Berührte, Feenmagier und Artefakte

Relaunch von Eilar Teil 4

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Achtung: Im Zuge der Diskussion wurden Berührte in Befleckte bzw. umgangssprachlich Feenbrut und Feenmagier in Zauberer umbenannt. In folgenden Artikeln wird dementsprechend die Bezeichnung angepasst.

Ein magisches Wesen wie eine Fee verlässt Eilar nur selten ohne Spuren zu hinterlassen. Diese Spuren können sich auf viele Arten zeigen, aber am auffälligsten sind die Berührten. Ein enger Kontakt mit einer Fee oder ihre direkte Zauberei verändert die Natur von Menschen, Tieren und manchmal sogar Pflanzen. Ein kleiner Teil der magischen Fee brennt sich in Berührten ein und macht ihn so zu einem Wesen, dessen zwei Seiten bis zu seinem Tode gegeneinander ringen.

Der Wille der Fee gestaltet den Körper nach seinem Willen um und zerbricht dabei den Geist seines Opfers, nur um aus den Bruchstücken ein neues Ganzes zu formen. Das Ergebnis ist ein Wesen, dass kaum mehr als durch den Grad seiner Macht von einer Fee zu unterscheiden ist. Erst wenn die Fee Eilar verlässt,  können sich die Scherben seiner Psyche wieder neu ordnen – auch wenn dies den meisten nie gelingt. Bis dahin verweilt der Berührte im Bann der Fee und ihr Untertan.  Die Fähigkeiten und das meist monströse Äußere bestehen in jedem Falle. Ein Berührter wird nie wieder zu dem was er einst war.

Was ist es wert aus Augen geformt aus dunklem Nebel auch die tiefste Dunkelheit zu schauen? Wer braucht Klauen und Zähne hart wie Stahl und heiß wie Feuer? Wozu sollte man mit seiner Stimme Freund und Feind in das Land der Träume singen? So eindrucksvoll die Gaben eines Berührten auch sind, den Makel, der mit ihnen einhergeht, sind sie fast nie wert.

Die meisten Berührten sind Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, zeitlose Gefangene der Fee. Wenn die Fee nicht mehr ist, läuft ihre Zeit weiter. Familie, Freunde und alles woran sich der verstörte Geist noch erinnert, sind lange schon vergangen.  Selbst wenn die Zeit sie nicht zu Fremden gemacht hat, schlägt ihnen von allen Seiten Angst und Ablehnung entgegen. Kaum jemals werden sie in ihrer alten Heimat wieder einkehren können und den meisten bleibt auf Dauer nur der Zivilisation den Rücken zu kehren und ein Leben als Einsiedler zu fristen. Diejenigen, die nie wieder zu sich finden, werden von denen beneidet, die es tun.

Erst in den letzten Jahrzehnten haben sich neue Möglichkeiten für Berührte aufgetan, die versuchen den Anschein eines Lebens zu erlangen. Sie …

  • flüchten in die Metropolen Eilar. Auch dort wird ihnen kein Verständnis entgegen gebracht, doch im Gegensatz zu Landbevölkerung werden sie toleriert. Solange sie sich von feinen Herrschaften fernhalten, können sie sich unter die einfachen Tagelöhner mischen.
  • arbeiten mal mehr, mal weniger offiziell für die Reichen und Mächtigen. Viele Fähigkeiten von Berührten sind schlichtweg nützlich und auch wenn ein Adliger seinen Ruf durch so einen Bediensteten aufs Spiel setzt, ist es manchmal das Risiko wert. Solche Berührte leben oft in gewissem Luxus, jedoch vollkommen abgeschnitten von der Öffentlichkeit.
  • heuern als Söldner im Dienste der Armeen an. Keine Armee, die etwas auf sich hält würde ein Monstrum in seinen Reihen dulden. Bezahlte Kämpfer jedoch haben diese Skrupel selten und nehmen Berührte mit hilfreichen Fähigkeiten in ihre untersten Ränge auf.

 

Wenn Berührte die dunkle Seite einer Medaille sind, dann sind Feenmagier ihr helles Gegenstück. Es heißt, dass diese Zauberer unter ihren Ahnen selbst eine Fee haben – andere glauben, dass Feenmagier unter den Nachfahren von Berührten geboren werden. Die Kräfte eines Feenmagiers sind selten so beeindruckend wie die eines Berührten, dafür sieht man ihnen ihre Fähigkeiten nicht an. Typische Zauber eines Feenmagiers sind:

  • Plötzlich aufkommende Regenschauer, die die Flammen eines brennenden Hauses löschen.
  • Ein Schwarm Vögel, der einen Angreifer ablenkt, so dass sich Zeit zum weglaufen bietet.
  • Jemanden in Trance fallen lassen, so dass er Dinge vergisst und sich an andere erinnert.
  • Ein Fluch, der einen zwingt jedem Geld zu geben, der einen danach fragt.
  • Oder ein anderer Fluch, der einem das Pech in jedweder Form auf dem Fuße folgen lässt.
  • Wunden, die so schnell und gut verheilen, wie es nur möglich ist.

Man sieht, fast alles was sie hervorbringen wirkt wie Zufall oder Glück, doch wenn dem so ist, dann wird ihr Schicksal von ihnen selbst geformt. Nur diejenigen, die die ihre Kunst begreifen können sie gezielt nutzen. Wer nicht weiß was er tut, der kann seine Macht genauso gut gegen sich selbst richten wie gegen andere. In früheren Zeiten gingen die Dryw in den Dörfern umher und suchten unter den Familien mit der Anlage, nach Kindern mit der Gabe und bildeten sie in den Tempeln der schlafenden Götter zu ihresgleichen aus. Mit der schwindenen Hingabe an die schlafenden Götter, verkümmerte diese Sitte jedoch. Manch einer bringt seine Kinder noch immer zu den Dryw, aber ebenso viele sind nicht bereit ihre Sprösslinge wegen einem Verdacht für immer aufzugeben. Immer öfter stellen sich Feenmagier ohne Anleitung ihrem Erbe. Viele lernen gerade einmal niemanden in Gefahr zu bringen, noch mehr wird ihre Kraft zum Verhängnis. Manche jedoch meistern ihre Gabe und entdecken Fähigkeiten, die selbst die Dryw nicht beherrschen. Diese freien Feenmagier ziehen dann zumeist als schillernde Gestalten durch die Städte und versuchen aus ihren Künsten Kapital zu schlagen. Ein großer Teil von ihnen bestreitet jedwede Verbindung zu den Feen und beansprucht die Quelle seiner Magie aus der eigenen Kraft.

Wo immer jedoch der alte Glauben noch genug Macht, werden sie alsbald wieder vertrieben. Die Dryw betrachten die freien Feenmagier als ein Affront gegen die Feenwelt und behaupten, dass man so den Ärger der Götter auf sich zieht. Selbst der dualistische Orden ist diesen Feenmagiern nicht zugeneigt und manch einer von ihnen wurde schon fälschlicherweise als Priester der Dunkelheit verbrannt.

 

Berührte sind fast selbst schon Feen, fabriziert aus Wesen dieser Welt. Feenmagier sind Menschen in denen von Geburt an das Erbe der Feenwelt fließt. Doch nicht nur lebendiges wird von den Feen hinterlassen. Artefakte sind Schöpfungen der Fee selbst, hervorgebracht aus ihrem eigenen Sein. Ein Artefakt ist ein Objekt, dass es erlaubt Dinge zu vollbringen, die keinem einfachen Menschen möglich sein sollten:

  • Eine blitzende Waffe, die wächst und sich zusammenzieht um Dolch oder Langschwert zu sein, je nachdem wie es die Situation gebietet.
  • Schuhwerk aus Eis, das seinen Träger über Wasser wandeln lässt.
  • Ein verzierter Bogen, der niemals ohne Pfeil ist, wenn die Sehne gespannt wird.
  • Eine löchriges Gewand, das für jeden außer dem Träger wirkt wie die schönste und eleganteste Kleidung, die sie jemals sahen.
  • Ein steinerner Teekessel, der sich von selbst mit dem besten Tee des ganzen Landes füllt.

Eine Fee würde niemals ein Artefakt schaffen, dass einfach nur eine perfekte Version seines mundanen Gegenstück ist. Ein Artefakt ist immer etwas besonderes und tut, was nicht möglich scheint. Es gibt mehr als einen Grund für eine Fee Artefakte zu erschaffen. Oft sind es Objekte, die sie selber nutzt, für die Annehmlichkeiten, die sie mit sich bringen. Schon viele tapfere Männer und Frauen fanden ihren Tod darin eine Fee berauben zu wollen oder sich auch nur an zurück gebliebenen Berührten vorbeizuschleichen, die eine verwaiste Heimstätte bewachen. Manchmal haben sie jedoch Erfolg und noch seltener erschafft eine Fee direkt Artefakte als Geschenke für Menschen. Beiderlei Kleinode, die den Weg in die Hände der Menschheit finden, werden für immense Summen erstanden und haben ihren Findern ein Leben in Reichtum beschert.

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