Eagle Eyes – In den Schatten Roms

Eine Fate-Besprechung von Infernal Teddy

Salvete lectorem carissimi!

Es ist je kein Geheimnis das ich mich für das antike Rom interessiere, und auch gerne im historischen Rom spiele beziehungsweise leite. Ähnlich spannend finde ich aber auch das Genre, welches als „Noir“ bezeichnet wird, sowohl das cineastische Genre als auch das literarische. Man sollte eigentlich meinen, diese beiden Elemente ließen sich nur schwer vereinbaren, aber die Mützenträger von Evil Hat, die Schöpfer von Fate, waren wohl anderer Meinung, und präsentieren mit Eagle Eyes ein Setting für Turbo Fate , welches eben das antike Rom mit Noir verbinden möchte. Die Idee ist also gut – aber kann das fertige Produkt halten, was die Idee verspricht?

Eagle Eyes findet der geneigte Leser über Drivethru RPG, als „Pay what you want“-Download von Evil Hat, aber wir sprechen heute über die deutsche Übersetzung vom Uhrwerk-Verlag. Diese liegt als kleiner Softcover vor, im selben Format wie auch Turbo-Fate (die deutschen Übersetzung von Fate Accelerated Edition). Ohne Charakterbogen ist das Heft mit Klebebindung 61 Seiten lang, mit einspaltigem Layout und komplett in Farbe. Das Artwork ist etwas spärlich, aber stimmungsvoll, und fügt sich sowohl in das Setting als auch in die Optik der ganzen Reihe ein.

Der Text von Eagle Eyes unterteilt sich auf vier Kapitel. Im ersten Kapitel beleuchtet Pete Woodworth, der Autor des Bandes, in groben, groben Zügen wie Rom in den späten Jahren der Republik aussah, und wie man diese Epoche mit der Ästhetik des Noir verbindet. Er beleuchtet dabei auch, wie man das Setup auch in anderen Epochen der römischen Geschichte ansiedeln kann, und geht dann auf die Adler ein. Die Adler sind eine inoffizielle Gruppe, welche von bestimmten Senatoren zusammengestellt wurde um im Geheimen die Belange der Republik zu schützen und die Aufgaben zu erfüllen, welche die offiziellen Stellen des Staates nicht durchführen können. Diese Agenten, diese Adler, werden aus allen Teilen der Gesellschaft Roms rekrutiert, mit einem Versprechen: Wer auf diese Weise dem Senat dient hat einen Wunsch frei wenn seine Dienstzeit abgelaufen ist. Danach geht es im zweiten Kapitel weiter mit einer Übersicht über Rom – genauer, die Gesellschaft Roms. Es wird ein grobes Bild der Bewohner der Stadt gezeichnet, der Gesellschaftsschichten und wie die Stadt grob aufgeteilt ist. Das dritte Kapitel wendet sich dann der mechanische Seite des Ganzen zu – die Charaktererschaffung wird beleuchtet, und die Methoden werden umdefiniert. Hier werden sie mit bestimmten Göttern Roms gleichgestellt, und als Stoßgebete umdefiniert, und zwar so, dass die Charaktere die Gebete sprechen können, während die Spieler die Methoden anwenden. Zuletzt wird noch darauf eingegangen, wie die Charaktere Verschwörungen attackieren und ausschalten können. Das letzte Kapitel wendet sich dann an den Spielleiter, leistet Hilfestellungen um Geheimnisse aufzubauen, mit denen man die Spieler konfrontieren kann, und präsentiert ein paar erste Abenteueraufhänger. Abgeschlossen wird der Band durch einen Charakterbogen und eine Zeichnung eines Igels, der auf einem Eisbecher festsitzt.

Fazit:
Ich mag es.

Wie, das reicht nicht?

Okay, ich mag Eagle Eyes. Es ist einer dieser Idee, bei denen man zuerst denkt, dass es nicht funktionieren sollte, aber je länger man darüber nachdenkt, desto cooler findet man es. Noir und Römer? Hey, ich habe gerade Robert Harris‘ „Cicero-Trilogie“ fertig gelesen, natürlich finde ich das cool! Die (kleinen) Anpassungen von Turbo Fate sind stimmungsvoll, und machen Lust darauf, das Setting anzuspielen. Ob sie wirklich so gut funktionieren wie sie sich lesen muss sich erst im Spiel beweisen, das ist richtig, aber zum ersten Mal habe ich tatsächlich Lust darauf, was mit Turbo Fate zu machen. Der Preis ist jedenfalls unschlagbar, Turbo Fate und Eagle Eyes zusammen liegen gerade mal bei 25€, da kann man wirklich nichts falsch machen.

Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Lust habe ich darauf, dieses Setting mit den Dresden Files zu kombinieren…

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