Ingerimm Vademecum

Im Feuer des Handwerks

Ingerimm, der Gott der Schmiedekunst und des Handwerks und vor allem wichtigster Gott der Zwerge hat nun sein eigenes Vademecum erhalten. Der Band ist wie die sechs anderen auch klein und handlich und in diesem Fall dunkelrot mit einem Ingerimmsymbol (Hammer vor Amboss) vorne drauf und dem obligatorischem „Das schwarze Auge“ und „Ulisses-Spiele“ hinten drauf.

Wie auch schon die restlichen Vademeci enthält dieses ebenso Geschichten, Gebete und Liturgieanwendungen für den Spieltisch um seinen Geweihten noch plastischer darstellen zu können. Begonnen wird das ganze mit einem Kapitel über Geschichten und Sagen, die sich natürlich auch gut am Spieltisch vortragen lassen. Ebenso werden hier kurz die wenigen Festtage aufgeführt, die ja in so manch anderem Vademecum deutlich mehr Platz bekommen haben. Im zweiten Kapitel gibt es dann Lieder, die man beim Handwerken singen kann und die wohl eher weniger Gebrauch finden werden. Danach folgt dann das wohl wichtigste Kapitel des Büchleins in dem auf die Liturgien eingegangen wird. Hiermit erhält der Spieler die Chance seine Liturgieanwendung nun zu beschreiben und mit kleinen Gebeten zu versetzen, so er dies denn möchte (aber ansonsten hätte er sich das Buch vermutlich nicht besorgt..).
Zwerge besitzen ja eine besondere Beziehung zu diesem Gott und so ist genau dieser (der Beziehung) ein eigenes Kapitel gewidmet, das aber natürlich bei dem Umfang des Büchleins keinesfalls etwa Angroschs Kinder ersetzen kann oder möchte, sondern lediglich einen Vorgeschmack gibt.
Natürlich darf eine Auflistung einiger Bräuche und Gottesdienste in diesem Buch nicht fehlen, denn gerade ersteres ist bei den oft abergläubischen Handwerkern eine wunderbare Spielmöglichkeit. Leider befindet sich in diesem fünften Kapitel lediglich ‚Das Glaubensbekenntnis der Ingerimm-Kirche‘ und eben nicht etwa, wie die Kapitelüberschrift verlauten lässt, eben nette Gottesdienste und Rituale (bzw deren Ideen). Schade.
An Halbgöttern hat Ingerimm jetzt nur einen, aber dafür um so mehr Heilige, die man als Geweihter natürlich ebenso kennen sollte. Und was wohl für viele Spieler wichtiger am sechsten Kapitel ist, ist die Tatsache, dass hier ein paar richtig wichtige Artefakte beschrieben werden. Siebenstreich etwa. Damit ist dies neben jenem über Kulte das längste Kapitel im Büchlein.
Die folgenden drei Kapitel sind alle unterschiedlichen Ausprägungen des Handwerks gewidmet. Dort findet der Leser einen gaaaaaanz kurzen Abriss über verschiedene Handwerke und ihre Örtlichkeit (etwa das man in Vinsalt vortreffliche Uhren baut und in Belhanka Instrumente), dann etwas über den Handwerksbrauch, was nun wirklich Spielrelevanz besitzt, da es sowohl von Spielern als auch von Spielleitern nicht nur bei Geweihten als Abenteueraufhänger verwendet werden kann und zu guter Letzt noch etwas über die Geschichte des göttlichen Handwerks.
‚Die Kulte und ihre Geweihten‘ lautet der Titel des längsten Kapitels und es enthält genau dies. Eine Beschreibung der unterschiedlichen Ausrichtungen der Ingerimmkirche. Vom Ingrakult im Norden bis zu den Tulamidenlanden und natürlich Abstechern zu den Orks und Gravesh, sowie sogar zu Agrimoth enthält dieses Kapitel kurze Texte und Quellen zu den jeweiligen Gesellschaften und Ausprägungen.
Das vorletzte Kapitel ist wieder wie bei allen anderen Vademici dem Spieler und Spielleiter gewidmet, welcher eben einen entsprechenden Geweihten (oder gläubigen Handwerker) spielt oder in seiner Runde hat. Tips wie man diesen dann ausgestalten und beschäftigen kann, welche Ausprägungen es gibt, welche Gebote und Tugenden befolgt werden bringen so dem Leser auch außerhalb der Spielwelt den Geweihten nahe. Und natürlich gibt es wieder eine neue Liturgie. Dieses mal eine um den nächsten Handwerksmeister für die Ausbildung zu finden. Niedlich, aber wird wohl im Spiel eher selten Anwendung finden.
Zum Abschluß gibt es noch einige Seiten zum Selbstausfüllen über die Reisen während der Ausbildung zum Handwerker. Denn jeder Ingerimmgeweihte hat ein Handwerk erlernt.

Fazit
Ebenso wie die restlichen Vademeci ist auch dieses potentiell für den LARP Einsatz gedacht, und kann somit nicht nur am Spieltisch glänzen. Für beide Fälle ist natürlich wie immer die Liste der Liturgien der praktischste Teil dieses Büchleins, aber das Ingerimm Vademecum hat noch mehr zu bieten. Und zwar ist dieses als erstes von allen Erschienen auch für einen profanen Charakter durchaus zu gebrauchen – eben wenn man einen sehr gläubigen, aber nicht geweihten Handwerker spielt. Denn auch als solcher findet man interessante Stellen zum Vortragen und Anregungen für die Ausgestaltung. Als Spielleiter findet man die üblichen Tips für das Spiel mit dem Geweihten, aber durch die Kapitel über das Handwerk auch Abenteuerideen.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

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  1. Aus dem Limbus: SPIEL, Ingerimm, DereGlobus, Mittelreich | Nandurion

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