Digital Web
Eine Mage: the Ascension Rezension von Infernal Teddy
Nachdem wir an dieser Stelle vor Kurzem über die erste Edition von Mage: the Ascension gesprochen haben hat Caninus mich dazu überredet euch über vom Rest der Mage-Reihe zu erzählen. Ich besitze nicht die ganze Reihe, deswegen werden wir immer mal wieder Bücher überspringen – keine Worte also zum ersten Spielleiterschirm – aber ich hoffe, jedes Buch zu besprechen das ich im Regal finde. Auch werde ich nichts zur Revised Edition sagen können (Auch wenn ich vielleicht irgendwann in der Lage sein werde zuzugeben das die Bücher okay sind) da ich die Bücher bisher nicht gekauft habe. Wer einen ersten Eindruck zur Mage-Reihe haben will findet hier meine Gedanken zu den absoluten Essentials. Aber genug Vorgeplänkel, wenden wir uns dem Buch zu…
Nachdem wir zuletzt den fünften Band der Mage: the Ascension-Reihe besprochen haben, Technocracy: Progenitors, geht es heute direkt mit Band sechs weiter, Digital Web. Dieser band ist der erste von zweien mit denen White Wolf ihre virtuelle Realität und das nebulöse frühe Internet für Mage erkunden und aufschlüsseln wollten, und eines sage ich euch gleich vorweg – beide Bücher sind nicht gut gealtert. Aber wie brauchbar ist dieses Buch, das Erste in dem das Setting von Mage wirklich erweitert wird, wenn man das Alter berücksichtigt?
Mein Exemplar von Digital Web ist der zweite Teil von Mage Chronicles I – die erste Hälfte ist The Book of Chantries. Alles, was ich in der Rezension dazu schon über die Gestaltung gesagt habe, greift auch hier, so das ich mich da nicht wiederholen werde. Digital Web ist 112 Seiten lang, und auch in der ersten Ausgabe ein Softcover. Das ursprüngliche Cover ist eine Arbeit von John Zeleznik, und so cool ich seine Arbeit finde, es sieht eher aus wie ein Cover für ein Rifts-Quellenbuch, weniger wie etwas für die World of Darkness. Aber jetzt zum Inhalt.
Ist man erst an der obligatorischen Kurzgeschichte und dem ersten Teil der Einleitung vorbei geht es auch schon los – der Hintergrund-Teil des Buches besteht zum Teil aus in character Blicke auf das Digital Web. Aber was ist denn jetzt das Web? Beim Web handelt es sich um eine merkwürdige astrale Realm, welche sich durch alle drei Teile der Umbra zieht, und zu allen möglichen Umbra-Reichen Verbindungen hat. Entstanden ist das Web durch die Erfindungen von Charles Babbage, und entdeckt wurde es von Alan Turing. Und seid dieser Entdeckung kämpfen Virtual Adepts und Iteration X darum, wer denn die meisten Sektoren des Webs in seinem Sinne formatieren kann. Die Virtual Adepts sehen im Digital Web die Zukunft der Menschheit und ein wichtiges Werkzeug um die Menschheit als Ganzes zur Erleuchtung zu führen, während die Technokratie darin ein neues Werkzeug sehen, die Massen zu kontrollieren. Die Einleitung erklärt, wer sich denn noch alles im Web herumtreibt, und bietet ein relativ ausführliches Lexicon, welches sich zugegebenermaßen stark an den Cyberpunk-Slang der frühen Neunziger orientiert. Danach geht es an das erste Kapitel, in dem wir die Geschichte und Mechaniken des Digital Web erlernen. Hier wird auch erklärt in welcher Verbindung das Digital Web zum Cyberrealm der Werwölfe oder zum normalen Internet steht. Beispiele für typische Regionen des Webs werden vorgestellt, Regeln für das Erstellen eigener Sektoren, und für Crossover mit anderen WoD-Spielen innerhalb des Webs.
Im zweiten Kapitel kommen wir zu einer spezifischen Location, The Spy’s Demise. Das Demise ist ein merkwürdiges Café im Digital Web, welches als neutrales Gebiet im Ascension War fungiert. Es wird hier nicht all zu tiefgehend beschrieben, aber wer sich ein Bild vom Hauptraum machen möchte kann sich das Cover nochmal anschauen. Wir bekommen auch eine Reihe von Gerüchten die man im Demise aufschnappen kann, und Theorien, was sich hinter dieser Bar versteckt. Abgerundet wird das Kapitel mit einer kleinen Auswahl an NSCs, von denen nur einer besonders denkwürdig ist, weil er im Laufe des Metaplots immer wieder auftaucht: Secret Agent John Courage. Wir bekommen dann noch zwei kurze Abenteuer die im Web angesiedelt sind, gefolgt von einem Sammelsurium an Regeln, Spielsachen und Crittern die man im Web nutzen oder begegnen kann. Wir bekommen noch die üblichen Inspirationsquellen, und einen erstaunlich brauchbaren Index.
Fazit:
Also, wie tauglich ist Digital Web für den neuen Mage Spielleiter? Ehrlich? Gar nicht. Das Buch enthält nur wenig was in einer normalen Kampagne nützlich wäre, und wer tatsächlich vorhat mit dem Digital Web zu spielen ist – selbst wenn die 1st Edition Regeln eingesetzt werden sollen – besser beraten, sich Digital Web 2.0 zuzulegen (Da kommen wir auch noch hin), zusammen mit dem Book of Worlds (ebenso). Dieses Buch ist nur noch denen zu empfehlen, die sich entweder die ganze Reihe zulegen möchten, oder die das Book of Chantries nicht seperat bekommen haben. Wir machen jedenfalls demnächst an dieser Stelle weiter mit dem siebten Band, dem Book of Shadows.
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