Torment: Tides of Numenera – Teil 1

Ein Spielbericht

Ich bin ein großer Fan von Planescape: Torment (und halte es nebenbei für das beste Rollenspiel auf dem Markt – bisher natürlich) und da war es natürlich nur logisch sehr aufmerksam den Crowd-Funding Prozess zu verfolgen, bei dem die Macher besagten Spieles einen zweiten Teil machen wollten. Wobei “zweiter Teil” eine leicht irreführende Bezeichnung ist, denn es sollte zwar den Geist und das Feeling von Planescape: Torment fortsetzen, mit der Geschichte, oder dem System aber wenig zu tun haben. Da eine Menge anderer Leute ebenfalls der Meinung mit dem besten Rollenspiel sind, war das mit der Finanzierung schnell erledigt. Was dann etwas länger gedauert hat, ist die eigentliche Programmierarbeit. Im letzten Sommer gab es die Möglichkeit die Beta zu testen und seit kurzem ist nun das Spiel offiziell in fertig auf dem Markt. Und hat dank Valentinstag auch den Weg auf meinen Computer gefunden. Da ich aber leider ein arbeitender Mensch bin (die Katzen wollen schließlich ordentliches Futter im Napf), komme ich nicht mehr so sehr zum Spielen, wie ich das gerne würde und kann eigentlich nur am Wochenende ein bisschen daran herum machen. Aber so kommt ihr in den Genuss in kleinen Häppchen mitzuerleben wie das Spiel so ist und welche Fortschritte gemacht werden. Ich weise aber direkt darauf hin, dass es hier natürlich von Spoilern nur so wimmeln wird! 

Das Spiel selbst habe ich tatsächlich in physischer Form vorliegen, aber den Steam Anschluss braucht das Spiel leider trotzdem, da die Identifizierung (und auch Updates vermutlich) über diese Plattform laufen. Die Installation selbst hat bei meinem nicht mehr so ganz jungen Rechner etwas gedauert, aber – entgegen meiner Befürchtungen – konnte ich das Spiel dann ohne Probleme starten.

Das Spiel beginnt nicht etwa mit dem Verteilen von Attributs- und Skillpunkten, sondern direkt mit der Story. Man fällt nämlich gerade aus dem Himmel. Warum? Weiß man nicht. Während des Fallens erfährt man verschiedene schlaglichtartige Erinnerungen und darf ganz nach Planescape: Torment erstmal viel lesen und sich dann für bestimmte Antworten entscheiden. Ähnliches geht weiter nachdem man denn auf dem Boden aufgeschlagen ist (ne, man ist nicht wirklich tot – das ist eine der Sachen, die aus Planescape: Torment übernommen wurde. Sterben ist für den Hauptcharakter schwierig). Man landet nämlich in einem dunklen, merkwürdigen Raum in dem man durch weitere Erinnerungen und Wahlmöglichkeiten letztlich zu einem großen Spiegelartigen Etwas kommt hinter dem eine Menge andere “Ichs” stehen. Je nach Entscheidungen kann man dann einen von denen auswählen und ist erst dann bei der eigentlichen Charaktererschaffung. Diese wird dann auch per Tutorial erklärt und man muss sich auch nicht an die Sachen halten, die einem als passend nun vorgeschlagen wurden. Ich hab tatsächlich dann etwas anderes gewählt, nämlich einen Nano (Magier) mit Intelligenz (es ist zu erwarten, dass auch hier ein hoher Intelligenzwert weit mehr Früchte trägt als körperliche Attribute und da Numenera sowieso nur drei Attribute hat (Stärke, Geschwindigkeit und Intelligenz) ist die Wahl nicht schwer gewesen).

Nachdem also der Charakter soweit fertig ist geht es in den nächsten Bereich des inneren Selbst. Im Spiel gibt es nämlich die Möglichkeit in seinem eigenen Kopf herum zu laufen und da.. Dinge zu machen. Das erklärt einem dann auch freundlicherweise eine bläuliche Erscheinung, die einem ebenso sagt, dass man gerade wirklich vom Himmel gefallen ist und das man ganz definitiv sofort eine Maschine benutzen soll, die dort steht wo man runter gekommen ist. Warum? Das weiß das Wesen nicht wirklich, aber bevor man ernsthaft Fragen stellen kann taucht ein Schatten auf und man bekommt sein Kampf-Tutorial. Es ist nämlich so, dass ein Wesen namens Sorrow (ich spiel auf englisch, nebenbei bemerkt) irgendwie was gegen einen hat und jetzt wohl sogar in den Kopf kommen kann. Man darf also die gerade als Anker genutzten anderen Wesenheiten umkloppen, nur leider verschwinden ein paar Teile des Sorrow im Hintergrund bevor die Verbindungen alle gekappt sind. Die werden wir sicherlich später mal treffen. Jetzt heißt es aber erstmal aufwachen und Maschine suchen. Aufwachen ist leicht, dazu muss man nur durch eine Art Portal gehen.

In der wirklichen Welt ist man allerdings nicht alleine, sondern wird gerade von zwei Leuten begutachtet, die sich etwas darüber streiten ob man denn nun ein Cast-off oder der Changing God selbst sei. Das sagt einem da natürlich nichts, mir aber schon, dass es ein nettes Video dazu gibt (bitte anschauen). Man kann die beiden ein bisschen fragen, erfährt dass man in Sagus Cliff ist und vermutlich eben ein Cast-Off, also eine Hülle, die der Changing God nicht mehr wollte – erkennbar am Tattoo, und jetzt halt .. naja.. da ist. Dummerweise merkt man dann, dass das mit dem neben der Maschine landen nicht geklappt hat und die jetzt kaputt ist. Aber auch hier können die beiden weiter helfen. Da gibt es zwei mögliche Ansprechpartner, der eine wäre der Kult des Changing Gods, der zweite die Order of the Truth. Und hier merkt man dann deutlich, dass die beiden zwar zusammen reisen, sich aber nicht grün sind. Dennoch kann man beide in die Party aufnehmen (und wer Planescape: Torment gespielt hat weiß, dass man durch spätere Gespräche mit den Gruppenmitgliedern diese zu ganz tollen Höchstleistungen bringen kann). Aber nun heißt es also auf nach draußen aus dem Gebäude und zu einem oder beiden Ansprechpartnern.

Draußen muss man dann feststellen, dass die Welt schon komisch ausschaut. Sie erinnert ein wenig an Sigil, ist aber noch fremdartiger und bizarrer. Und man kann dann auch direkt mal eine weitere Auseinandersetzung beginnen. Denn draußen wartet schon eine Art Artefaktjäger, beauftragt um das Fallende Ding zu suchen. Und hier kommt das eigentlich schöne am Spiel – man kommt bei vielen Situationen ohne Kampf aus, wenn man denn geschickt antwortet.

Und man merkt hier auch das erste mal richtig, wie genau das System denn eigentlich funktioniert. Man hat nämlich nicht bestimmte Antwortmöglichkeiten, weil man irgendwelche Skills auf X hat, sondern kann (manchmal bedingt durch Skills) im Gespräch Punkte seiner Attribute ausgeben um dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges zu erhöhen. Und da im Gespräch meistens Intelligenz gefragt ist, haben Nanos da einen echt großen Vorteil.

Der Kerl wird also überredet, dass wir auch den Stern gesucht haben, das Ding aber nicht hier ist und zieht von dannen, leider muss man sich hier dann auch für einen der beiden Gefährten entscheiden, da Aligern (Vorschlag mit dem Changing God Kult) vermutet das Callistege (Vorschlag Order of the Truth) doch irgendwie für den Überfall eben verantwortlich sein könnte. Ich entscheide mich für Aligern und wir gehen weiter zur nächsten Karte…

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