Monsterhandbuch IV

Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy

Drei dicke Hardcover, eine Reihe von Quellenbüchern, und ein großer Stapel von Abenteuerpfaden – wie man es dreht und wendet, es gibt bisher eine MENGE Monster für Pathfinder. Warum brauchen wir denn laut Paizo und Ulisses ein weiteres Monsterhandbuch, das mittlerweile Vierte dieser Art? Wieder einmal haben wir hier mehr 300 als Monster welche hier zusammengetragen worden sind, viele davon bereits aus verschiedenen Abenteuerpfaden zusammengetragen. Aber brauchen wir denn wirklich einen weiteren Hardcoverband voller Dinge die man töten kann und soll? Was macht denn diesen Band so besonderes im Vergleich zu seinen Vorgängern?

Von der Aufmachung her gibt es hier eigentlich nichts zu sagen – das Buch entspricht dem, was wir bereits von den anderen Monsterhandbüchern und allen anderen Pathfinder-Veröffentlichungen her kennen. Uns liegt das Buch mit freundlicher Unterstützung von Ulisses als PDF vor, mit 322 Seiten Umfang kondensiert auf 67,8 MB. Wie auch bei den anderen PDFs von Ulisses ist auch dieses durchsuchbar, und erlaubt auch das kopieren von Textstellen, so das der geneigte Spielleiter Textstellen in seine selbsterstellten Abenteuer übernehmen kann. Das Cover ist interessant, da es einiges über den Focus des Bandes verrät: mit vampirartigen Crittern und Cthulhu persönlich auf der Titelseite kann es eigentlich nur um Horror gehen.

Beim Blättern durch das Monsterhandbuch IV wird auch sehr schnell deutlich das dieses Buch drei Ziele verfolgt: zum einen werden hier Monster aus dem Horrorbereich vorgestellt, vor allem Konvertierungen von Kreaturen aus dem Cthulhu-Mythos, wie die Älteren Wesen, die Brut des Yog-Sothoth, die Farbe aus dem All oder Cthulhus Sternengezücht. Aber auch andere Gruselkreaturen finden hier ihren Platz, wie die Nosferatu, die Gaki oder die Enthaupteten, alles neue Untoten welche man im Grunde als Varianten bekannter Monster betrachten könnte. Hier gibt es auch Überschneidungen mit dem zweiten Ziel des Buches, nämlich als Monstervorrat für Gruppen zu dienen, welche mit den Ausbauregeln V: Legenden spielen möchten. So finden sich bei vielen Monstern bei der Eintragung für den Herausforderungsgrad auch ein Wert für ihren Legendengrad – wobei in der Einleitung, wo die Statblocks erläutert werden, drauf nicht eingegangen wird, was den Verdacht nahe legt das dieser einfach per Copy/Paste vom Vorgänger übernommen wurde. Die meisten legendären Kreaturen in diesem Band sind eher dämonischer Natur, was den Verdacht nahelegt das diese entweder aus dem Abenteuerprfad Zorn der Gerechten entnommen wurden, oder diesen ergänzen sollen. Ausnahmen dazu sind solche Wesen wie der Hüterdrache, oder der Fomorische Titan, welche keine Verbindung zum aktuellen Abenteuerpfad aufweisen. Das dritte Ziel des Monsterhandbuchs IV ist es natürlich – wie schon beim Vorgänger – Monster zusammenzutragen, welche in den verschiedenen Abenteuerpfaden verwendet wurden. Zwischen diesen drei großen Blöcken sind noch eine Reihe von neuen Monstern, welche in diesem Band zum ersten mal vorgestellt werden. Abgerundet wird der Band durch die üblichen Anhänge, in denen alle notwendigen Werte und Regeln zusammengefasst werden, welche der geneigte Spielleiter braucht um die Monster einzusetzen.

Fazit:
Braucht man also das Monsterhandbuch IV? Das kommt ein wenig darauf an was man denn sucht. Wenn man der Meinung ist, Pathfinder habe zu wenig Horrormonster, oder wenn man mit den Regeln für legendäre Charaktere spielt und mehr Monster zur Auswahl haben mag, wenn man keine Lust hat ständig einen Stapel Abenteuer mit sich herumzuschleppen, bloß weil man die Monster cool findet, dann ist das Monsterhandbuch IV eine lohnende Anschaffung, vor allem wenn man gleich zwei oder mehrere dieser Voraussetzungen erfüllt. Für jemanden der diese Voraussetzungen nicht erfüllt… für diese Spielleiter bietet dieses Buch in meinen Augen zu wenig an wirklich spannenden und neuen Monstern die einem etwas neues bieten. Die Lovecraft-Konvertierungen sind zwar nett, aber deswegen alleine lohnt sich dieses Buch zum Beispiel nicht sonderlich. Final lässt sich sagen man sich das Buch bzw dessen Inhalt im Vorfeld ansehen sollte und sich dann entscheiden – für mich ist der Band nicht interessant genug um dafür Geld auszugeben, aber wer eines der genannten Kriterien erfüllt wird hier sicherlich genug finden um das Geld zu rechtfertigen.

Bisherige Monsterrezis:
Monsterhandbuch II
Monsterhandbuch III
Monsterhandbuch III
Almanach der Monster Golarions

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