Die Rose der Unsterblichkeit – Schwarzes Land

Roman 146

Der dritte und abschließende Band der Entdeckung Uthurias durch die Al’Anfaner und deren erste Erlebnisse auf dem Südkontinent geht hier in die Finale Runde. Nach dem im ersten Band der Beginn der Überfahrt thematisiert wurde und im zweiten diese zum Abschluss kam und die erste aventurische Siedlung namens Porto Velvenya errichtet wurde, befasst sich dieser Teil nun mit dem was unseren Helden dort weiter in den weiten des Dschungels passiert.

Nachdem sich die ersten nahen Dörfer durch Überraschung überwältigt haben lassen, machen die Wilden jenseits der Stadtgrenzen mobil und wollen sich die Al’Anfanischen Eindringlinge endgültig vom Halse schaffen. Doch auch innerhalb der Stadtbegrenzung ist nicht alles edler Sonnenschein. Unsere Helden aus den beiden vergangenen Teilen haben alle ihre Bürde mit sich zu tragen:
Karas verfällt mehr und mehr der Eintönigen Hurer- und Sauferei, welcher er auch schon in seiner Heimatstadt an den Tag legte, Simeria überlegt fieberhaft wie sie die Erkentnisse und ihre „gefundenen“ Gegenstände zurück ins Horasreich bekommt, während sie öffentlich noch immer Karas Frau ist. Efferia ist noch immer bitter enttäuscht über den Verrat, welcher ihr ihre zweite Heimat genommen und die Meeresgöttin Uthurias gegen sie aufgebracht hat. Nele ist im Borontempel untergebracht und versucht stündlich mit Hilfe Borodines und Treusorgs den Fängen der Erzdämonin zu trotzen, Alrik hat sich als Kommandant der Stadwache ausgezeichnet, wird aber von einem inneren Drang gequält nach Osten zu reisen, Wahelahe geht es eigentlich recht gut, solange sie ab und an im Dschungel jagen darf und Alisande ist noch immer zu Tode betrübt über den Verlust ihres Geliebten und weiß nichts mehr mit sich anzufangen.
Doch als endlich Simeria eine Möglichkeit bekommt doch noch zurück nach Aventurien zu reisen, wird sie dabei erwischt, wie sie Sachen auf dem Schiff versteckte. Und als Verräterin mitsamt Alisande in den Kerker geworfen. Karas versucht alles mögliche um sie dort wieder hinaus zu holen, und erhält schließlich von ungewöhnlicher Stelle eine ungewöhnliche Möglichkeit, welche einen Großteil der bunten Truppe auf eine weite Reise schickt, während die Daheim gebliebenen ihren eigenen Probleme trotzen müssen.

Ebenso wie schon der erste Teil Schwarze Perle (der zweite fehlt leider in der Sammlung von NA), ist auch dieser bedingt durch seine vielen Hauptpersonen eher ungewöhnlich, wenn auch nicht mehr ganz so sehr zersplittert zwischen den Handlungssträngen, da viele zusammen etwas machen. Im Grunde gibt es drei größere Gruppen zwischen denen die Erzählung wechselt: Die Gruppe um Karas und Simeria, jene um Nele, Borodine und Treusorg und Efferia als Außenstehende. Natürlich interagieren auch die Gruppen untereinander bis zu einem gewissen Zeitpunkt.
Und auch hier merkt man, dass es sich im Grunde gerade bei Karas Gruppe um eine ganz normale Heldengruppe handeln könnte, wie sie von jeder Gruppe gespielt wird. Mit Exoten (Wahelahe), Magierin, Spionin, andersgläubigem, und so weiter. Das macht den ganzen Roman natürlich zuvorderst zu einem Spiegel für die eigene Gruppe ist somit aber auch sehr nahe am vermutlich mindestens Ex DSA Spieler dran, dass er mit den Figuren mitfühlen kann.
Der Autor weißt aber wiederum ein gutes Geschick für zwar auf der einen Seite sehr seichte Handlungen, aber dennoch welche die letztlich beim drüber Nachdenken sehr tiefgründig sind und im Grunde das aufzeigen, was man sich eigentlich von der Entwicklung eines Helden wünscht.
Gut, die Schilderung von Karas Gruppe später im Roman ist doch etwas zu sehr geschönt und damit relativ unrealistisch, aber gehen wir einfach mal davon aus, dass eben auf die wichtigen Teile der Handlung wert gelegt wurde und nicht zum 20ten Mal beschrieben werden wollte, wie jemand fast gestorben wäre. Ein paar mehr Hinweise darauf, dass das kein Zuckerschlecken ist, hätten dennoch nicht geschadet.
Das Ende des Buches ist offen – und laut Autor mit Absicht, da die Ereignisse in kommenden Abenteuern und Romanen vielleicht noch einmal aufgegriffen werden sollen. Zumindest jene um Karas Gruppe. Das Schicksal von Porto Velvenya kann man ja dann Live und in Farbe in Grüne Hölle miterleben.

Fazit:
Für den Spielleiter von Grüne Hölle ist der Roman praktisch Pflicht. Er erläutert nämlich einige Zusammenhänge, die doch relativ ungenügend nur in den Abenteuern erklärt werden. Und auch für die Spieler jener Kampagne ist es definitiv ein Zugewinn, da sie so zum einen bestimmte Personen kennen, auf die sie treffen und vor allem sich auch verbundener mit der Stadt fühlen werden, was dabei hilft, wenn sie diese retten sollen.
Aber auch wenn man nicht vor hat Grüne Hölle zu leiten oder spielen ist der Roman ein kurzweilige Abwechslung vom Alltag und bietet einfach eine runde Geschichte.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

4 Kommentare zu Die Rose der Unsterblichkeit – Schwarzes Land

  1. Siebenstreich // März 13, 2014 um 09:45 // Antworten

    Hallo, verstehe ich das richtig, dass du den zweiten Teil, „Schwarze Segel“, nicht gelesen hast, sondern nur Teil 1 und 3 der Trilogie?

    • Ja leider…
      Zum Glück gibt es da ja eine Zusammenfassung mit ausreichend Umfang um nicht völlig verloren dazustehen (ohne hätte ich wohl einiges nicht verstanden) und im Grunde ist der Roman auch in sich geschlossen irgendwo.

      • Siebenstreich // März 13, 2014 um 10:26 // Antworten

        Ja, die Zusammenfassung ist ziemlich gut – aber trotzdem würde ich dir empfehlen, den zweiten Teil auch zu lesen. Nicht nur, weil er gut geschrieben ist, sondern auch, weil dort viele interessante Details vorkommen.

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