Teddys zehn Lieblings-RPG-Produkte, Teil 2

Vorletze Woche habe ich euch die Plätze 10 bis 6 meiner zehn Lieblingsrollenspielprodukte vorgestellt, eine Idee die sich ein paar Tage später wie ein gieriges Meme in der deutschen Blogosphäre verbreitete. Heute sind die Spitzenplätze dran, die Plätze 5 bis 1. Ich wünsche gute Unterhaltung, und hoffe, ich kann damit den einen oder anderen unserer Leser überraschen.

V.) The City of Greyhawk (Boxed Set)
Zugegeben, Ptolus ist epischer (Und steht auf meiner persönlichen Wunschliste sehr weit oben), und Port Blacksand wird für mich immer die Erste Stadt des Fantasy Rollenspiels sein, aber die coolste Stadtbeschreibung EVAR ist und bleibt für mich diese Box, in der die wichtigste Stadt der World of Greyhawk detailiert wird. Das Set macht in meinen Augen so viel richtig: zuerst beschreibt sie die Stadt und deren nähere Umgebung mit viel Liebe zum Detail (Aber ohne den Spielleiter in Details zu ersticken), inklusive Posterkarte der Kanalisation, und dann bietet sie den Bewohnern und den Organisationen der Stadt genau so viel Raum wie den Örtlichkeiten (Ein Gleichgewicht das meist leider nicht vorhanden ist). Dazu noch ein Stapel grob skizzierter Abenteuer auf Pappkarten – Fast perfekt!

IV.) Dungeons & Dragons Rules Compendium
Zugegeben, ich habe mehr AD&D bzw. D&D 3.x gespielt, aber wenn man mich fragen würde was meine Lieblingsedition von D&D sei, das Rules Compendium wäre meine Antwort. Eine Zusammenfassung der BECM Sets, mit nicht einem sondern gleich zwei Settings, einer riesigen Auswahl an Monstern… das RC ist bis heute die einzige D&D-Version die tatsächlich ALLES was man als Spieler oder Spielleiter braucht in einem einzigen Band. Heute leider kaum noch zu bekommen, und aus meiner persönlichen Sammlung verschwunden, wurde das RC vor einigen Jahren als Retroclone nachgebaut, und kann kostenlos unter dem Titel „Dark Dungeons“ untergeladen werden. Den Clone fehlen zwar die Settings, aber dafür hat es im Gegensatz zum RC die Regeln für Immortals, was in meinen Augen immer der einzige Schwachpunkt des RC war. Einfach ein cooles Spiel.

III.) Planescape Campaign Setting (Boxed Set)
Erinnert ihr euch noch an die coolen Boxen die TSR früher rausgebracht hat? Mit mehreren Booklets, Posterkarten, der ganze Krams? ich spielte schon seid ein paar Jahren AD&D als Planescape erschien, und es war eine Offenbarung. Eine Fantasywelt die mehr mit Moorcocks Multiversum und dem Ewigem Helden gemein hatte als mit Mittelerde, mit unendlichen Weiten, weird aussehenden Charakteren und Orten, und buchstäblich keine Grenzen was man spielen konnte, oder wo man hingehen konnte. Die Charaktere in meiner 08/15-Homebrew-Kampagne traten kurz nachdem ich diese Box bekam versehentlich durch ein Portal ohne wiederkehr, und verbrachten ein paar Jahre damit, zuerst einen Weg nach hause zu suchen, und dann Sigil aufzumischen. Ich glaube, der Barde dürfte immer noch in einem der Labyrinthe der Lady feststecken…

II.) Dungeoneer (Advanced Fighting Fantasy)
Meine ersten Rollenspielerfahrungen habe ich zwar mit AD&D gemacht (Und zwar mit einem fürchterlichen Hybriden aus 1st und 2nd edition, aber das ist weder hier noch da), aber wer die Wurzel meiner Faszination für dieses Hobby sucht, der muss ein Stück davor noch suchen, sogar noch kurz vor Heroquest, nämlich bei den Spielbüchern der Reihe Fighting Fantasy. Und eines Tages während eines Urlaubs in good ol‘ Blighty stolperte ich in einer Buchhandlung über etwas, das von den Fighting Fantasy-Leuten war, ja, aber sich ADVANCED Fighting Fantasy nannte. Oh, und es war größer. Also nahm ich logischerweise (wie ich dachte) an, es wäre auch toller. Leider habe ich nie sehr viel AFF gespielt, so sehr ich das Spiel auch liebe, aber es bleibt mein bevorzugtes „Mist, keine ahnung was wir spielen sollen auf dieser Con“-Pickup-game, zumal ich die Regeln fast vollständig auswendig kann…

I.) Mage: the Ascension
Ich nehme an, es ist keiner überrascht, oder? Mage war mein erstes Spiel der WoD, und das dritte RPG nach AD&D und Rifts (AFF) mal außen vor gelassen) das ich mir gekauft habe. Und meine Güte war es eine Offenbarung. Zum ersten Mal ein Spiel das ein Thema hatte, bei dem es „um etwas ging“, statt rumzulaufen, leute töten und dinge mitnehmen. Und die schiere Menge an Idee, Konzepte und Philosophien die in diesem lilanen Softcover versteckt waren… ich schätze mal, bis ich mit dem Buch fertig war – und den dazugehörigen Recherchen in der örtlichen Bibliothek – hatte meine Allgemeinbildung einen ordentliche Tritt in den Hintern bekommen. Es ist unheimlich schwer konkret zu sagen WARUM Mage für mich so wichtig war. Ich könnte sagen das damit eine persönliche Entdeckungsreise begann, eine Queste wenn man so will, welche indirekt heute noch weitergeht. Eine Queste die Literatur, Musik, Kunst, Philosophie, Geschichte… und so vieles mehr umfasst.
Oh, und es ist außerdem ein verdammt cooles Rollenspiel.