Werkzeuge des Meisters

Ein Friday Five über Spielleiterhilfen

Stephen King schreibt in seinem exzellenten Ratgeber für Autoren On Writing das man sich als Autor einen geistigen Werkzeugkasten anlegt, in dem sich das Rüstzeug befindet das man als Autor benötigt – Vokabular, Grammatik und so weiter. Ich bin der Meinung, auch als Spielleiter verfügt man über einen „Werkzeugkasten“, ob man es zugibt oder nicht, eine Reihe von Büchern oder Dingen die man hat um sich das Leben und die Spielvorbereitung einfacher zu machen. Diese Woche möchte ich euch fünf meiner Standardwerkzeuge vorstellen, von denen hoffentlich auch andere profitieren werden.

1.) Ein Geschichtswerk
Es ist ziemlich egal welches Spiel oder Setting man leitet, von einem guten Geschichtswerk kann jeder Spielleiter profitieren. Man kann es entweder nutzen um nach Abenteuerideen zu blättern, um Vergleiche anzustellen zwischen Kulturen die an historischen angelehnt wurden und ihrem realweltlichen Analogon (Zum Beispiel dem Mittelreich und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation) oder wenn man eine historische Kampagne leitet um mit Hintergrunddetails das Ganze lebendiger wirken zu lassen. Wenn man als Spielleiter auch noch gerne seine eigenen Settings baut hilft es auch beim nachvollziehen von Zusammenhängen die dazu führen können das die Spielwelt realistischer wirkt – wobei das nicht nur für phantastische oder historische Welten gilt, eine Travellerrunde im Dritten Imperium wird ganz sicher von einer Betrachtung des Römischen Reiches profitieren.
Meine Empfehlung hier wäre der DTV Atlas Weltgeschichte (Ein- oder zweibändige Ausgabe) für die Fakten und Zusammenhänge, und einen kleinen und handlichen Historischen Atlas (Zum Beispiel den Leisering) – damit hätte der geneigte Leser zumindest eine Grundlage zum arbeiten, und wenn sein Interesse ihn weiterführt findet er im Weltatlas genug Querverweise um sich auf die Suche zu machen.

2.) Ein Schreibratgeber
So sehr ich immer wieder predige das spielleiten und Romane schreiben nun mal NICHT das Selbe sind – man kann durchaus als SL von entsprechenden Ratgebern profitieren. Die Tipps und Tricks in solchen Büchern zum darstellen realistischer Charaktere kann genauso hilfreich sein wie die Ratschläge wie man eine ansprechende und fesselnde Beschreibung an den Leser Mitspieler bringt. Noch besser in diesem Kontext sind Ratgeber die sich mit dem entsprechenden Genre beschäftigen, da die enthaltenen Überlegungen möglicherweise auch beim Welten- und Abenteuerbau eine große Stütze sein können.
Die Flut an Schreibratgebern, gerade im angelsächsischen Raum, ist unübersehbar. Besonders empfehlenswert, gerade für den Spielleiter der nicht unbedingt vorhat zu schreiben aber dennoch Hilfestellungen sucht wäre meiner Meinung nach Writing Fiction for Dummies als allgemeiner Ratgeber. Als Ergänzung dazu für die Genres Fantasy und Science Fiction rate ich zu Orson Scott Cards How to write science fiction & fantasy.

3.) Brotdosen
Verlassen wir mal die Buchfront und… Was? Ja. Ja, ich habe Brotdosen geschrieben. Wieso Brotdosen? Man kann mit verschiedenfarbigen Brotdosen sehr schöne „Player Packages“ machen, in denen die Spieler quasi alles einlagern können was sie zum spielen brauchen. Was kommt in so eine Brotdose hinein? Meine Version des Player Packages wäre:
1 Bleistift, gespitzt
1 kleiner Ringblock, kariert für Notizen
Karteikarten für Zauber, besondere Gegenstände, Powers, usw. falls das Spiel dies ermöglicht
Steine / Tokens aus Plastik oder Glas für Spiele wie FATE oder Savage Worlds bei denen diese Steine zum System gehören
(Nach Bedarf) Würfel, Charakterbogen
Brotdosen bekommt man günstig beim Supermarkt, Bleistifte und Notizbücher beim Schreibwarenhandel. Wenn die Spieler alles was sie zum Spielen brauchen an einem Fleck haben erleichtert dies das spielen ungemein – auch für den Spielleiter.

4.) Eine Namenssammlung
Ja, ich weiß, das gehört sozusagen schon zur Standardanweisung für den angehenden Spielleiter. Aber: Ich rate euch explizit NICHT zu einem Namensbuch. Die meisten Namensbücher sind entweder auf dem deutschen Sprachraum begrenzt (Was ja bei der Wahl von Kindernamen durchaus Sinn macht, für uns aber eher weniger hilfreich ist) oder werfen Namen aus allen möglichen Kulturen durcheinander.
Statt dessen würde ich zu einer kleinen aber feinen Website namens Behind the Name raten – dort kann man entweder einen bestimmten Namen suchen lassen oder in den verschiedenen Listen nach dem passenden Namen suchen, entweder gemischt oder nach Geschlecht getrennt, und mit Erklärungen zur Herkunft. Das Schöne ist das die Seite auch einen Bereich mit Nachnamen hat, den man ähnlich durchwühlen kann wie die Vornamendatenbank.

5.) Spielleiten
Ich halte dieses Buch von Dominic Wäsch immer noch für das beste Buch das es bisher zu diesem Thema gibt. Ob man sich an den Ratschlägen aus dem Buch halten mag oder nicht sei dahingestellt, man kann aber auf jeden Fall davon lernen und sein Spiel verbessern. Bei mir liegt das Buch im Badezimmer und wird immer wieder mal in die Hand genommen und durchgeblättert, sozusagen zum auffrischen.
(Übrigens, wenn jemand noch weitere Empfehlungen hat wäre ich da sehr Dankbar für)

So, das wäre ein kurzer Einblick in meinen Werkzeugkasten. Was habt ihr denn an „unverzichtbaren“ SL-Hilfen?

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