Kleine Gefallen – Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10
Ein neuer Dresden File
Neben dem verfluchten John Taylor gibt es ja einen weiteren magisch begabten Privatschnüffler mit dem wir uns hier immer wieder gerne beschäftigen. Die Rede ist natürlich von Harry Blackstone Copperfield Dresden, die Hauptfigur der „Dunklen Fälle des Harry Dresden“ (Im Original: The Dresden Files) von Jim Butcher, auf Deutsch erschienen im Mannheimer Verlag Feder & Schwert. Es ist mittlerweile schon länger her das wir Harry bei seinem letzten Fall, Weiße Nächte, begleitet haben, und in der zwischenzeit ist einiges passiert, wovon wir euch hier auch berichten wollen. Den Anfang machen wir mit dem zehnten Band der Reihe, Kleine Gefallen.
Zur Aufmachung gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen – sie entspricht wie erwartet den Vorgängerbänden. Mit 608 Seiten ist der Band wieder etwas länger als der Vorgänger.
Eigentlich sieht für Harry Dresden alles gut aus als das Buch beginnt – Sein Lehrling macht sich ganz gut, der Krieg mit den Vampiren kommt langsam zum Erliegen, und es hat schon eine Weile keiner mehr versucht ihn umzubringen. Klingt eigentlich ganz gut, oder? Fans der Reihe können sich bestimmt denken das es nicht lange gut gehen wird, und sie werden wohl auch recht behalten: Bei einem Besuch bei Michael Carpenter und seiner Familie werden Harry und seine Schülerin Molly von ziegenartigen Feen überfallen. Bevor Harry allerdings versuchen kann sich einen Reim drauf zu machen wird er von Karrin Murphy von der Polizei Chicagos zu einem Tatort gerufen. Oder besser gesagt zum Ort einer Katastrophe: ein komplettes Wohngebäude ist explodiert, und alle Anzeichen deuten auf etwas übernatürliches hin. Als Harry allerdings den Ort des Geschehens untersuchen will, stellt er fest das er nicht alleine ist. Nicht nur das, die Dame die ihn hier erwartet hat noch ein Angebot für ihn. Harry schuldet Mab, Königin des Winterhofs der Feen, noch zwei Gefallen, und sie möchte das er sich jetzt um eine winzige Kleinigkeit kümmert, nichts ernstes… Doch dieser Gefallen führt dazu das Harry sich den Denariern stellen muss, mächtige Dämonen, welche Johnny Marcone, den Gangsterboss von Chicago, entführt haben. Doch erst mitten in Verhandlungen mit den Denariern wird Harry klar das es eigentlich um jemanden ganz anderen geht, und dann ist es schon fast zu spät. Gejagt von den Schlägern des Sommerhofes und den Denariern muss Harry eine Entscheidung treffen, die unter Umständen ihn und seinen Freunden alles kosten könnte.
Fazit:
Zu viel. In diesem Roman passiert einfach zu viel um es wirklich sinnvoll und kurz zusammen zu fassen. Butcher liefert hier mal wieder eine unglaubliche Tour de Force ab, versucht aber zu viele verschiedene Handlungsstränge gleichzeitig zu spinnen und miteinander zu verweben. Fast hat man das Gefühl der Autor saß an seinem Rechner und überlegte sich bei jedem Kapitel „Okay, und wie mache ich es jetzt noch arschiger für meinen Protagonisten?“. Ich will damit nicht sagen das es sich bei Kleine Gefallen um ein schlechtes Buch handelt, aber Butcher rast hier durch genug Stoff für zwei Romane. Eingefleischte Fans der Reihe werden sich das Buch auf jeden Fall holen, zumal hier einige wichtige Grundsteine für die spätere Handlung gelegt werden, für alle anderen ist dieses Buch definitiv kein guter Startpunkt um die Welt der Dresden Files kennen zu lernen.
Hmm… in small favors holte er sich die Insel, oder schmeiße ich da gerade zwei Handlungsstränge durcheinander?
Er ist zum ersten Mal dort vor Ort. Die Sache mit Demonwind ist erst später.