Initiates of the Art

Eine Besprechung aus der Welt der Dunkelheit, von Infernal Teddy

Veröffentlicht am Oktober 21, 2020 von Infernal_Teddy in Klassische Welt der Dunkelheit, Rezensionen, Rollenspiele, Welt der Dunkelheit // 0 Kommentare

Gegen Ende der 2nd Edition, nachdem Phil „Satyros“ Brucato White Wolf verlassen hatte, begann sich die Reihe zu ändern. Man bewegte sich mit den neuen Quellenbüchern wieder zurück zu einer Welt der Dunkelheit zu bewegen die mehr auf einem Niveau befand die man in Spielendenkreisen gerne als „Street Level“ bezeichnete. Dabei handelte es sich – auch wenn wir es zu diesem Zeitpunkt nicht wussten – um eine Vorbereitung für die kommende Revised Edition, aber es bescherte uns auch ein Buch das vom Thema her eine Lücke schließen sollte: wie sieht denn eigentlich ein Kampagne für frisch erwachte Magi aus? Schließlich präsentierte das Grundregelwerk Charaktere die trotz ihrer eher geringen Erfahrung doch schon einiges gesehen hatten. Diese Frage will Initiates of the Art beantworten.

Mit 87 Seiten ist Initiates eindeutig einer der schmaleren Bände der Reihe. Optisch gibt es zu diesem Softcover nicht so viel zu sagen, er bleibt stilistisch beim Standard der späten 2nd Edition den wir beispielsweise beim Guide to the Technocracy gesehen haben. Das Cover passt thematisch finde ich nicht ganz zu diesem Band, aber das ist keine seltene Sünde im Verlagswesen, das wissen wir ja alle.

Inhaltlich haben wir neben der Einleitung, vier Kapiteln und einem Anhang auch tatsächlich wieder eine kurze Geschichte von Kathleen Ryan über ihre Euthanatos, Amanda – leider die Letzte wenn ich mich recht erinnere vor dem finalen Band, Ascension>/em>. Und auch den an dieser Stelle angekündigten Roman über Amanda haben wir leider nie bekommen. Die Einleitung präsentiert kurz zusammengefasst die Themen des Bandes und verschafft einen ersten Überblick über den Inhalt des Bandes. Wir bekommen auch die „Blickwinkelcharaktere“ des Buchs vorgestellt, eine Gruppe erfahrener Magi welche immer wieder jungen, unerfahrenen Erwachten unter die Arme greifen, und deren Anführer jetzt eine Art Einsteigerleitfaden verfassen will, so nach dem Fall von Doisettep. Das erste Kapitel beschreibt das Erwachen und die ersten Stunden und Tage nach dem Erwachen. Der Text soll vermitteln wie es sich anfühlt zu erwachen, und wie der Vorgang desorientieren kann, aber um ehrlich zu sein habe ich in Mage: the Awakening ein besseres Gefühl für die ensprechenden Umstände als hier. Im zweiten Kapitel wendet sich das Buch dann dem vielleicht wichtigsten Schritt zu: wie man einen Lehrer sucht, wie man entscheidet welche Tradition am besten zu einem passt, und wie eine Initiierung oder ein Seeking abläuft. Die Lehre betrachtet das Buch dann im dritten Kapitel, zusammen mit damit verwandten Themen, wie erwachte Kinder, der Umgang mit der Familie oder der ersten Begegnung mit Paradox. Das vierte und letzte Kapitel wendet sich dann den Gefahren zu, die das Leben als frisch erwachte Person bereithält, seien es Technokraten, Nephandi oder schlimmeres. Außerdem gibt es hier auch eine ganze Reihe von Tipps für die Spielleitung wie denn eine CHronik aussehen kann diewirklich mit dem Erwachen beginnt. Der Anhang ist vergleichsweise kurz, und bietet ein paar mechanische Ergänzungen – ein paar einfache Rotes, eine Zusammenfassung der Werte die man nutzen sollte um einen Charakter für eine solche Chronik zu erschaffen, ein paar neue Vor- und Nachteile und zwei der obligatorischen Beispielcharaktere / Archetypen.

Fazit:
Eigentlich klingt ein Buch darüber wie das Leben als frisch erwachter Magus nach einer guten Idee. Hilfestellungen wie man eine solche Chronik aufbauen kann, Gefahren und Bedrohungen die eben nicht nur von Magi und anderen Wesen der Nacht ausgehen – sowas wie ein spiritueller Nachfolger zu Destiny’s Price und Orphan’s Survival Guide, aber mit weniger Fokus auf Scheiße, Drogen und Edgy-Sein. Leider ist Initiates of the Art dieses Buch. Statt dessen haben wir eine eher uninspirierte Sammlung an Essays die sich wie eine Resteverwertung von Material zum Orphan’s Survival Guide das nicht seinen weg ins Buch fand anfühlt. Schnell noch vorhandene Texte verwerten bevor die neue Edition kommt. Leider.

Verwendbarkeit mit M20:
Ich habe Initiates of the Art vor ein paar Monaten selbst aus dem Regal gezogen in der Hoffnung hier etwas zu finden das bei meiner „Police Quest“-Runde helfen könnte. Fehlanzeige. Wer nicht gerade ein Komplettist ist kann um dieses Buch ruhigen Gewissens einen großen Bogen machen ohne irgendwas wirklich nützliches zu verpassen.

So, der nächste Halt auf unserer Reise durch Mage: the Ascension wird dann der 27. Band der Hauotreihe, The Spirit Ways. besser oder schlechter als dieses Buch? Finden wir es heraus…

1st Edition:
1: Mage: the Ascension
3: The Book of Chantries
5: Technocracy: Progentiors
6: Digital Web
7: The Book of Shadows
9: Technocracy: Iteration X
10: The Book of Madness
11: Technocracy: New World Order
12: Ascension’s Right Hand