Graue Falken und wilde Küsten

Infernal Teddy hat Gedanken zur World of Darkness

Wenn es um Spielwelten ging war man zu Zeiten von AD&D 2nd Edition schon ein wenig verwöhnt. Es gab kaum eine Geschmacksrichtung an Fantasy die nicht bedient wurde, und ich gebe zu, meine Favoriten zu dieser Zeit waren die Exoten – Planescape und Dark Sun, mit leichtem Interesse an Spelljammer. Aber wenn es um eher klassische Fantasywelten ging war mein Zuhause ganz klar die World of Greyhawk. Angefangen hatte es mit Artikeln in Dragon Magazine um 1993, aber richtig los ging es erst ein oder zwei Jahre später…

Zu diesem Zeitpunk war meine AD&D-Runde noch in den Forgotten Realms zuhause, die Spielenden haben versucht die Stadt Phlan wieder aufzubauen ohne das die Zhents die Kontrolle übernehmen und gleichzeitig immer mal wieder in Dales unterwegs, aber ganz zufrieden waren wir nicht – zu viele mächtige NSCs die überall ihre Finger drin hatten, zu viel offizielles Material, wir wollten was bei dem wir uns nicht so eingeschränkt fühlten. Kurze Zeit später waren wir mit unserer Partnerklasse der Highschool Ramstein in Bad Marienberg bzw. Bonn auf Klassenfahrt, und bin zufällig über einen Rollenspielladen gestolpert, und habe dort eine schmale Box mitgenommen, The City of Greyhawk. Und wie jeder weiß der hier länger mitliest weiß ist das einer meiner absoluten Lieblingsstädte im Rollenspielbereich. Ich hatte die Box bis zum Ende der Fahrt durch, und habe sie dann beim nächsten Termin meiner Runde vorgestellt, es wurden neue Charakter ausgewürfelt, und wir haben angefangen die Old City in Greyhawk unsicher zu machen. Die Box enthält genug Material um alleine als Spielwelt zu dienen, und wir haben unheimlich viel Zeit dort verbracht. Ich habe dann später auf einem der Uni-Rollenspielabende jemanden die alte World of Greyhawk Box von 1983 für 20 DM abgekauft, aber wir sind nie wirklich all zu weit weg von Greyhawk gekommen. Wir haben nie die klassischen Abenteuerorte wie den Temple of Elemental Evil oder Castle Greyhawk aufgesucht, aber wir hatten ja auch nichts außer den beiden Boxen. Ich wußte aus den Dragon-Artikeln das es eine Art Weltkrieg gegeben hatte, was dazu führte das ich aufgrund meiner eigenen Ideen, besagter Artikel und der Spannungen und Konflikten die in der Box beschrieben wurden meine eigenen Greyhawk Wars geleitet habe. Die Gruppe erreichte während dieser Kriege Name Level, und haben mit ihren Gefolgsleute dabei geholfen die Pomarji zurückzuschlagen, befreiten Safeton und Narwell, und haben ihren eigenen kleinen “Pufferstaat” gegründet. Kurz Zeit später hat sich allerdings diese Runde dann verlaufen, und meine “Greyhawk-Phase” war dann erstmal vorbei.

Wie die offizielle Version der Greyhawk Wars und die Welt danach aussah habe ich erst Jahre später herausgefunden, mit dem Living Greyhawk Gazetteer. Ich habe eine kurze Runde in 3.x im United Kingdom of Ahlissa geleitet, aber hauptsächlich habe ich da schon in meiner eigenen Spielwelt geleitet. Aber die beiden Boxen stehen immer noch in meinem Regal (Gut, im Moment sind sie in einem Umzugskarton, aber das Prinzip bleibt bestehen). Mir gefällt immer noch das Gefühl dieser Welt – ich fühle mich immer an ein Europa erinnert das sich irgendwo zwischen der sogenannten Völkerwanderung und der Teilung des Frankenreiches. Klar, es ist schon viel Stückwerk, aber es fühlt sich einfach gut an. Und natürlich ist die City of Greyhawk nach wie vor eine sehr gute Stadtbeschreibung für ein Rollenspiel. Ich vermisse die Welt immer noch, und ich vermute mal das meine nächste D&D-Runde wird auf jeden Fall wieder in Greyhawk zuhause sein. Going home, sozusagen.

2 Kommentare zu Graue Falken und wilde Küsten

  1. Stimmt, Greyhawk ist eine Welt, deren großen Reiz man durch Spielen erst voll erschließen kann.
    BTW, kennst du die Wild-Coast-Artikel von blut_und_glas?
    https://d6ideas.com/?tag=wilde-gestade

  2. Infernal_Teddy // Februar 2, 2021 um 21:14 // Antworten

    Ich weiß das es sie gibt, bin aber noch nicht zum lesen gekommen, danke für den hinweis

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