Ahnung wie ich das leiten sollte. Irgendwie ziehe ich da beim drüber nachdenken immer eine Niete…

III.) Eclipse Phase
Ich bin im tiefsten Grunde meines Herzens ein Optimist. Ich glaube daran das alles irgendwann besser wird. Ich bin allerdings auch der Meinung das menschen als Gruppe betrachtet dumm sind, und ich bin ein großer Fan von Horrorliteratur. Dementsprechend bin ich auch von Eclipse Phase als Setting ziemlich angetan, schließlich kombiniert es eines der optimistischen SF-Genres der letzten Jahre mit einer Mischung aus Kafka und Lovecraft zu etwas, das man als eine postapokalyptische variante von Delta Green bezeichen könnte, wenn man so geneigt wäre. Für mich das einzige Problem ist das Regelsystem…
Five ways to die: Die Charaktere kommen ohne Erinnerungen in einer Klinik auf dem Mars zu sich – besser gesagt, der Charakter. Jeder Spieler verkörpert eine Kopie von ein und der selben Persönlichkeit, jeder mit gewissen kleinen Änderungen. Keiner von ihnen weiß, wie sie dahin gekommen sind, oder warum sie modifiziert wurden, aber ihnen allen ist klar das sie zusammenarbeiten müssen um vom Mars zu verschwinden, bevor man sie als illegale Persönlichkeitsforks auslöscht. Ach ja, und dann ist da noch die Frage, wer oder was das Original getötet hat, welches mit geplatzem Schädel auf dem Boden im Raum liegt, in dem sie wach geworden sind…

IV.) Katzulhu
Von den beiden Katzenrollenspielen dürfte dieses das Bekanntere sein, schließlich wurde es zunächst in den Cthulhoiden Welten veröffentlicht, später dann als Beilage dem Band zu den Traumlanden beigelegt. Ich muss zugeben, ich finde es überraschend, wie gut BRP sich dazu anbietet, auch so kleine Helden zu verkörpern wie es Katzen nun mal sind. Gegenüber Call of Catthulhu hat Katzluhu natürlich den Vorteil, Kompatibel mit den ganzen Veröffentlichungen von Pegasus zu sein. Es lassen sich wahrscheinlich nicht alle Abenteuer mit Katzen bespielen – Berge des Wahnsinns dürfte mit Katzen mehr als nur ein wenig problematisch sein – aber ein Paar sind bestimmt dabei…
Träume von Ulthar: Kein konkretes Abenteuer, mehr eine lose Idee für eine Kampagne für Katzen. Die kleinen Helden würden auch nicht gegen irgendwelche Großen Alten oder deren Diener kämpfen, sondern zwischen der Wachen Welt und den Traumlanden hin und her wechseln, beim Versuch, die kleinen Kinder – ihre Dosenöffner – aus der Nachbarschaft vor unheimlichen Gefahren zu bewahren, welche nicht nur jenseits des Schlafes lauern…

V.) Wraith: the Oblivion
Ein Spiel das ich über alles liebe, ein Spiel bei dem ich nicht erwarte, jemals wieder eine Kampagne leiten zu können. Wraith ist ein… kompliziertes Spiel, und dadurch das man sowohl den eigenen Charakter spielt, als auch den Impuls zur Selbstzerstörung eines anderen Charakters, ist es ein Spiel das man am besten entweder mit Leuten spielt die man gut kennt und mag, oder mit denen man einmal spielen wird, und danach nie wieder. Aber es ist definitv DAS Spiel um persönlichen Horror, welches Vampire gerne gewesen wäre. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die 20th Anniversary Edition – wenn sie denn endlich mal kommt…
Dadurch, das Wraith ein zentraler Fokus fehlt, im Gegensatz zu The Great War, fällt es mir bei Wraith schwer, einfach mal eine Abenteueridee rauszuhauen. Wraith funktioniert – vor allem am Anfang – mit persönlichen Momenten und Geschichten. Ruhig am Anfang ein oder zwei Sessions mit dem Leben der Charaktere (und deren plötzlichen Ableben…) verbringen, bevor man sie einzeln zu ihren jeweiligen Höllen schickt, und mit ihnen gemeinsam die Unterwelt erkundet. Hat man diese persönliche Einführungen hinter sich gebracht kann man anfangen, mit den Ergebnissen daraus die „richtigen“ Abenteuer zu planen…

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