Das Heldenbrevier der Streitenden Königreiche
Reiseberichte aus Nostria und Andergast
Man könnte meinen, dass Ulisses Spiele großen Gefallen an den kleinen A5 Bücherchen gefunden hat, ist doch nun kurz nach Erscheinen von Auf Avespfaden schon wieder ein Reisebuch erschienen. Dieses mal allerdings nicht ganz so weitläufig, wie ja der Titel auch schon verlauten lässt. Optisch gleicht das Buch den restlichen Bänden dieser Auflagenart, ist also einfarbig (in diesem Fall bräunlich) und trägt auf dem Cover ein entsprechend passendes Symbol (in diesem Fall der schon bekannte Kompass mit einer Flunder und einem Eichenblatt darin).
Im Inneren ist dieses mal keine Erklärung für den Leser enthalten – je nach Sichtweise kann man sich also als unbedarfter Leser oder als ignorierter Anwender fühlen.
Das Buch selbst enthält zwar sechs Kapitel, jedoch ist die Geschichte oder besser beide Geschichten durchgehend und haben inhaltlich auch eher wenig mit dem jeweiligen Kapiteltitel (sofern diese überhaupt beschreibend sind) zu tun. Bei den beiden Geschichten handelt es sich – auch hier wohl wenig Überraschung – um die Tagebucheinträge einer Nostrianerin und eines Andergasters. Beide gehen dem “Handwerk” des Ritters nach und sind aus unterschiedlichen Gründen auf der Reise durch ihr jeweiliges Land. So ist die junge Ritterin Brealetha auf der Reise zu einem Hexenzirkel um eine Hinterlassenschaft ihres Kindermädchens zu überbringen und der junge Ritter Stanislaus auf dem Weg zurück zu seinem Großvater.
Fazit
Wer gerne mal etwas von einem/r Nostrianerin/Andergaster lesen möchte und Interesse an den Geschichten des Landstrichs besitzt, der kann in das Büchlein mal reinschauen, denn schlecht ist die Geschichte per se nicht. Aber als Ressource im Spiel für bestimmte Sagen ist das Ding leider nicht zu gebrauchen, da die Geschichten nun mal mitten im Text stehen und so ein wiederfinden äußerst erschweren. Die Geschichten an sich sind wie schon erwähnt durchaus brauchbar und gut zu lesen, jedoch bleibt nach Beendigung des Büchleins das fragende Gefühl, was man denn damit eigentlich nun anfangen soll. Ähnlich wie schon der leider relativ unbrauchbare Reisebericht Auf Avespfaden ist auch das hier relativ unbrauchbar. Und durch das Fehlen einer redaktionellen Einführung verstärkt sich leider der Eindruck dahingehend, dass wohl auch dort keiner wusste was man denn da hinschreiben könnte. Schade irgendwo, denn eine Sammlung von Sagen und Legenden aus den streitenden Königreichen bei der man diese auch wieder findet und nicht rumblättern muss, wäre sicherlich ein Spielgewinn für Spieler von Charakteren aus jener Region gewesen. Ebenso wie ein tatsächlicher Roman, welcher die Ereignisse aus Mehrer der Macht weitergeführt hätte.
Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.
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