Voll Dampf

Eine Steam-Punk Anthologie

Eine weiter Kurzgeschichtensammlung aus dem Hause Amrun Verlag. Dieses Mal ist das Thema Steam Punk und neun Autoren haben hier ihren Teil zu beigetragen. Nach einem Vorwort einer Steampunk Band, geht es auch schon los mit der Reise in die dampfgeschwängerte Vergangenheit bzw Zukunft. So trifft der Leser auf einen Illusionisten samt Riesenkraken auf einem Luftschiff über der Arktis; Einen fürchterlichen Stromausfall, der dafür sorgt, dass nichts mehr läuft; Ein eher außergewöhnliches Ziel einer Diebesbande aus Kindertagen; Einen Krieg zwischen Mechs; Noch einen Krieg, diesmal aber mehr in Richtung James Bond; Einen Reporter, der nicht die geringste Gefahr scheut einigen Morden auf die Spur zu gehen; Einem gestrandeten Luftschiff und einem weiteren Krieg, dieses Mal aber in Südamerika zur Zeit der Arktisexpeditionen, auch wenn die nicht wirklich was mit der Geschichte zu tun haben. Mehr soll hier dann auch gar nicht über die Geschichten verraten werden.

Es ist sicherlich nicht einfach solch ein Buch zu koordinieren, die Autoren auszuwählen und dann die passenden Geschichten zu einem Ganzen zusammen zu fügen. Dennoch macht das Buch durchaus einen runden Eindruck. Einen zu runden allerdings. Die einzelnen Geschichten verschwimmen schnell in der Erinnerung zu einer einzigen mit ein paar Highlights, aber leider nicht mehr. So wirken die Geschichten trotz ihrer im Grunde natürlich sehr unterschiedlichen Erzählung und Handlung alle irgendwo gleich. Der Steam Aspekt bezieht sich immer auf irgendwelche Luftschiffe oder dampfbetriebe Körperteile/ Anzüge, vom Punk des Steam-Punks (also der Gesellschaftskritik, linken Orientierung) fehlt es praktisch völlig. Bis auf die Science Fiction Geschichte mit der Lokomotive ist alles andere trotz unterschiedlicher Länder in denen es spielt doch irgendwo Dampf-Biedermeier (die verdeutschte/ österreichische Form des Steam-Punks in der Kaiserzeit um die Jahrhundertwende – bestes Beispiel heutzutage dürfte das Rollenspielsystem Finsterland sein, das genau dieses darstellen möchte). Per se ist da natürlich nichts Falsches dran, aber wenn in einem Vorwort extra erwähnt wird wie genial vielfältig doch das Genre ist, dann ist es einfach schade, dass diese Vielfalt nicht auch transportiert werden kann. Jede Geschichte für sich genommen ist durchaus gut zu lesen, auch wenn manche an einigen Stellen etwas holprig sind und dürfte durchaus dem einen oder anderen Ideen für eigenes, gerade innerhalb des Rollenspielgenres, an die Hand geben. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen und alle direkt hintereinander lesen.

Warum das allerdings extra “fiktionale” Steamgeschichten sind… was soll es denn sonst sein? Tatsachenberichte? Wissenschaftliche Steampaper?

Fazit:
Eine nette Sammlung von Geschichten, die jedoch im Punkt der Steam-Punk Vielfalt nicht überzeugen kann. Wer allerdings einfach Anregungen und ab und an eine Steam-Punk Geschichte lesen möchte, kann sich das Buch durchaus zulegen.

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