U steht für Urban
Buchstabensalat mit Caninus
Urban, das bedeutet rein wörtlich übersetzt ja „zur Stadt gehörend“. Bei uns im Rollenspiel ist das Wort eigentlich für zwei verwandte Themen reserviert. Zum einen haben wir da die klassischen Stadtkampagnen, die völlig system- und oft auf settingunabhängig ein oder mehrere Abenteuer innerhalb einer Stadt thematisieren. Zum anderen gibt es noch eine Settinggruppe, die sich im Grunde auf das Thema fokussiert, in die zum Beispiel „Urban Fantasy“ , aber auch Cyberpunk gehört.
Stadtkampagnen
Stadtkampagnen gibt es, solange es im Hintergrund denn Städte oder größere Dörfer gibt, in jeglicher Form und Farbe. Das schwarze Auge hat dem ganzen sogar einen eigenen Quellenband gewidmet, in welchem dem Spielleiter erklärt wird, wie genau man solch ein Stadtabenteuer aufbaut und welche Fallstricke es zu überwinden gibt. Prinzipiell lassen sich natürlich aus Städten auch ganz stinknormale Dungeons machen, aber das würde dem nicht gerecht werden. Die Möglichkeiten, die sich durch die anderen, dort derzeit wohnenden Lebewesen ergeben, liefern alleine viele Anregungen für eine Ausgestaltung. Oftmals werden solche Stadtabenteuer mit einem Detektivplot verbunden, der sich natürlich innerhalb einer Stadt auch deutlich besser entwickeln kann (Tatorte untersuchen, Zeugen befragen, etc) als etwa mitten im Nichts auf dem Land. Die Schwierigkeiten auf die man bei Stadtkampagnen stößt, sind jedoch oft eine gewisse Überforderung alle die Personen zu vermitteln, die um die Helden drum herum vorhanden sind. Um einfach auch das Gefühl der Fülle zu erzeugen. Da ist oft ein gewisser Einfallsreichtum gefordert, der manchmal mit einem guten Städtebuch zu der/einer Stadt im Setting dann entsprechende Ideen beim Spielleiter erzeugen kann. Und solcher Städtebücher gibt es unzählige. Fast jedes System, dass mehr als nur ein Grundregelwerk veröffentlicht hat, besitzt – eben sofern es Städte gibt – auch mindestens ein Werk über eine oder mehrere solcher Orte. In DSA gibt es mit der Garethbox gleich eine ganze Sammlung von Hintergründen, Karten und Abenteuern für die dortige größte Stadt. Schaut man sich bei der Kontinentsschwester Myranor um, so ist im Grunde ein Großteil des Bandes Unter dem Sternenpfeiler auch als Städtequellenbuch an zu sehen, denn viele der dortigen Städte sind riesig (im Vergleich mit Aventurien) – und auch dafür gibt es einen Abenteuerband. Aber auch andere Systeme, wie etwa DnD/Pathfinder, haben natürlich Städtebücher – ja nach Edition sogar unterschiedliche Varianten. Letztlich sind sie einfach eine wunderbare Möglichkeit in die Welt der Städte ein zu tauchen.
Das „Urban“ Genre
Im Gegensatz zu oben genannten Stadtkampagnen, sind diejenigen Settings, die unter dieses Genre fallen, primär darauf aus innerhalb einer oder mehrerer Städte gespielt zu werden. Im Gegensatz also zu etwa dem schwarzen Auge, bei dem es viele Abenteuer mit Erforschen von offenen (oder mit Pflanzen bedecktem) Land gibt, sind die Abenteuer innerhalb eines solchen Settings nur sehr selten mal außerhalb. Je nach Entwicklungsstand und Zeit innerhalb des Settings/Systems unterteilt man das Genre in einzelne Untergruppen (und vermutlich gibt es hier wie so oft verschiedenen Philosophien wie man das Ganze unterteilen kann). So sind hier sowohl das Ptolus Setting, mit seinem mittelalterlichen Ansatz rein, wie auch die verschiedenen „Jetzt“ Zeit Varianten, etwa die (neue) Welt der Dunkelheit und Dresden Files, aber auch in der Zukunft liegende Spiele, wie Shadowrun oder Eclipse Phase. Natürlich haben all diese Settings/Systeme auch zusätzlich noch Bücher über einzelne oder mehrere Städte, wie etwa Schattenstädte bei Shadowrun oder die Städtebücher in der (neuen) Welt der Dunkelheit.
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