Das Leben eines Gezeichneten – Teil 31

Grenzenlose Macht - Teil 4

12 Rondra
Wir liefen weiter in jene Richtung und vernahmen bald Geräusche von vielen Füßen vor uns. Etwas langsamer nun zogen wir weiter und stellten fest, dass es sich um eine Rotte Goblins handelte, die nicht gerade freundlich aussahen. Als ich jedoch einen weiteren Schritt näher trat, trat seinerseits ein Goblin hervor und sprach mich in seiner kleinen grunzenden Sprache an. Dann nochmals in Garethi. Ich sei einer ihrer Schamanen. Ich sah an mir herunter, war aber nicht im
Verlauf der Nach Goblin geworden.
Die Situation nutzend fragte ich nach einer Höhle oder einem Kerl der zwei Leute entführt haben könnte. Zuerst wollten sie nichts verraten, führten uns aber dann doch zu einem gut versteckte Eingang unter unserem Schwur dem Mann nichts davon zu sagen, dass sie sie hergeführt hatten.
Wir betraten die Höhle, ein langer gewundener Gang und liefen eine Weile bis wir auf einen etwa 20 Schritt großen Raum trafen in dessen Mitte eine Säule stand, die mit Symbolen des Feuers bedeckt war. Ich trat in den Raum hinein und von der Säule aus löste sich ein Schwall Feuer und brandete gegen die Wände.
Wir überlegten einige Zeit und das blonde Mädchen schritt einfach durch den Raum – ohne die Flammen auszulösen – und deutete mir zu folgen. Ich nahm all meinen Mut zusammen und rannte auf die andere Seite hinüber. Schon ab der Mitte umschlossen von Feuer, das sich jedoch nur lauwarm anfühlte und vermutlich erst bei längerem Aufenthalt ernsthafte Schäden nach sich ziehen würde. Ich rief den anderen hinüber, dass sie gefahrlos nachkommen konnten und ging den Gang ein Stück weiter.
Ich traf wieder auf einen Raum, dieses Mal mit einer Säule auf dessen Seiten das Element Erz eingeritzt war und an dessen Fuß ein mächtiger Zweihänder lag. Auch hier trat ich einen Schritt vor um zu sehen was dies auslöste, aber nichts passierte. Nach einem weiteren Schritt zerrten jedoch der goldene Stab und mein Bannschwert an mir. Die Säule musste magnetisch sein. Auf jegliche Art von Metall und nicht nur auf unedle. Auch Greifwin und Latu versuchten sich am durchschreiten des Raumes, konnten aber nicht mit ihren metallenen Gegenständen vorbei.
Latu verlor sogar sein Geld, das darauf an der Säule hängen blieb und sich nicht mehr lösen ließ. Wir fürchteten schon wieder umkehren zu müssen, weil keiner von uns seine Waffen hier liege lassen wollte, wenn uns drinnen ein nicht gerade freundlicher, Leute entführender Kerl gegenüberstehen würde, und die kleinen Blonde trat hinter einer der Ecken des Raumes hervor und zeigte auf meine Robe. Ich fühlte an der Innenseite nach und fand ein Fläschchen, dass ich mir aus den Satteltaschen des Magiers eingesteckt hatte. Lange überlegte ich ob ich es zu mir nehmen sollte, aber zum einen war ich neugierig auf die Wirkung und zum anderen wollte ich wissen, was auf der anderen Seite des Raumes lag.
Die Flüssigkeit schmeckt nach nichts und ich bemerkte keine weitere Änderung. Gerüsstet wie ich war – also mit Geld und Bannschwert und goldenem Stab – durchschritt ich den Raum, und es gelang mir tatsächlich an der Säule vorbei zu schreiten ohne die Gegenstände an sie zu verlieren – obwohl es kräftig an meinen Muskeln zerrte. Ich wiederholte das ganze nochmals mit den metallenen
Gegenständen der anderen beiden und wir konnten unseren Weg fortsetzten.
Der nächste Raum – ich war langsam nicht mehr wirklich gut gelaunt, immerhin war ich die ganze Nacht durchgelaufen und jetzt diese merkwürdige Anordnung von Fallen – hatte eine Säule auf der Wasser verzeichnet war in der Mitte stehen. Und zu meinem Schrecken ein riesiges Drachenskelett an einer der Wände. Ich trat vorsichtig einige Schritte hinein und das Skelett überzog sich mit Haut und brüllte mich an, so dass ich mich wieder zurückzog und das Skelett wieder normal wurde.
Latu und Greifwin versuchten es ebenfalls, aber auch sie hielt der Drache zurück, bis schließlich Greifwin auf die absolut dumme Idee kam mit geschlossenen Augen in den Raum zu gehen, damit er das Monster einfach nicht sehen konnte. Natürlich packte es ihn und hob ihn hoch. Eine gute Chance um durch den Raum zu gelangen ohne behelligt zu werden! Ich lief durch den Raum und
Latu tat es mir gleich, allerdings hieb er auf der Mitte mit seinem Speer nach dem Drachen, der Greifwin losließ, so dass er ihn mit zum Ausgang nehmen konnte.
Er hatte keine schweren Wunden erlitten und wir gingen weiter zum vermutlich nächsten Raum. Es fehlten Eis, Humus und Luft. Der nächste zeigte eine gespaltene Rune, und war wohl der Raum des Humus, aber zerstört worden. Um so besser.
Weiter die Gänge entlang stießen wir auf einen etwas länglicheren Raum, den eine Säule der Luft zierte und der einem selbst die Luft aus dem Körper presste.
Greifwin wurde es zu bunt und er lief einfach durch den Raum, kam am Ende vom Weg ab, gelangte aber dennoch zum Ausgang. Latu und ich taten es ihm nach, und es fühlte sich schrecklich an nicht mehr Atmen, ja sogar alle Luft zu verlieren. Mir wurde fast schwarz vor Augen und nur mit Mühe gelangte ich zum Ausgang.
Schon einer weiteren schlimmen Begegnung im Raum des Eises harrend, traten wir hinaus in ein diffuses Licht und konnten ein kleines Tal überblicken.
Das Tal wurde beherrscht von einem großen Wald in dessen Mitte der seltsam grau gefärbt wirkte. Das Tal war rundum umschlossen von Steinen, aus denen auf der gegenüberliegenden Seite ein großer Wasserfall hervorbrach, auf der rechten Seite ein Lavastrom und auf der linken Seite große Löcher in Felsen und Spalten vorhanden waren, durch die sich ein regelrechter Sturmwind zu drücken schien. Weiter oben konnte man einen Gletscher erkennen, aber das beantwortete nicht die Frage warum kein Raum des Eises – nicht das ich undankbar über das Fehlen wäre – vorhanden war.
Eine kleine Treppe führte hinab ins Tal und wir stiegen vorsichtig hinunter. Ich meinte ein oder zweimal sich bewegende kleine Steine neben der Treppe zu sehen, aber es könnte auch pure Fantasie gewesen sein.
Am Fuß der Treppe angekommen, standen wir vor dem riesigen Wald, der jetzt aus der Nähe betrachtet deshalb so grau gewesen war, weil er versteinert worden ist. Ein seltsamer Anblick. Das Gras über das wir traten zerbrach unter unseren Füßen und wir gingen weiter in den Wald hinein. Schon von oben hatten wir einen riesenhaften Baum gesehen, auf den wir nun zuhielten. Auf einer Lichtung etwa auf halbem Wege trafen wir auf eine ebenfalls zu Stein erstarrte Drachenfigur, die trotz allem seltsam lebendig wirkte. Ich tätschelte dem Drachen auf die Krallen und wir zogen weiter.
Der große Baum, ebenfalls aus Stein, hatte ein Gesicht auf einer seiner Seiten und schien uns in stummem Vorwurf anzusehen. Offensichtlich ein beseelter Baum und wenn mich nicht alles täuschte eine Blutulme, aber wir waren nicht hergekommen um Bäume anzustarren.
Nach etwa zwei Stunden des im Tal Umherwanderns – man glaubt gar nicht wie hart Zweige aus Stein sein können – stießen wir auf eine kleine Hütte auf einer Lichtung im versteinerten Wald. Ich lugte vorsichtig durch die Tür und sah im schwachen Licht, dass durch die Löcher in der Wand an die Innenwände brandete, zwei Gestalten auf dem Boden sitzen. Der gesuchte Magier, der mir die Botschaft gesandt hatte, und der abhanden gekommen Elf. Sie berichteten uns von ihrem Zusammenstoß mit dem Druiden – ich sah mich in meiner Vermutung bestätigt – und was er hier mit ihnen gemacht hätte. Fast alle astrale Macht hatte er ihnen entzogen und für irgendwelche Rituale missbraucht.
Wir befreiten die beiden und als wir wieder vor die Hütte traten, stand auf der anderen Seite der Lichtung ein älterer Mann mit grauen Haaren und grauem Bart. Zuerst sah er uns nur an und ich machte mich innerlich schon auf einen Kampf bereit, aber er wollte sich zuerst erklären.
Hier im Tal der Elemente, wie er es nannte – denn es war eine Globule und nicht mehr auf Aventurien, – sollte ein Artefakt verborgen sein, dass ihm helfen könnte das ungesetzliche das im Praioskloster hervorgebracht werden sollte, zu stoppen. Jetzt war ich verwirrt, er hatte doch die Bauarbeiten behindert! Auf diesen Hinweis erklärte er uns weiter, dass sich ein Dämon im Kloster
eingenistet hätte und dort die Aktivierung eines großen Unheils vorbereiten würde und er deshalb die Bauarbeiten sabotiert hatte. Das ganze wirkte recht merkwürdig, aber ich glaubte ihm. Latu und Greifwin schienen nicht so sicher, folgten uns aber zu einem Steinkreis, in dem fünf Säulen derselben Elemente standen, wie auch im Berg zuvor.
Er brauchte fünf Zauberkundige um die Tür zu öffnen und hatte mit mir jetzt vier. Vielleicht würde auch ein Geweihter funktionieren, er war sich nicht ganz sicher.
Unter diesen Umständen wollte ich nun auch wissen was sich unter dem Steinkreis verbarg und so stellte ich mich vor die Säule des Feuers. Der Elf und der Magier stellten sich vor zwei der anderen Säulen und Latu vor die letzte. Zuerst passierte überhaupt nichts, aber dann schoben sich die Bodenplatten auseinander und eine steile Treppe offenbarte sich uns.
Wir stiegen alle die Treppe hinab und fanden am Fuß eine riesige dunkle Halle vor. Ich entzündete mein Licht und wir schritten weiter vorwärts auf die gegenüberliegende Wand zu an der einige Lichtquellen angebracht waren.
In der Mitte über einer großen Wasserfläche hing ein schlangengleich geformter großer Ring in der Luft und dies musste das Artefakt sein, das der Druide gesucht hatte. Ich überlegte kurz ob ich es mir greifen sollte, aber er kam mir zuvor und der Ring löste sich aus seiner Form, umschlängelte seinen Arm und schloss sich wie ein Amulett um seinen Hals.
Wir hatten gefunden was wir gesucht hatte und so trieb uns der Druide zur Eile an, zurückzukehren zum Kloster um den dunkeln Machenschaften Einhalt zu gebieten.
Wieder außerhalb der Höhle und zurück im versteinerten Wald, war es inzwischen Nacht geworden und als wir uns dem großen Baum näherten, fiel mir auf, dass er fehlte. Noch näher daran konnte ich erkennen, dass seine Krone abgerissen worden war und überall um uns herum kleine Holzsplitter verteilt lagen. Irgendjemand musste in der Zwischenzeit den Baum entsteinert und herausgerissen haben, wie man es üblicherweise mit Blüten tut.
Ganz in der Nähe saß ein merkwürdiges Wesen, eine Dryade, wie uns der Druide erklärte, die mit weinerlicher Stimme berichtete wie ihr Baum gestohlen und sie damit zum Tode verurteilt worden ist. Mich interessierte allerdings viel mehr was jemand mit einem riesengroßen Baum machen möchte und auch der Druide schien keine besondere Möglichkeit zu sehen hier zu helfen – wie das Druiden ja im allgemeinen ständig machen, Naturkrams und so – und wir liefen weiter zurück zur
Treppe und diese hinauf.
Er war so freundlich für uns die Säulen zu deaktivieren, so dass wir ohne weitere Zwischenfälle aus der Höhle gelangen konnten um uns dann auf den Rückweg zum Kloster zu machen.

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