Iron Kingdoms – Stadtkompendium
Eine Rezension von Infernal Teddy
Nachdem wir vor kurzem uns hier mit dem Iron Kingdoms Rollenspiel auseinandergesetzt haben, und euch auch kurz die Charaktererschaffung vorgestellt haben bieten wir euch heute das erste Quellenbuch an, das Stadtkompendium, im Original bei Privateer Press erschienen. Uns liegt die deutsche Übersetzung von Ulisses vor, und zwar wieder als PDF (28,3 MB Dateiumfang). Geht man vom “Klappentext” des mit 98 Seite eher knappen Bandes aus handelt es sich hier um ein Sammelsurium an Zusatz- und Ergänzungsmaterial für das IKRSP. Ob es wirklich primär um städtisches geht? Wir werden sehen.
Das Stadtkompendium teilt zunächst die Aufmachung des Grundregelwerks, und ist zumindest als PDF komplett in Farbe – ob dies für die Printfassung ebenso gilt kann ich nicht erkennen, ich vermute es aber. Was leider nicht beibehalten wurde sind die je nach Kapitel unterschiedlich gefärbten “Lämpchen” im Seitenrahmen. Aber im Großen und Ganzen hält das Kompendium den hohen Standard den das Grundregelwerk vorgibt.
Inhaltlich verteilt sich der Text dieses Quellenbuchs auf neun Kapiteln, wobei bereits im Inhaltsverzeichnis vermerkt wird das eines der Kapitel auf ein Quellenbuch aufbaut das im Deutschen nicht erhältlich war, etwas das mich zumindest schon etwas nachdenklich macht. Aber schauen wir doch mal ob sich das negativ bemerkbar macht. Das erste Kapitel trägt den Titel “Stadtanpassung”, dabei handelt es sich um eine Reihe von Karrieren für die nichtmenschlichen Völker der Eisernen Königreiche und die dazugehörigen Eigenschaften. Hiermit soll diesen Charakteren die Möglich geboten werden sich besser in menschliche Städte einzufügen. Im zweiten Kapitel bekommt der geneigte Spieler neue und eher seltenere Ausrüstung vorgestellt, die man in der Regel eher in Städten erwerben kann. Das Kapitel ist recht kurz, und wirkt als wären hier Waffen und alchemistische Substanzen enthalten für die im Grundregelwerk kein Platz mehr war. Ähnliches lässt sich auch für das Kapitel Stadtkampf sagen, mit neuen Kampftechniken, welche sich nicht unbedingt nur in Städten anwenden lassen. Dagegen wirkt das Kapitel über Stadt-Arbeitsjacks tatsächlich fokusierter, und bietet neue Optionen und Anregungen, zusammen mit Gedanken zum Einsatz von Jacks innerhalb urbaner Gebiete.
Das längste Kapitel ist dann die Übersicht über Five Fingers, der anrüchigsten Stadt der Welt von Iron Kingdoms. Dieses Kapitel ist es, welches auf ein früheres Quellenbuch aufbaut, aber nach der Lektüre muss ich sagen das dieses Kapitel eine gelungene Übersicht über die Stadt bietet, inklusive genauerer Betrachtungen der einzelnen Stadtviertel, welche auf eigene Inseln angesiedelt sind. Der geneigte Spielleiter sollte mit diesem Kapitel alleine schon problemlos eine Kampagne innerhalb dieser Stadt planen und aufbauen können. Gefolgt wird das Kapitel von einigen Kurzabenteuern, die natürlich alle innerhalb von urbanen Gebieten angesiedelt sind. Wer finstere und gefährliche Kulte sucht wird bei den Thamarern und Nekromanten des folgenden Kapitels fündig, inklusive Karrieren, Talenten und Zaubersprüchen. Ein Kapitel über die wichtigsten kriminellen Organisationen folgt darauf, und abgeschlossen wird der Band durch ein Abenteuer, welches in Five Fingers stattfindet und bei dem es um kriminelle Machenschaften und einem Thamarerkult geht, und für welches die Charaktere etwas Erfahrung mitbringen sollten.
Fazit:
Wer sich hier einen zusammenhängenden Band erhofft hat in dem es gezielt um urbane Kampagnen innerhalb der Eisernen Königreichen geht wird hier enttäuscht sein. Beim Stadtkompendium handelt es sich vielmehr um einen Band wie man ihn in den neunziger Jahren zusammen mit einem Spielleiterschirm erhalten hätte: hauptsächlich Material welches dem Platzmangel zum Opfer fiel aber zu gut war um es einfach verschwinden zu lassen. Das hierein enthaltene Material ist nicht schlecht, das will ich damit auf keinen Fall sagen, aber es ist auch nicht lebensnotwendig um eine gute Kampagne leiten oder spielen zu können. Highlight ist natürlich das Kapitel über Five Fingers, aber auch dadurch wird der Band nicht zu einem Must Have.
Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.
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