Handbuch: Untotenjäger
Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy
Im Dezember 2014 sprachen wir an dieser Stelle über das Pathfinder Handbuch Dämonenjäger, welches versprach, dem Spieler alles zur Verfügung zu stellen um sich auf der Jagd nach den Verkörperungen des Bösen zu machen. Aber wo es Dämonen gibt, gibt es in der Regel auch Untoten, und mit dem dazu gehörigen Handbuch beschäftigen wir uns heute. Jetzt finde ich die Produkte dieser Reihe in letzter Zeit etwas… monoton, es stellt sich also die Frage ob es diesem Heft gelingt, sich von seinen Vorgängern abzuheben, oder ob wir es wieder mit einem typischen Band der Reihe zu tun haben.
Das PDF, welches uns von Ulisses Spiele zur Verfügung gestellt wurde, ist 12,7 MB groß, 36 Seiten lang, und entspricht dem üblichen Pathfinder-Standard. Wer eines der Handbücher gesehen hat kennt die Gestaltung bereits, ansonsten verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf die Rezensionen, welche wir bereits zu den anderen Heften dieser Reihe veröffentlicht haben.
Machen wir uns also auf ins Handbuch. Die Innenseite des Umschlages enthält wie üblich bereits Spielmaterial, in diesem Fall eine Tabelle mit verschiedenen Untotenarten, mit ihrer Herkunft, welche Arten von Jäger besonders gut gegen sie sind, und welche Werkzeuge sich im Kampf eignen. Nach dem üblichen „Für deinen Charakter“ geht es direkt los mit zwei Seiten über Untote, Untotenjäger und Untote jagende Organisationen – mir sind diese zwei Seiten mindestens zwei Seiten zu wenig, aber das sind wohl die Vorgaben die Paizo für diese Reihe macht. Unter der Überschrift „Vorbereitungen zur Jagd“ bekommen wir drei neue Talente, welche es dem Charakter möglich machen, Ausrüstung zu segnen oder den Gegenständen eine Gesinnung zu geben. Wir bekommen dann noch mehr Informationen über das jagen von Untoten, genauer den „beharrlichen Untoten“, zusammen mit einer handvoll von Gegenständen. Das selbe gibt es auf jeweils zwei Seiten zu den „geistlosen Untoten“, den „hungrigen Untoten“ und den „Körperlosen Untoten“.
Die obligatorische Doppelseite in der Mitte des Hefts zeigt ein Spukhaus, welches architektonisch eher in die englische Regency- oder Victorian-Epochen passen würde als eine typische Fantasywelt, und gibt vor, Tipps zum Umgang mit Spukeffekten zu bieten, welche allerdings keinerlei spiel-relevante Informationen bieten. Danach bekommen wir vier neue Archetypen für den Kampf gegen Untote, zusammen mit sie unterstützenden Regelmaterial. Diese Archetypen sind der Herr der Geister (Ein Mönch der mit seinem Kung Fu den Seelen der Toten den Weg zur Erlösung zeigt), der Reisende Exorzist (Ein Kleriker der sich auf Vertreibungen spezialisiert), das Medium (Eine Hexe, welche mit den Seelen der Toten spricht, daraus ihre Kräfte zieht, und nichts mit Steak zu tun hat), und der Leichenjäger (Ein Waldläufer, welcher auf die wandelnden Toten Jagd macht). Nach den Archetypen bekommen wir wie üblich einige neue Zauber und magische Gegenstände spendiert, und mit dem Seelenhüter auch noch eine neue Prestigeklasse die sich gegen Untote richtet. Die Innenseite des Umschlages präsentiert dann noch eine Straftabelle für den Einsatz von Nekromantie in Ortschaften.
Fazit:
Wer braucht dieses Handbuch? Diese Frage ist schnell beantwortet: Die Gruppe, die sich auf eine lange Kampagne einstellt, in der hauptsächlich Untote die Antagonisten stellen werden, zum Beispiel die Kadaverkrone. Für solche Gruppen ist Handbuch Untotenjäger genau das Richtige, mit netten Talenten, Zaubern und anderen Hilfsmitteln. Für alle anderen Gruppen ist der Band meiner Meinung nach zu viel des Guten, und bietet dafür auch einfach zu wenig das außerhalb des Fokus eingesetzt werden kann. Dieses Heft ist solide Handwerksarbeit seitens Paizo, aber die meisten Gruppen können statt dessen zu etwas anderem greifen.
Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.
P.S. Anmerkung von Caninus: Teddy hatte hier in der Überschrift erst Handbuh stehen, was ich angesichts des Buchinhalts für äußerst amüsant halte^^
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