Die gehäutete Schlange

Heldenwerk 003

Hier haben wir nun das dritte Heft der Heldenwerkreihe, der Kurzabenteuer mit nur 16 Seiten für das neue DSA5. Wie auch die großen Brüder, gelten dieselben Einteilungen und Kategorien für diese kleinen. Die Schwierigkeit für Spielleiter ist hoch, für Spieler mittel. Die Helden sollten erfahren bis kompetent sein und in Gesellschaftstalenten und Kampf bewährt sein. Handlungsort ist Vinsalt im Hesinder 1038BF. In lebendiger Geschichte hat das Abenteuer drei Punkte, es werden also wichtige Gegebenheiten thematisiert.

[Diese Rezension ist für SpielLEITER gedacht und enthält dementsprechend Informationen über den gesamten Plot, damit dieser sich vollstens bewusst ist, auf was er sich und seine Gruppe einlässt. SPIELER sollten diese Rezension nur lesen, wenn sie kein Problem damit haben, den Plot dann im Voraus zu kennen]

Die Helden nächtigen in einem kleinen Gasthaus in der Nähe von Vinsalt als plötzlich ein Feuer in der Scheune ausbricht. Und da es sich um echte Helden handelt, bemühen sie sich natürlich darum Hab und Gut zu retten und den Menschen im Gasthaus zu helfen. Dies fällt auch Elysia ya Berîsac auf, einer Wundärztin, die daraufhin die Helden bittet sich um etwas zu kümmern. Vor wenigen Tagen wurde nämlich ihr Mentor Melchior Arenbruch von Pieno Florigan ermordet. Pieno ist darauf hin in Richtung Vinsalt geflohen und sie möchte nun, dass er zur Rechenschaft gezogen wird, traut sich aber nicht zu, dass alleine zu schaffen. In Vinsalt müssen die Helden natürlich erst einmal auf die Spur des Mörders kommen, aber mit dem Namen und der Beschreibung ist das gar nicht so schwierig. Letztlich bei der Unterkunft des Täter angelangt können die Helden jedoch nur noch den Tod des Mannes feststellen. Irgendjemand ist ihnen zuvor gekommen und sieht dummerweise einem der Mitglieder der Heldengruppe auch noch ähnlich, was die örtliche Criminal Cammer natürlich zu entsprechenden Verdächtigungen führt. Erste Hinweise auf den neuen Täter sind ein seltsames Symbol welches mit Xeledon dem Spötter zu tun hat. Nun liegt es an den Helden nicht nur ihre Unschuld zu beweisen, sondern zwei Täter zu finden. Denjenigen, welcher Pieno den Auftrag gab Melchior zu ermorden und den Täter, der nun seinerseits Pienos Tod zu verschulden hat.

Hier handelt es sich um ein klassisches Stadt- und Detektivabenteuer. Die Helden müssen einen Mordfall aufklären, auch wenn dieser erst im Verlauf der Handlung passiert und zunächst nur eine Person gefunden werden soll. Detektivabenteuer sind natürlich eine der schwierigsten Abenteuerkategorien, da man den Spielern Hinweise geben muss, diese aber weder zu offensichtlich (dann ist es lahm) noch zu subtil (dann verlieren die Leute die Lust, weil sie nicht weiter kommen) sein dürfen. Der erste Teil des Abenteuers in dem die Helden bloß jemanden suchen ist für dieses Format recht ausführlich beschrieben, mit passenden Kurz-Szenen denen die Spieler begegnen können. Wer keine Lust darauf hat diese Suche rollenspielerisch zu lösen kann die Gruppe auch auf eine Tabelle würfeln lassen. Der zweite Teil in dem der zweite Mörder gesucht werden muss ist hingegen deutlich kürzer beschrieben. Das macht diesen Teil zu einer wirklichen Herausforderung für den Spielleiter. Unpraktisch ist, dass der entscheidende Hinweis um den Spielern (und den Helden) zu erklären was da abgelaufen ist, praktisch in einem Nebensatz abgehandelt wird. Pieno hatte ein Tagebuch in dem er ein wenig beschreibt was passiert ist, welches aber nicht an seinem Leichen-Fundort auf die Helden wartet, sondern laut Abenteuer sonstwo sein kann. Wie diese das aber finden sollen wird nicht erklärt und man gewinnt dein Eindruck, dass der Autor auch nicht recht wusste, wie man das noch auf den 16 Seiten (eigentlich eher 11-12, wenn man Beschreibungen der NSCs abzieht) unterbringen sollte.Auch schwierig werden könnte eine zufriedenstellende Auflösung, da das Schicksal der Auftraggeberin des ersten Mords zwar nicht festgelegt ist (und somit vom Spielleiter bestimmt werden kann), aber den Drahtzieher des zweiten Mordes die Helden nicht erwischen können.

Fazit
Wer keine scheu davor hat etwas anspruchsvolles zu leiten, bei dem man unter Umständen viel Arbeit hineinstecken muss, kann sich dieses kleine Abenteuer durchaus anschauen. Unerfahrene Spielleiter sollten den Hinweis auf der Rückseite über das Erfahrungslevel ernst nehmen und sich lieber an einem anderen Abenteuer versuchen. Auf 16 Seiten kann man halt keine großen Tipps fürs Leiten oder alternative Handlungen unter bringen.

 

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

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