The God-Machine Chronicle Anthology

Die Antologie zu den Chronicles of Darkness, besprochen von Infernal Teddy

Als sich The Onyx Path 2012 daran gesetzt haben, die Regeln der damals noch als New World of Darkness bekannten Chronicles of Darkness zu überarbeiten geschah das zunächst in Form von zwei Produkten, zum einen die God-Machine Chronicle (Dessen Regelupdate wir bereits an dieser Stelle besprochen haben), und die dazugehörige Anthologie, mit der wir uns heute beschäftigen werden. Das Buch war die erste Veröffentlichung der Chronicles of Darkness, mit einem Abstand von fast einem halben Jahr gegenüber der eigentlich Chonicle. Schaue wir einfach, was uns dieser Herold verkünden mag.

Wie auch die letzten beiden Anthologien der Chronicles die wir hier besprochen haben, Interface und The Fallen World Chronicles Anthology, liegt diese auch in POD vor, im Trade Paperback-Format, mit 154 Seiten Umfang. Das Cover entstammt The World of Darkness, dem ursprünglichen Grundregelwerk.

Das Buch enthält insgesamt zwanzig Geschichten, von denen sieben bereits in verschiedenen Regelbüchern erschienen sind. Dabei handelt es sich um Voice of the Angel (Aus dem Grundregelwerk), Road Gospel (Midnight Roads), Residents (Mysterious Places), Stories Uncle Don Told Me (Spirit Slayers), M.R.E. (Dogs of War), Eggs (Urban Legends) und Diamonds (Asylum). Anstatt die ganzen Geschichten Stück für Stück durchzuarbeiten würde ich euch gerne die fünf Geschichten besprechen, die mir persönlich am besten gefallen haben. Die erste Geschichte die ich erwähnen möchte ist „The King is Dead“ von Dave Brookshaw. Ein junger Mann, dessen Vater verstorben ist, möchte seine Heimatstadt hinter sich verlassen, aber er muss langsam einsehen das es einen Grund gibt, warum sein Vater Bürgermeister war – und warum man ihn so behandelt als würde er das Amt seines Vaters übernommen. „Prodigal“ ist eine Beichte, geschrieben von Eric Zawadzki. Ein kleiner Beamter beichtet seine Sünden, kleine „Fehler“ die er im Bürgermeisteramt in einzelne Akten eingetragen hat, welche sich nach und nach aufaddiert haben um einen schrecklichen Plan zum Erfolg zu bringen – aber wessen Plan? Gottes Plan? Justin Achillis „Pilgrim“ ist eine ungewöhnliche, fast schon surreale Geschichte, um einen Mann der in Italien nach dem perfekten Platz für eine Veranstaltung sucht, und als er den Platz gefunden hat sich an den Platz – oder dem was sich dahinter verbirgt – verliert. „Diamonds“, von Matthew McFarland, erschien wie oben schon erwähnt ursprünglich im Quellenbuch Asylum, und beleuchtet eine interessante Frage: wenn ein Verrückter dir ein Geheimnis über das wahre Wesen der Welt verraten würde, würdest du es als solches erkennen? Und welche Auswirkungen könnte das schlimmstenfalls haben? Die letzte Geschichte über die ich sprechen möchte, „The Upstairs Tennant“ von Wood Ingham, betrachtet das Leben eines Mannes, der in einer einsamen Wohnung lebt, in einem einsamen Wohnblock. Sein Leben bricht nach und nach zusammen, bis plötzlich die Maschine hinter der Welt in Erscheinung tritt…

Fazit:
Also, wie macht sich The God-Machine Chronicle Anthology? Als reine Anthologie haben wir es hier mit einer soliden Sammlung von Geschichten zu tun, welche das Merkwürdige dieser Welt der Dunkelheit betonen. Alle Geschichten sind unterhaltsam, alle sind der Welt angemessen – und alle sind für mein Gefühl einen winzigen Ticken zu kurz. Die schlechtesten Geschichten übertragen sehr gut die Stimmung des Settings, ohne wirklich zu fesseln. Die besten Geschichten dagegen zeigen wie gruselig diese Welt tatsächlich sein kann, und wie klein und machtlos der Mensch tatsächlich sein kann.
Und wie macht sich das Buch aus Rollenspieler-Sicht? Spielmaterial bietet das Buch leider nicht, aber so ziemlich jede der Geschichten bietet sich als Inspiration für ein Abenteuer, vielleicht sogar einer Kampagne an – ich denke gerade über eine Gruppe von Changelings nach, welche vielleicht oder vielleicht nicht in einer Nervenheilanstalt aufwachen… Selbst wenn man nicht vorhat, irgendwas aus diesem Buch umzusetzen, so ist auf jeden Fall eine Stütze für den Spielleiter, der sich vielleicht noch nicht ganz sicher ist, wie er die God-Machine im Spiel umsetzen soll.

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