Ich will in diesen Welten spielen, damnit!
Ein Friday Five von Infernal Teddy
Eigentlich koche ich mir meine Spielwelten gerne selbst, gerade wenn es um Fantasy geht. Eher Hismar als Faerûn, eher die Zwanzig Welten als das Dritte Imperium. Aber es gibt eine ganze Reihe von etablierten Welten da draußen in denen ich gerne spielen würde. In denen ich spielen WILL. Und zwar JETZT. Welten die ich im Regal stehen habe, und die ich wirklich, wirklich schätze. Es gibt eine ganze Reihe davon, und ich könnte vermutlich stundenlang leidenschaftlich darüber schwadronieren. Aber in Anbetracht dessen wie diese Kategorie heißt… Hier sind fünf davon.
I.) Bas-Lag
Zum ersten mal wurde uns die Welt von Bas-lag und vor allem die Stadt New Crobuzon im Roman Perdido Street Station von China Miéville vorgestellt, um dann in The Scar und Iron Council erweitert zu werden. Eine Fantasywelt die fast nichts mehr mit Tolkien zu tun hat, dafür aber um so mehr mit Dickens‘ London. Eine Welt die auf dem ersten Blick Steampunk erscheint, aber dann von ihrer Düsterheit und Korruption her durchaus mit den düsteren Ecken des Cyberpunk mithalten kann. Eine Welt in der Sträflinge „umgestaltet“ werden, verschmolzen mit Maschinen oder mit Tierelementen, in der sozialer Unfrieden die Stadt erschüttert, und der man die politische Orientierung des Autors herauslesen kann, ohne das sie einem wie eine moralische Predigt vorkommt.
II.) The City & the City
Wieder etwas aus dem Werk von Miéville, ich bin über die Jahre ein Fan des „New Weird“ geworden. The City & The City ist eine merkwürdige Mischung aus Science Fiction und Crime Story (Und wurde vom Orakel auch schon rezensiert), und spielt in zwei Städten in Osteuropa, welche durch eine dimensionale Anormalie auf der gleichen Stelle stehen, und deren Bewohner anhand der Gesetzeslage sich gegenseitig ignorieren müssen um keinen internationalen Zwischenfall auszulösen. Bereits schon das Setup bietet – zumindest für mich – die Vision eines bizarren Gothams, vor allem wenn man das Ganze nicht aus den Augen Batmans betrachten würde, sondern der Polizei. Hier würde ich unheimlich gerne eine Polizeikampagne leiten oder spielen, vermutlich mit dem World of Darkness-Grundregelwerk.
III.) The Culture
Frage: was spielt man in einer posthumanen, postknappheitsökonomischen anarchistischen Utopie? Was spielt man im Universum das Iain M. Banks in seinen Romanen darstellte? Antwort: Mitglieder des Nicht-So-Ganz-Geheimdienstes Special Circumstances. Leider fällt mir kein System ein mit der man die Spanne der möglichen Charaktertypen abdecken könnte, die für das spielen in diesem Setting erforderlich wären, von Menschen und einfachen Kampfdrohnen bis hin zu den Gehirnen der Schiffe und Orbitalen, welche Special Circumstances lenken. Quasi ein Anti-Star Trek mit dem Wunsch, dem Ziel und die Aufgabe sich überall in der bekannten Galaxis einzumischen und Zivilisationen zu manipulieren – man bräuchte natürlich auch dafür entsprechende Regeln.
IV.) Dune
Hand heben wer nicht mitbekommen hat das ich Dune mag. Einer der klassischen „großen“ SF-Welten, und mit unheimlich viel Spielpotenzial, selbst ohne den erweiterten Canon. Ich habe immer mal wieder mit Freunden diskutiert, in welcher Epoche man am besten spielen könnte – Zwischen der Prelude-Trilogie und dem ursprünglichen Roman, während Muad’dibs Djihad, oder den Hungerjahren, aber meine bevorzugte Epoche wäre, denke ich, das erste Jahrhundert unter Leto II., als seine Feldagenten. Man hätte immer noch ein Universum, welches als das in den ersten drei Romanen erkennbar wäre, hätte genug Freiheit für die Spielercharaktere so zu agieren wie sie möchten, und gleichzeitig einen Plotgeber und eine einfache Kampagnenstruktur. Die Charaktere könnten sich sogar völlig legal wie Spielercharaktere benehmen!
V.) The Eternal Champion
Ja, ich bin ein großer Michael Moorcock fan, ich gebe es zu. Und mir ist bewusst das es mehrere Rollenspiele zu Elric, Corum und Hawkmoon gab – aber das sind ja nicht die einzigen Aspekte des Ewigen Helden. Ich möchte ja auch in Gloriannas London spielen, oder das von Jerry Cornelius. Oder mit Urlik Skarsol die sterbende Erde bereisen, mit Ulrich von Bek des Teufels Wekr tun, oder.. oder… oder… Was meiner Meinung nach auch betont werden müßte wäre der multiversale Aspekt des Ewigen Helden, mit Charakteren welche durchaus von Sphäre zu Sphäre reisen, immer auf der Suche nach Tanelorn, ohne mehr als einen kleinen Aspekt der ewigen Stadt zu finden. Hm… Vielleicht wird es Zeit, statt überall Elemente von KULT zu verbauen überall Spuren des Helden und der Stadt Tanelorn zu legen.
Das Dune-Universum ist wirklich eine tolle Welt. Ich teile deine Meinung, dass sich die Epoche von Leto II. bestimmt gut zum Spielen eignen würde. Als Handlanger des Gottkaisers könnten die SCs die abgefahrensten Aufträge bekommen, um den Goldenen Pfad umzusetzen
„Ich möchte ja auch in Glorianas London spielen“
Witzig, das habe ich mir auch vorgenommen!
Allerdings habe ich ebenfalls eine lange Liste mit ungespielten Kampagnenideen…
Dune spielt sich natürlich am besten als Sardaukar.