Monsterhandbuch III
Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy
Und zum dritten mal präsentiert uns Ulisses Spiele eine große Monstersammlung für das Pathfinder RPG. Mehr als dreihundert neue und aufregende Monster verspricht man uns hier, welche neues Leben in unsere Kampagnen hauchen sollen, und neues ableben den Charakteren unserer Spieler versprechen. Aber gelingt es tatsächlich den Band mit neuem und interessantem zu füllen, oder haben wir es nur mit Varianten, Wiederaufgüßen und verzweifelten Versuchen zu tun? Nur ein näherer Blick kann uns wohl darauf die Antwort geben.
Nach einer zweiseitigen Einleitung in der – mal wieder – erklärt wird wie die verschiedenen Einträge zu lesen sind geht es direkt an die Monstersammlung. Die meisten Einträge in diesem Buch lassen sich im großen und ganzen in vier grobe Kategorien aufteilen: Monster die vorher schon in den verschiedenen Abenteuerpfaden aufgetaucht sind (So finde ich hier auch die ganzen Critter aus dem Kingmaker-Abenteuerpfad den ich gerade leite), Monster die zu einem eher asiatischen Setting passen (und wohl als Unterstützung für Paizos Dragon Empires und dem Jade Regent Abenteuerpfad), Monster aus der Historie von Dungeons & Dragons (Wer also bei Pathfinder etwas sucht das dem Death Knight aus Dragonlance entspricht, deine Suche hat hier ein Ende), und Monster die einfach nur merkwürdig sind (Zu dieser Kategorie gehören auch die Besucher aus Lovecraft Country wie die Zoog). Betrachten wir mal diese vier groben Kategorien für sich.
Zu den Monstern aus den Abenteuerpfaden gibt es eigentlich nicht viel zu sagen – hier wurden einfach bereits erschaffene Monster an einem Ort zusammengefasst um die Kreaturen an einer handlichen Stelle zu haben. Unter Umständen ärgert sich der Eine oder der Andere der alle Teile aller Abenteuerpfade gekauft hat weil er die Monster jetzt doppelt hat, aber im Endeffekt ist es einfach praktisch alles an einem Ort zu haben. Bis zu welchem Pfad hier die Monster gesammelt wurden kann ich ohne alle Pfade zu besitzen nicht feststellen, aber wie schon gesagt wurde, die Monster aus Kingmaker sind da.
Die Monster zum asiatischen Setting machen da schon einen großen Teil des Bandes aus – gefühlt mehr als die Hälfte. Dabei hat man sich nicht nur monster aus dem chinesischen und japanischen Teil der Welt ausgesucht, auch wenn viele Monster Besitzern beider Oriental Adventures-Regelwerke für D&D bekannt vorkommen werden, sondern auch Wesen aus den indischen und persischen Sagenwelten entnommen wurden. So finden wir hier neben den Vanara (Affenmenschen die auch als Spielercharaktere möglich sind) und den vielen verschiedenen Oni auch neue Rakshasa-Varianten und die Div (Basierend auf die Daeva der persischen Mythologie).
Bei den Monstern aus vorherigen D&D-Editionen handelt es sich hauptsächlich um Monster aus dem D&D Canon die zuerst von Necromancer Games im Tome of Horrors auf d20 portiert wurden, wie zum Beispiel dem Flumpf oder dem Feendrachen, oder um Monster die unter neuem Namen präsentiert werden um Copyrightverletzungen zu vermeiden, wie den Grabesritter.
Die letzte Kategorie sind wie schon erwähnt die Monster die einfach nur merkwürdig sind. Dazu gehören Neuschöpfungen wie der Akhlut (Riesige Kreuzungen aus Wölfen und Orcas) oder den Garudas (Vogelmenschen mit schillernden Farben) ebenso wie Leihgaben aus der Literatur wie Lovecrafts Yithianer oder den Ceratioidi China Miévilles.
Abgerundet wird das Monsterhandbuch III von einer Reihe von Anhängen mit wertvollen Informationen zum Einsatz der enthaltenen Kreaturen im Spiel – man kennt diese Anhänge in ähnlciher Form auch schon aus den ersten beiden Monsterhandbüchern.
Fazit:
Und, mag sich der Eine oder Andere fragen, was ist es denn nun, interessant und neu, oder Gemischtwaren und Neuaufguß? Nun, ein wenig von beidem muss man sagen – oder eher: eine gesunde Mischung. Die Auswahl an Monster ist vielfältig, und es dürfte problemlos für jede Gruppe etwas dabei sein. Zugegeben, wie schon beim Monsterhandbuch II sind für meinen Geschmack zu viele extraplanare Wesen dabei, und man fragt sich doch langsam wie viele dämonische Wesen und Gruppen von dämonische Wesen das Spiel denn noch braucht, aber im Großen und Ganzen schneidet das Monsterhandbuch III wesentlich besser ab als sein Vorgänger, und kann nur wärmstens empfohlen werden.
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