Z steht für Zombies

Ein Buchstabensalat mit Infernal Teddy

Mir sind Zombies scheißegal. Ich stehe damit ziemlich alleine auf weiter Flur, das ist mir durchaus bewusst, aber seid Dawn of the Dead 2004 auf die Kinoleinwände kam wird man die hirnlosen Untoten nicht mehr los – und in anbetracht meiner Arbeit will ich mich in meiner Freizeit nicht auch noch mit den Hirnlosen beschäftigen. Aber man kann im Moment Zombies in unseren Medien in den letzten Jahren nicht wirklich ausweichen.

I don’t get it.

Was machen denn ausgerechnet Zombies so spannend? Vampire verstehe ich, Werwölfe verstehe ich, Geister auch kein Thema, aber warum zur Hölle irgendwelche vor sich hinrottenden Leichen? Zombies haben keinen Plan, kein Motiv, und keine Bedürfnisse. Sie sind Hindernisse, Dinge zum zerschlagen, keine Personen mit Ziele. Damit sind sie am Ende einfach nur Kanonenfutter, Wellen von… Opfern. Ja, klar, angeblich liegt die Spannung im Zombiegenre in der Interaktion der Protagonisten zwischeneinander im Angesicht der drohenden Auslöschung, aber seien wir doch mal ehrlich: das funktioniert eigentlich nur im Film, vielleicht in einem Roman. In einem Rollenspiel hält das nur ein, höchstens zwei Sessions an, und dann geht es nur noch darum, wer am meisten Zombies auf möglichst kreativer Art und Weise zu Burger verarbeitet. Das interessiert vielleicht ein paar sechszehnjährige mit einem Kasten Bier und sonst nix in der Birne, das kann als One-Shot vielleicht gut gehen, aber eine ganze Kampagne? Wollt ihr das wirklich spielen?

Klar, jeder hat einen anderen Geschmack, aber dennoch: kann mir jemand mal erklären was denn an Zombies so spannend sein soll? Aus Orks und Goblins kann man wenigstens spannende Antagonisten machen, Spiele wie DSA, Earthdawn oder Pathfinder haben dieser Kanonenfutter sogar eigene Kulturen gegeben. Aber Zombies? Nope. Hirnlose Fressmaschinen. Bestenfalls taugen Zombies eigentlich als Kanonenfutter für Nekromanten, und selbst da nur so lange wie der Zauberer keine besseren Untoten erschaffen kann. Vielleicht bin ich auch zu abgestumpft, weil mir zerfallende und verrottende Leichen die versuchen Leute aufzuessen nicht wirklich sonderlich Angst machen (was natürlich auch an meiner Arbeit liegen kann, ich will das nicht ausschließen). Eigentlich könnte ich den Artikel jetzt auch beenden – ich denke, ich habe mittlerweile klar und deutlich klar und deutlich gemacht das ich Zombies ziemlich Scheiße finde, oder? Aber wie kann man Zombies interessanter machen, so als Antagonisten? Gute Frage, gute Frage.

Das Problem ist natürlich, das es nicht viele Optionen gibt, was man mit Zombies machen kann. Gib ihnen Hirn, vielleicht Magie, und schon sind wir bei Liches im Fantasybereich. In der Gegenwart sind das eh alle durch Viren erzeugte wandelnde Leichen, so das da nicht so viele Möglichkeiten gibt, man kann sie vielleicht ein wenig mutieren und größer und Böser machen (Die Resident Evil-Filme machen es ja quasi vor, aber je weiter die Reihe voranschreitet, je schlechter werden sie. man könnte meinen, Uwe Boll stecke dahinter…), aber da haben wir auch nicht wirklich die Vielfalt.

Meine Fragen also an euch, geschätzte Leser: warum sind Zombies für euch so großartige oder bescheidene Antagonisten, egal ob im Rollenspiel oder in anderen Medien? Was habe ich denn verpasst?

7 Kommentare zu Z steht für Zombies

  1. Was macht Zombies als Antagonisten so spannend?
    Eben die tatsache, dass sie hirnlos und „Bedürfnisfrei“ sind.

    Ich zitiere sinngemäß aus World War Z (dem genialen buch, nicht dem beknackten film):
    „Bisher wurden kriege gewonnen, in dem man den Gegner gebrochen hat. Man hat ihn vom Nachschub abgeschnitten oder seine Moral zerstört. Aber all das funktioniert in diesem Krieg nicht.
    Der Feind stellt nicht fest, dass er auch Kinder hat und nach hause will.“

    Der Zombie ist einfach die perfekte Metapher für die Entmenschlichung im krieg.

  2. Gehen wir die Sache doch einfach mal anders an und machen ein Sozialdrama mit zwei anderen Fragen aus der ganzen Sache:
    Sind sie denn wirklich hinter deinem Gehirn her? Oder versuchst du nur gerade verzweifelt die Rentenkasse zu retten? ^^

    http://playboysfw.kinja.com/zombie-a-new-original-short-story-by-chuck-palahniuk-1465542446

    (Und ja, ich kann das mit den Zombies auf der Arbeit nachvollziehen.)

  3. Ich fühle mit dir! Ich verstehe die Zombiewelle auch nicht. Zombies kann ich als Bedrohung einfach nicht ernst nehmen.

    Kurioserweise habe ich bisher keine Folge von The Walking Dead verpasst, aber in der Serie geht es ja auch gar nicht um Zombies. Die Untoten sehe ich eher als Platzhalter für einen Anlass, der den Zusammenbruch der Gesellschaft ausgelöst hat. Ich betrachte die Serie als (in er Tat besseren) Nachfolger von Jericho.

  4. Also der „Fantasy-Zombie“ ist für mich eine magisch-animierter Leiche, die unter Fremdkontrolle steht. Er zaudert nicht, ist unbestechlich und unermüdlich. Mit dem Zombie aus World War Z und The Walking Dead habe ich eher das Problem, dass ich nicht verstehe warum Er sich von Hirn/Fleisch ernähren muss, da keine Nahrung für den nicht existenten Stoffwechsel benötigt wird und da niemand den „Modernen Hollywood“-Zombie kontrolliert, müßte dieser wenn überhaupt die ganze Zeit über in der Gegend rumstehen und Löchr in Luft starren.

    • Also ich habe jetzt keinen Zugriff auf meine guten alten dicken Biologie/Biochemie-Bücher aus Studienzeiten und eine schnelle Suche war nicht erfolgreich aber ggf muss das was den Befallenen zum Zombie macht (Virus, Bakterium, Parasit) auf Nährstoffe (egal ob organisch oder anorgansich) zugreifen die besonders häufig im Gehirn zu finden sind (ggf kann Caninus als Biologie-Kollegin mehr dazu sagen).

      Ebenso könnte eben genau dieser Verursacher letztendlich für das Verhalten der Zombies zuständig sein.
      In der Natur gibt es ja bspw einen Parasiten der Ameisen zu einer Art Zombies macht (https://de.wikipedia.org/wiki/Ophiocordyceps_unilateralis).

      Alternativ sind Zombies auch nur eine weitere clevere Idee der Mi-Go um an menschliche Gehirne für ihre Gehirnkanister zu kommen (die werden also ggf ja doch nicht wirklich gegessen). So, jetzt erwarte ich aber auch One-Shots für Delta Green mit dieser Grundidee ;-)

      • In dem Fall lebt die Ameise ja noch, da Sie ein Zwischenwirt ist, damit Sie vom eigentlich Wirt gefressen wird (ich glaube in diesem Beispiel sind es Schafe, da die Ameisen sich an Grashalmen festhalten, die dann das Gras essen und die Ameisen versehentlich mit essen). Der Hollywood-Zombie ist tot und die Verwesungs setzten ein, ergo der normale Stoffewechsel ist nicht mehr gegeben und es wird nicht erwähnt oder gezeigt, dass die Nahrungsaufnahme beim Zombie ein ähnlichen Effekt hat wie z.B. bei einem Vampir.

  5. Es scheint, als ob du Zombies nicht wirklich magst, und das ist völlig in Ordnung! Jeder hat seine eigenen Vorlieben. Zombies können als Antagonisten manchmal eindimensional wirken, aber einige Leute finden sie trotzdem spannend wegen der Interaktion zwischen den Überlebenden in einer postapokalyptischen Welt. Aber wenn Zombies nicht dein Ding sind, gibt es noch viele andere Arten von Geschichten und Spielen, die du erkunden kannst.

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  1. I am Zombie | Neue Abenteuer

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