All I want for Christmas…
Ein festliches Friday Five von Infernal Teddy
Wir kommen ja langsam in die Jahreszeit, in der man drüber nachdenken muss, was man seinen Liebsten schenkt – es beginnt zu weihnachten in diesem Lande. Freut mich natürlich sehr, weil man endlich wieder Marzipankartoffeln, Gewürzspekulazius und Lebkuchen bekommt, aber es steht wieder die Frage im Raum, was man denn verschenken könnte. Und wie es der Zufall will, habe ich tatsächlich auch ein paar mehr oder weniger sinnvolle Vorschläge, was man denn verschenken könnte, und warum. Hier also fünf Vorschläge, was man an Rollenspielen unter den Baum legen könnte.
I.) Beyond the Wall
In unserer Rezension habe ich Beyond the Wall wie folgend beschrieben: „Wenn ihr euch dieses Jahr nur ein einziges Rollenspiel in deutscher Sprache zulegt, sollte es Beyond the Wall sein.“ Damit ist das Spiel aber auch wunderbar als Weihnachtsgeschenk geeignet. Laut Verlag ist die vollständige Version bereits ausverkauft, man bekommt das Spiel wohl noch mit allen Heften, aber ohne die schicke grüne Mappe. Wenn ihr also jemandem eine „Einstiegsdroge“ schenken wollt, oder ihr jemanden beschenken wollt, der auf Old School-D&D steht, so solltet ihr zuschlagen, so lange Beyond the Wall noch nicht out of print ist.
II.) Numenera
Hierzu haben wir noch keine Rezension, aber es ist definitiv neben Beyond the Wall und Malmsturm eines der drei coolsten Rollenspiele, die ich dieses Jahr gesehen habe, vor allem in der sehr, sehr umfangreichen Box von Uhrwerk. Um ehrlich zu sein, wenn die Einführung und die Spielleitertipps etwas besser wären, und noch ein Satz Würfel enthalten wären, wäre es ebenfalls ein sehr gutes Einsteigerrollenspiel das man verschenken könnte. So ist es aber trotzdem ein sehr, sehr cooles Science Fantasy RPG das ich jedem nur empfehlen kann, vor allem auch als Weihnachtsgeschenk.
III.) Malmsturm
Derjenige, den ihr beschenken wollt, mag Fate? Oder derjenige mag barbarische Sword & Sorcery? Oder – noch besser – beides? Dann habe ich hier das richtige Weihnachtsgeschenk: Malmsturm – die Fundamente! Wir haben ja das wirklich sehr schicke neue Buch an dieser Stelle recht ausführlich besprochen, und ich denke, es wird klar das wir hier ziemlich angetan waren. Für den zu Beschenkenden, der gerne blutige Barbarenfantasy spielt und was sucht, das diese Art von Literatur besser simuliert, ist mit diesem Geschenk bestimmt mehr als glücklich.
IV.) Vampire: die Maskerade Jubiläumsausgabe
Muss ich hier wirklich noch was dazu sagen? Für jeden Fan von Vampire: die Maskerade, wie auch für Rollenspieler, die es damals nicht gespielt haben, es aber heute gerne spielen würden, ist dieses Buch – welches wir ebenfalls besprochen haben – das perfekte Geschenk (sofern der- oder diejenige es sich nicht selbst schon zugelegt hat…). Die deutsche Ausgabe von Ulisses ist sehr gut übersetzt, und vor allem auch im Rollenspielladen zu haben.
V.) Dungeons & Draons 5th Edition
Unsere bisherigen Vorschläge sind alle derzeit auf deutsch erhältlich, aber falls ihr jemanden habt, der auf der Suche nach einem neuen Fantasyrollenspiel ist, und der kein Problem mit der englischen Sprache hat, so würde ich definitiv D&D 5 vorschlagen. Ein schnelles, einfaches System, welches die besten Elemente von AD&D 2nd und D&D 3 kombiniert, und dazu noch sehr einsteigerfreundlich ist, ohne dabei auf Optionen zu verzichten. Wir haben diese Woche den ersten Teil des Spielerhandbuchs besprochen, aber ich bin begeistert.
Bei Nummer I-III würde ich zustimmen.
In Bezug auf IV) und V) würde ich andere Spiele vorschlagen.
IV.) RuneQuest 6
Zuerst muss wahrscheinlich die Übersetzung lobend erwähnt werden, die wirklich toll geworden ist und sich liest als wäre Deutsch die Originalsprache. Außerdem ist mit RuneQuest ein Spiel zurück, das plausible, (quasi-)historische Settings – auch regeltechnisch – gezielt unterstützt. Schon erschienen ist Korantia, das eine Art Fantasy-Griechenland darstellt. Die robuste Regelengine, die vielen Optionen (es gibt u.a. fünf Magiesysteme zur Auswahl) und der Fokus auf Kulte, Kulturen, Soziale Stellung und Leidenschaften sind ebenfalls erwähnenswert.
V.) The Cthulhu Hack (+ TCH: The Haunter of the Dark)
Wer schon immer mal wirklich Lovecraft-Geschichten spielen wollte, ist hier genau richtig. Da die Regeln nicht gerade umfangreich sind (was man für ein Spiel an der Schnittstelle zwischen Indie und OSR auch erwarten konnte), ist es kein Probelm, dass es das Spiel nur auf Englisch gibt. Die wenigen Regelbegriffe und der Charakterbogen sind schnell übersetzt. Die wenigen Regeln sind hauptsächlich Rettungswürfe, welche die Spieler ablegen, wenn ihren Figuren etwas zustoßen würde und die Würfe um „Blitzlicht“ und „Schemen“, die Wahrnehmung und soziale Investigation betreffen. Letztere sind als Ressource begrenzt und generieren nach dem Prinzip von „Ja, aber …“ und „Ja, und …“ immer substantielle Hinweise. Die Spielleitung kann sich ganz auf das Leiten konzentrieren, denn sie würfelt überhaupt nicht. In mancherlei Hinsicht wirkt The Cthulhu Hack beinahe ein „Trail of Cthulhu light“. Die Erweiterung „The Haunter of the Dark“ ist ein Heft, das exemplarisch und Schritt für Schritt zeigt, wie man Lovecraft-Geschichten zu Abenteuer für TCH macht.