Die Rose der Unsterblichkeit – Schwarze Segel
Roman 144
Nachdem die Stolz des Raben in einem schweren Sturm von den anderen Schiffen der Al’Anfanischen Flotte zur Eroberung Uthurias getrennt wurde, ist die Mannschaft auf sich allein gestellt. Mit ihrem neuen und nicht gerade erfahrenen Kapitän Karas Kugres, der eigentlich gar nicht nach Uthuria möchte, aber als Familienvertreter der Kugres dort hin geschickt wird (und so der Familie in Al’Anfa nicht mehr auf den Geist gehen kann) machen sie sich auf, die Flotte wieder zu finden. Mit an Bord ist immerhin spirituelle Unterstützung in Forum von Borodine, einer Borongeweihten, und Efferia, einer jungen Efferdgeweihten und magische Unterstützung durch Alisande, deren Dienerin Simeria eine Beziehung mit Karas begonnen hat. Und auch Alisande hat in dem kauzigen Naturforscher Marfan einen Gefährten gefunden. Dennoch steht der schwierigste Teil der Reise erst vor ihnen: Die Sargasso-See. Und dort geraten sie auch prompt in die lebensbedrohlichen Tangfelder. Zwar finden sie sogar eines der anderen Schiffe, dessen Bewohner aber sind alle völlig ausgedorrt und als Karas ein Beiboot übersetzen lässt, wird dieses von einem riesigen, unheiligen Hai zerschmettert. Da die Tangfelder das Fortkommen des Schiffes behindern, das Essen langsam knapp wird und der Hai immer wieder schreckliche Laute ausstößt, ist die Moral der Mannschaft schnell an einem Tiefpunkt an dem nur noch Gottvertrauen helfen kann. Und dann taucht zu alle Überfluss auch noch eine Seeschlange auf und nur durch Karas Idee gelingt es zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, bevor der Weg nach Uthuria fortgesetzt werden kann…
Die Geschichte führt die Besiedlung Uthurias durch Al’Anfa, begonnen mit Schwarze Perle und beendet mit Schwarzes Land, fort und bietet somit optimale Voraussetzung um die eigene Kampagne daran anzulegen. Die Ereignisse in diesem Band spielen mehr noch als jene im ersten und letzten Teil eine sehr wichtige Rolle auch in den bisher erschienenen Abenteuern für den Südkontinent, da durch eine hier nicht näher ausgeführte Aktion – man will ja nicht spoilern – Ereignisse geschehen, mit denen die Spielerhelden auch mit arbeiten müssen.
Aber auch ohne den Hintergrund des ‚ich will etwas für meine eigene Kampagne daraus ziehen‘ ist dieser Roman empfehlenswert. Schafft er es doch die Schrullen der Charaktere glaubhaft und liebenswürdig darzustellen und die Charaktere einem ans Herz wachsen zu lassen. Wie für eine solche Geschichte typisch sind die Zeitsprünge teilweise recht groß, aber durch die angegebenen Datumsangaben leicht nach zu vollziehen. Die Hauptfiguren sind im Grunde die klassische ’nicht klassische‘ Heldengruppe, die vielleicht sogar selbst genau dies in Spielsessions erlebt haben könnte (und somit natürlich weitere Anregungen für aktive Rollenspieler bietet).
Erstaunlicherweise leidet dieser Roman nicht unter dem Problem vieler Mittelteile einer Trilogie, nämlich bloßes Füllmaterial zu sein, sondern stellt sich als einer der Höhepunkte heraus. Besonders mit seinem fulminantem Ende, das vom Leser praktisch schon verlangt den nächsten Teil zu lesen.
Einziges Manko beim epub, wenn man den Aldico Reader unter Android nutzt (sonst wohl nicht): Es fehlen die Absätze im Buch und somit ist das Lesen manchmal etwas von Überraschungen geprägt, wenn man mitten im Satz feststellt, dass die handelnde Figur (es wird immer abwechselnd aus Sicht einer der Hauptfiguren geschrieben) plötzlich eine ganz andere ist.
Fazit:
Wer die Eroberung Uthurias oder auf Uthuria zu leiten gedenkt, kommt um diesen Roman einfach nicht drum herum. Spieler sollten etwas vorsichtig sein, falls ihre Gruppe da noch spielen will um sich nicht zu spoilern. Aber auch wenn man seine Helden nicht nach Süden führen möchte bietet dieser Roman einfach eine gute Geschichte.
Mit Dank an blutschwerter.de für diesen Adventskalendergewinn.
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