Weiße Nächte – Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 9
Ein neuer Dresden File
Es ist eine Weile her, seitdem wir uns das letzte Mal mit den magischen Privatschnüffler – Nein, nicht John Taylor, über den haben wir uns letzte Woche unterhalten – beschäftigt haben. Heute ist Harry Dresden (wieder) an der Reihe, ihr wisst schon, Chicagos einziger Zauberer, der im Telefonbuch steht. Wir haben euch zuletzt Band 8 Schuldig vorgestellt, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und nun wird es Zeit über den neusten Band der Dunklen Fälle des Harry Dresden zu sprechen: Weiße Nächte.
Wie schon beim Vorgänger nutzt Feder & Schwert auch hier das Coverbild der US-Ausgabe, verbessert es aber mit eigenen Optik, um es an das eigene Verlagsprogramm anzupassen. „Weiße Nächte“ ist mit 528 Seiten fast hundert Seiten dünner als der Vorgänger. Auch im Inneren wird das Layout beibehalten und das Lektorat bewegt sich auf einem angenehmen Niveau, auch, wenn es hier und da ein paar Amerikanismen gibt, die einfach übernommen worden sind, aber die stören den Lesefluss kaum.
Der Roman eröffnet damit, dass Harry von Karrin Murphy von Chicagos Spezialeinheit – nach den Ereignissen in Schuldig nur noch Sergeant – zu einem etwas seltsamen Selbstmord hinzugezogen wird. Zumindest sieht es nach einem Selbstmord aus, aber mit Harrys Gaben wird schnell klar, dass es sich um einen Mord handelt und der Täter ist wohl ein Serienmörder ist. Aber nicht irgend ein Serienmörder: die Opfer sind alle Frauen mit geringem magischen Talent und die wenigen Beschreibungen weisen auf einen großen Mann mit grauem Mantel hin – was ja, seit er zu den Wächtern des Weißen Rates der Magier gehört, auch Harry Dresden recht gut beschreibt. Bei der Suche nach Hinweisen stößt Harry zusammen mit Karrin und seiner Schülerin Molly auf einen Zirkel mit Frauen mit schwachem magischen Talent, zu denen auch eine alte Bekannte gehört, unterstützt von Elaine, Harrys erster Liebe. Leider häufen sich aber auch immer mehr Hinweise darauf, dass Harrys Bruder Thomas, Vampir des Weißen Hofes, darin verwickelt ist – und das es möglicherweise mehr als einen Mörder gibt. Die Zeit wird knapp, wenn Harry diesen Fall lösen will und selbst mit Hilfe eines Wächterkollegen könnte es sein, dass er diesen Kampf verlieren wird: Vampire, Ghoule, Magier und zu allem Überfluss ist auch noch der Gangsterboss Johnny „Gentleman“ Marcone in der Geschichte verwickelt. Bedenkt man, dass dieser Fall auch noch schwere Folgen für die Situation zwischen dem Weißem Hof und dem Weißen Rat haben könnte – und damit auf dem Krieg zwischen dem Weißen Rat und dem Roten Hof – sollte jedem Fan der Reihe klar sein, dass hier überhaupt kein Druck auf Harry lastet, nicht mal ein bisschen….
Fazit:
Wieder ein Buch mitten aus einer laufenden Reihe, da fällt es schwer die Handlung zu beschreiben – zum einen will man die Leser, die die vorherigen Bänder nicht kennen, nicht mit Details überfordern, zum anderen hat man das Problem, dass wenn man zu viel erzählt, man die Leser verärgert, die das Buch selbst noch lesen möchten. Für alle Fans der Reihe, die den Band noch nicht auf Englisch gelesen haben: Ihr werdet euch das Buch eh schnappen, keine Frage. Und für diejenigen, die noch nicht angefangen haben die Reihe zu lesen, gibt es demnächst hier eine Besprechung des ersten Bandes. Insgesamt eine klasse Fortsetzung einer tollen Reihe mit nur ein oder zwei Probleme in der Übersetzung.
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