The Walking Dead Band 8: Auge um Auge
The Walking Dead Band 8
Wenn ich jetzt sage, dass es in Auge um Auge um den Rachefeldzug eines Wahnsinnigen geht, den sein Schicksal einholt, habe ich bereits eine ganze Menge Wahrheit zusammengefasst, ohne dass das Ganze Chaos dieser Geschichte wirklich erzählt ist. Im Grund geht es in diesem Band einmal nicht um die ansonsten sehr vertraute Perspektive von Ricks Gruppe, sondern um das wüten des Gouverneurs, der in seinem Wahn seine eigene Tochter, die zum Zombie wurde, weiterhin festhält und so tut, als wäre alles Beinahe normal. Und es geht darum, wie er eine Meute an Fanatikern dazu aufstachelt da zu tun, womit der letzte Band Endet: Mit dem Sturm Woodburys auf das Gefängnis. Hierbei werden eine Menge Protagonisten umkommen und am Ende ist erneut wieder einmal die Frage offen, was überhaupt eine Person letzten Endes zum Menschen macht.
Dieser Band hat schöne und problematische Aspekte in einem ganzen Haufen in sich vereint. Die Geschichte wird ziemlich rasant vorangetrieben und man kommt an einigen Stellen extrem ins Schlucken, wenn bestimmte Szenen auftreten, an deren Ende immer und immer wieder der Versuch gestartet wird das „Urböse“, dass den Gouverneur darstellt, endlich zur Strecke zu bringen. Und dennoch hat dieser Fanatiker dann doch wieder das Glück zu überleben. Tja, bis am Ende dann doch ein Auge zu viel beglichen werden muss und aus einer für ihn unerwarteten Situation heraus etwas zum Tragen kommt, das ihn (hoffentlich) letzten Endes einholt. Faktisch ist diese Geschichte wieder einmal das Schaffen der für „The Walking Dead“ typischen Tabula Rasa, in der die einzelnen Figuren eher vor den Trümmern ihrer Existenz stehen und schon wieder nicht wissen, wie es für sie weiter gehen soll, weil die Wesen mit besonderem Appetit auf sie, sie wieder einzuholen drohen.
Dieser Band ist im Grunde einer von denjenigen, die dafür Sorgen, dass man weiter liest, weil hier eine sehr krude Mixtur von menschlichen Regungen aufkommen, welche das gesamte Spektrum an menschlicher Handlungsweise aufzeigen können. Bis zu der Stelle, wo man sich die Frage stellen muss, wann Fanatismus letzten Endes doch dazu folgen kann, dass etwas kippt und sich erneut so etwas wie eine Vernunft durch Selbstekel wieder einschließt. Im großen und Ganzen ist dieser Band einer der bis hierhin wenigen echten Höhepunkte der gesamten Reihe.
Kommentar hinterlassen