Kor Vademecum

Gold und Kampf, Kampf und Gold

Es ist ja schon von Seiten Ulisses Spiele kommuniziert worden, dass auch die sogenannten Halbgötter Vademeci bekommen könnten. Hier vor uns haben wir das des Halbgottes Kor, der in der Welt der Zwölfgöttergläubigen als Sohn von Rondra und dem Drachen Famerlor gilt. Aufgemacht ist es wie jedes andere Vademecum mit dem/einem Symbol des Gottes (in diesem Fall das Gesicht eines Panthers vor neun Schwertern) auf dem Cover und dem „Das schwarze Auge“/“Ulisses Spiele“-Schriftzug auf der Rückseite, so dass es wie gewohnt bis auf diese Rückseite und die Einleitung/das OT-Kapitel am Ende auch in einem LARP verwendet werden kann.

IT ist das Vademecum von einem Korgeweihten (Karmal ibn Dajin) verfasst, bzw zusammengetragen, der aber inzwischen – nach Fertigstellung des Werkes – in einer Schlacht gestorben ist.
Der Band beginnt mit einer Sammlung an historischen Texten zum Wesen des Kor, die jedoch alle von Kor-Geweihten oder entsprechenden Anhängern verfasst wurden und die Stimmung des Gottes einfangen und transportieren sollen.
Kor hat Alveraniare und Heilige? Tatsächlich gibt es welche, aber den wenigsten Spielern (und natürlich Charakteren) sind diese bekannt. Hier aufgeführt werden nun drei davon, nämlich Raskorda, Kar’Anoth und der heilige Ghorio von Khunchom (dessen Abenteuer man auch in einem Roman nachlesen kann). Auch hier sind größtenteils historische Texte zitiert und wenig Text des IT-Autors an sich.
Und auch heilige Orte gibt es für den Gott der Söldner, nämlich unter anderem jedes größere Schlachtfeld auf Dere (wohlgemerkt Dere, nicht Aventurien! So steht es zumindest im Text). Hier gibt es dann schon mehr Inhalt des Autors. So führt er etwa die wichtigsten Schlachtfelder (die der Dämonenschlachten, aber auch die des Orkensturmsk, oder die Schlacht vor Wehrheim im Jahr des Feuers) selbst auf und erklärt was so wichtig an Schlachtfeldern und deren Beziehung zu Kor ist. An wichtigen Gegenständen werden der Kunchomer Kodex (das Werk Ghorios), der schwarze Speer (eine Waffe), Sokramor (die schwarze Sichel und damit natürlich nicht für Sterbliche gedacht, sondern eine vom Gott geführte Waffe) und Dschadra al’Zul (eine besonders in Aranien angesehene heilige Waffe), genannt.
Es folgt eines der längeren Kapitel des Buches. Korgeweihter ist nämlich nicht gleich Korgeweihter und so werden in diesem Kapitel die verschiedenen Prinzipien, aber auch die Hierarchie und Schlachtordnung (ohne Ordnung geht es halt nicht), sowie die Weihe an sich erklärt. Vor einem kurzen Überblick über die Opfergaben gibt es einen sehr langen Abschnitt über die unterschiedlichen Untergruppen der Korgeweihten, die so unzählig scheinen wie Sand in der Khôm (für Spieler von Schicksalspfade: Hier finden sich auch die Kor-Knaben!).
Was ein richtiger Söldner sein will, der schafft vor dem Arbeitsverhältnis einen ordentlichen Vertrag. Und wie der auszusehen hat, erklärt das Kapitel über den Khunchomer Kodex. Denn dort wurde das erste Mal entsprechendes festgehalten und noch heute halten sich viele Söldner – ob sie nun Kor nahe stehen oder nicht – an diese Passagen, die Sicherheiten für beide Seiten des Kontraktes bieten.
Die letzten beiden Kapitel sind dann mehr Ingame relevant für den Spieler, da hier Gebete, Lieder und liturgisches Wirken beschrieben wird, was man dann auch theatralisch am Spieltisch ausrufen kann.
Recht ungewöhnlich für die Reihe ist dann das letzte Kapitel – jenes über die Ausgestaltung eines Korgeweihten. Nicht ob des Inhalt, sondern der Ausführlichkeit, die mehr als ein Fünftel des ganzen Büchleins ausmacht. Hier werden nicht nur die Gebote des Gottes (und deren Spielrelevanz) beschrieben, sondern unter anderem auch das Verhältnis zu anderen Kirchen, Konzepte (mit einer langen Liste an Beispielen) sowie der Korgeweihte in der Heldengruppe.

Fazit:
Für Spieler, deren Charaktere sich zu Kor hingezogen fühlen oder sogar ein entsprechender Geweihter sind, ist dieses Buch wie auch die meisten anderen Vademeci gut zu verwenden, ebenso für Spieler von Söldnercharakteren, die von den im Buch genannten Söldnerverträgen profitieren können. Gleiches gilt auch für Spielleiter der derzeit laufende Kampagne der Theaterritter, in der Kor auch eine größere Rolle spielt. Spieler und Spielleiter die mit dem Söldnergott nicht viel am Hut haben, brauchen sich das Werk allerdings nicht zulegen.

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