Das Kaiserreich Emlen
Relaunch von Eilar Teil 6
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Mehr oder minder alle Länder in Eilar sind in der ein oder andere Form etwas an irdischen Entsprechungen in Europa angelehnt. Beispielsweise ist Melusine eher französisch und Palatyne an Großbritannien angelehnt. Der Hauptschauplatz im Setting soll jedoch Emlen sein. Das Kaiserreich Emlen (benannt nach der gleichnamigen Hauptstadt und Gründungsort) ist im gröbsten angelehnt an Deutschland oder vielmehr das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen.
Wie manch andere Nationen des Kontinents kann man die Ursprünge des Reiches in den Nachwehen der Zersplitterung des Bundes von Eilar finden. Eilar war ein König, der vor weit über tausend Jahren den Subkontinent mit militärischer Macht einte und so seinen Namen gab. Nach dessen plötzlichem Verschwinden (gerüchteweise wurde er von einer Fee zu einem Befleckten gemacht) zerfiel der Bund in eine Vielzahl kleinerer Reiche wie das damalige Königreich Emlen befand. Durch geschickte Heiraten, wagemutige Eroberungen, diplomatische Vereinigungen und einer gehörigen Portion Glück wuchs Emlen weiter an. Vor etwa 800 Jahren hatte es eine so große Vormachtstellung in der Region erreicht, dass sich auch die restlichen Reiche in seiner direkten Umgebung zum (nun Kaiserreich genanntem) Emlen anschlossen. Selbst die Kirche der schlafenden Götter sah ihre Chance und ernannte Emlen zur Trutzburg des Glaubens.
Damit war das Glück von Emlens Herrscherfamilie jedoch vorbei und ihr Einfluss zerfiel immer weiter. Das Königreich Emlen als Teil des Kaiserreiches wurde durch unvorsichtige Herrscher immer weiter in Fürstentümer aufgeteilt, bis der Kaiser selbst gerade mal soviel Land besaß wie die meisten seiner ihm untertänigen Fürsten hatte. Seine politische Macht schrumpfte im gleichen Maße und seit der dualistische Orden um sich greift und manche Fürsten sich zu diesem bekennen, ist auch seine Legitimation durch die Kirche der schlafenden Götter in Gefahr. Auf der anderen Seite schien das Glück manch anderen Fürsten dafür hold zu sein, sie verleibten sich andere kleinere Nachbarn ein oder zwangen sie zumindest in Abhängigkeit. Gerade die Kurfürsten herrschen oft mit einer stärkeren Hand als je zuvor über ihre Reiche. Das geht soweit, dass selbst innerhalb des Kaiserreiches die einzelnen Länder gegeneinander Krieg führen und des öfteren auch mal ausländische Herrscher über ihre Familienbande in die Auseinandersetzungen hineinziehen.
Gleichzeitig sind gerade die mächtigsten Fürsten, die Kurfürsten, nicht daran interessiert den Kaiser zu stürzen und Emlen zu zerschlagen. In ihrer jetzigen Situationen sind sie ebenso mächtig wie viele Könige anderer Länder. Erst durch den Kaiser, den die Kurfürsten in seiner Position erst bestätigen, stehen den Kurfürsten jedoch eine Menge ihrer Rechte, Verträge und Ansprüche zu. Objektiv gesehen wird schon seit fast einem Jahrhundert einer feine Linie gefolgt, um dem Kaiser immer mehr Macht abzunehmen ohne ihn dabei so sehr zu schädigen, dass er das Kaiserreich einfach auflöst.
Durch all die vielen Bündnisse, Mauscheleien und Abhängigkeiten hat sich so eine Vielzahl an beherrschten Herrschern, die mal mehr mal weniger tatsächliche politische Macht besitzen, herausgebildet. Oft genug Bedarf es erst einem Gelehrten, um wirklich zu verstehen wer genau über was entscheidet und wem man in welchen Fällen noch Loyalität schuldet. Auch wenn man sie so manches Mal einer bösen Überraschung gegenüberstehen, bleibt außen stehende Adligen gegenüber den Fürsten Emlens nichts übrig als die Machtblöcke auf die drei großen Adelsgeschlechte (Sielinger, Mafænen, Benaceli) zu reduzieren, die nicht nur Emlen, sondern ganz Eilar durchziehen. In den meisten Fällen sind die Familienmitglieder in der ein oder anderen Form miteinander verbündet.
Der einfache Mann in Emlen bekam früher von alledem nur indirekt mit. Herrscher sind immer auf der Suche nach Soldaten und manch einmal wechselt die eigene Stadt blutig den Besitzer. Wer nun aber wirklich über ein Fürstentum regiert, das ist schlussendlich den meisten egal. Viel schlimmer sind die Räuberbanden, die immer öfter in den Grenzregionen innerhalb des Reiches ihr Unwesen treiben, und die Feen, die im Niemandsland zwischen zwei streitenden Fürsten auftauchen. In letzter Zeit jedoch bilden sich jedoch gerade in den größeren Städten des Reiches oder in städtisch geprägten Reichen wie Feenmund politische Bewegungen heraus, die gegen die Machtspiele der Adligen aufbegehrt.
Zwischen einem fast machtlosen Kaiser, kriegsführenden Fürsten, religiösen Umbruch, marodierenden Räubern, furchterregenden Feen und einer drohenden Rebellion der Massen ist die Zukunft des Kaiserreiches alles andere als sicher. Selbst wenn der Status quo nicht bestehen bleibt, könnte Emlen jederzeit in Krieg nach innen und außen explodieren, sich langsam selbst auflösen oder doch wieder erstarken.
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