Unheil im Schwarzen Keiler

30 Jahre DSA - Nostalgie Abenteuer

Wer kennt sie nicht, die berühmte Taverne „Zum Schwarzen Keiler“ in dem die Abenteurer in noch jungen DSA Jahren einen aufregenden Dungeon erleben und jede Menge Monster schlachten konnten. Dieses Abenteuer ist nun eine Erinnerung an jene Zeiten, da nun „30 Jahre DSA“ ansteht. Aufgemacht ist das neue Abenteuer wie das ursprüngliche: Mit einem entsprechend altehrwürdigen – manche werden bestimmt altbacken sagen – Cover (zusammengeschnitten aus alten anderen Coverteilen), der Angabe für welche Heldenstufe das Ganze ist (Stufe 1-3) und dem dicken Das schwarze Auge Logo. Auf der Rückseite dann bloß Klappentext und keine Angabe wann das spielt und was man so braucht. Also ganz anders als die nun aktuellen Abenteuer. Aber das ist auch kein Wunder, denn das Abenteuer ist gar nicht für Helden der 4ten Edition, oder der 5ten, sondern jene der 1ten. Da die Regelwerke wohl aber nur noch Sammler im Regal stehen haben, gibt es diesen am Ende des Büchleins noch mal kurz erklärt.

[Diese Rezension ist für SpielLEITER gedacht und enthält dementsprechend Informationen über den gesamten Plot, damit dieser sich vollstens bewusst ist, auf was er sich und seine Gruppe einlässt. SPIELER sollten diese Rezension nur lesen, wenn sie kein Problem damit haben, den Plot dann im Voraus zu kennen]

Die Helden kommen zufällig in die Taverne „Zum Schwarzen Keiler“ und hören dort die Geschichte, dass im Dorf Kinder verschwunden sind. Die Dorfbewohner vermuten die derzeit gastierende Gauklertruppe, aber da nach kurzem Nachfragen seitens der Helden dort auch Kinder verschwunden sind, muss es wohl etwas anderes sein. Die vermissten Wagen der Gaukler führen die Helden schließlich auf die richtige Spur, nämlich in das alte Minensystem in dem vor 30 Jahren schon Helden mit allerlei Gezücht aufgeräumt haben. Doch was die Helden dort finden, ist alles andere als tot und vertrocknet. Eher im Gegenteil äußerst untot und will je nach Gruppe, natürlich nochmals beseitigt werden. Und auch die Mine, bzw. das unterirdische Gangsystem verlangt von den Helden allerhand in Sachen Fallenerkennung bis sie dann letztlich in der Arena den Grund der Kindesentführungen vorfinden: Einen Nekromanten, der sich einen Kindheitstraum erfüllen möchte und daher eine Zirkusvorstellung mit den Monstern aus dem Gangsystem vorbereitet hat und die Kinder als Publikum benutzt.
Dumm nur, dass die Dorfbewohner das nicht ganz so lustig finden und den Kerl am liebsten auf der Stelle töten würden. Jetzt sind die Helden gefragt ob sie vermitteln oder ganz auf einer Seite stehen und es ein friedliches Ende nimmt oder eher nicht..

Wie schon zum 25jährigen Jubiläum ist es nun 5 Jahre später Zeit mal wieder auf die Anfänge zurück zu blicken. Und dazu ist dieses Abenteuer gedacht. Wie wohl an der Beschreibung „Dungeon“ schon ersichtlich, handelt es sich natürlich nicht um ein total tiefgreifendes Abenteuer in dem die Helden vor schwierigen Entscheidungen stehen, die ganz Aventurien beeinflussen werden, sondern um das Erforschen unterirdischer Kammern. Es ist natürlich irgendwo fraglich wen ein solcher Typ Abenteuer (also ein Abenteuer bei dem man von einem Raum in den anderen wandert und Monster killt, bzw. Fallen entkommen muss) heutzutage noch interessiert, aber darum geht es eigentlich gar nicht. Das Abenteuer ist für Nostalgiker geschrieben, und da sich diese inzwischen wohl auch „weiterentwickelt“ haben, gibt es sogar noch eine nette Hintergrundgeschichte und eine moralische Frage kostenlos dazu (ansonsten könnte man ja auch eine Runde Descent spielen). Für eben solche Nostalgiker, die vielleicht vor 30 Jahren schon im ersten Schwarzen Keiler Abenteuer gewesen sind oder aber Spieler, die gerne mal in die Welt des ersten Schwarzen Auges eintauchen möchten, bringt dieses Abenteuer alles mit was man braucht: Eine Beschreibung des Vorgeplänkels, eine detaillierte Ausführung der Räume des Dungeons und natürlich ganz wichtig: Beispielcharaktere erstellt nach DSA1 und die damaligen Regeln (man beachte etwa bei den Zaubern: Der Spieler muss diese aufsagen, nicht der Charakter – etwas das inzwischen ja praktisch in Vergessenheit geraten ist, aber damals innerhalb der Spielgemeinschaft gerne gemacht wurde – und von außerhalb bestimmt total belächelt worden ist).
Eine Karte des Dungeons findet sich natürlich ebenso im Büchlein.
Was der heutige DSA Spieler bedenken muss, ist die Tatsache, dass die Kennzeichnung von verschiedenen Texten damals noch nicht so eindeutig war, wie sie das in den heutigen Abenteuern ist, aber man kann sich schnell in die damalige Kennzeichnung mit schwarzem Balken einlesen. Und auch auf Bilder relativ schlechter Qualität (verglichen mit den aktuellen Abenteuer), muss man sich natürlich einstellen, aber das war halt damals so – nur die Karte ist in gewohnter aktueller Qualität und gut zu nutzen.
Die Idee, die Helden nochmals gegen dieselben Monster antreten zu lassen, indem man sie einfach von einem Nekromaten erheben lässt ist schon irgendwo genial.

Fazit
Ein Dungeoncrawl wie ihn wohl DSA schon lange nicht mehr gesehen hat. Wer so etwas mag (Abschlachten von Monstern in einem Raum nach dem anderen – glücklicherweise mit relativ stimmiger Geschichte drum herum, die geschickte Spielleiter bestimmt sogar ausbauen können) , sollte sich das Abenteuer einmal ansehen, ebenso jene, die sich dafür interessieren wie denn die DSA1 Regeln gewesen sind. Eine richtig tiefgründige Geschichte oder viele Wahlmöglichkeiten in der Handlung sollte man natürlich nicht erwarten. Nostalgiefaktor eben.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

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