The Orphans Survival Guide
Eine Mage: the Ascension-Rezension von Infernal Teddy
1st Edition:
1: Mage: the Ascension
3: The Book of Chantries
5: Technocracy: Progentiors
6: Digital Web
7: The Book of Shadows
9: Technocracy: Iteration X
10: The Book of Madness
11: Technocracy: New World Order
12: Ascension’s Right Hand
The Fragile Path – Tales of the First Cabal
2nd Edition:
13: Mage: the Ascension 2nd Edition Teil 1 Teil 2
14: Hidden Lore and Storytellers Screen
15: Technocracy: Void Engineers
16: Horizon: the Stronghold of Hope
17: The Book of Crafts
18: Beyond the Barriers: The Book of Worlds
19: The Book of Mirrors: The Mage Storytellers Guide
20: Technocracy: Syndicate
22: Digital Web 2.0
Tradition Books:
Five Traditions, gathered
Five Traditions, assembled
20th Anniversary Edition:
20th Anniversary Edition Quickstart
Mage: the Ascension – 20th Anniversary Edition Teil 1 Teil 2 Teil 3
The Sorcerers Crusade:
Mage: the Sorcerers Crusade
Weitere World of Darkness-Titel:
Halls of the Arcanum
A World of Darkness: Mummy 2nd Edition
A World of Darkness: Sorcerer
Romane:
The Road to Hell (Caninus)
The Ascension Warrior (Caninus)
Anthologien:
Truth Until Paradox
Truth Beyond Paradox
Die meisten Bücher die wir in dieser Reihe besprochen haben drehen sich um Gruppen und Magi, welche die Welt verändern könne und wollen. Das beschreibt recht gut Mage: the Ascension als Ganzes: schließlich heißt es auch in der M20 nicht umsonst „If you had the power of a god, what would you do with it… and what would IT do with YOU?“. Aber was ist mit den Magi deren Ziel es nicht ist die Welt zu retten sondern einfach nur den nächsten Tag überstehen? Der Orphans Survival Guide beschäftigt sich mit den Erwachten, welche entweder auf der Straße leben, oder nicht weit davon entfernt sind, und die oftmals nur sehr entfernt etwas mit dem Erleuchtungskrieg zu tun haben. Von der Beschreibung her bewegt sich dieses Buch irgendwo zwischen Splatbuch und Minisetting, und verspricht das zu sein, was die Hollow Ones in World of Darkness: Orphans eben nicht waren – ein Buch um interessante Charaktere und Kampagnen zu erschaffen.
The Orphans Survival Guide (OSG) ist, wie üblich, ein lilanes Softcover, welches die Nummer 23 trägt. Das Artwork im Inneren ist wie üblich in Schwarz Weiß, wirkt aber insgesamt gefühlt etwas düsterer als die meisten Bücher dieser Reihe. Das Cover dagegen ist ein manipuliertes Foto, etwas das zu dieser Zeit eher ungewöhnlich war. Insgesamt ist das Buch 132 Seiten lang, plus dem vierseitigen Charakterbogen. Ansonsten entspricht das Buch dem üblichen Layout für ein Buch der 2nd Edition.
Wie bei den meisten Büchern der Second Edition ist auch auch der OSG zum größten Teil aus der Sicht von Personen innerhalb der Welt der Dunkelheit geschrieben, in diesem Fall eienr Mischung aus Orphans und Hollowern. Die Einleitung ist die übliche kurze Übersicht dessen, was das Buch sein will, mit kurzem Ausflug dazu, wie sich das Erwachen für die hier beschriebenen Magi so präsentiert. Im ersten Kapitel beschäftigt sich das Buch dann mit zwei großen Themenkomplexen: dem Überleben auf der Straße, und wie Magick das Überleben erleichtern kann – und wo es zu einem Problem werden kann. Wie realistisch die Texte zum Leben auf der Straße sind kann ich nicht beurteilen, da ich glücklicherweise noch nie auf der Straße gelebt habe, erst recht nicht in einer amerikanischen Großstadt, aber es ist ausreichend finster und niederschmetternd um eine Welt wie sie die Welt der Dunkelheit sein will am Spieltisch zu verkörpern. Interessant sind in diesem Kontext auch die Hinweise zur Magick auf der Straße: klar kann die Magie das Leben auf der Straße deutlich leichter und angenehmer machen – sie zieht aber auch Aufmerksamkeit auf sich, und das möchte man wenn man Obdachlos ist vielleicht nicht unbedingt, schließlich gibt es ja genug menschliche und unmenschliche Raubtiere da draußen.
Im zweiten Kapitel wendet sich das Buch dann der größten und am besten organisierten Gruppe unter den Orphans zu, den Hollow Ones. Das Kapitel ist relativ kurz, und konzentriert sich auf die Geschichte der Hollowers und welche Rolle sie innerhalb der Orphans einnehmen. Trotz des geringen Umfangs dieses Kapitels würde ich es als „Tradition Book der Hollowers“ jederzeit den Vorzug geben gegenüber WoD: Outcasts. Das dritte Kapitel präsentiert dann eine Auswahl an Locations in den USA die für die „Orphan Szene“ besondere Bedeutung haben und eine Auswahl an den dazugehörigen NSCs. Noch mehr NSCs – und eine ordentliche Auswahl an Templates zum direkt losspielen gibt es dann im vierten Kapitel. Ich habe mich immer gefragt welchen Wert diese Templates hatten – hat die je jemand wirklich verwendet, oder waren die einfach nur Lückenfüller? Zu den bekannten und interesanten Charakteren die hier beschreiben werden gehören unter anderem auch Penny Dreadful, eine der „signature characters“ von Ascension, und die Nephandus Jodi Blake – für beide keine Werte, aber wer braucht die schon? Kapitel Fünf wendet sich dann an die Spielleitung, mit einer Reihe von Tipps und Hinweisen um das Spiel auf der Straße glaubwürdiger, realistischer und natürlich dreckiger zu gestalten. Den Abschluss bildet der Anhang, mit neuen Rotes, Beispielen an von magischen Praktiken die man auf der Straße aufschnappen könnte, Hinweisen zur Charaktererschaffung – im Prinzip die ganze mechanische Seite des Themas, abgerundet um eine Mediagraphie und einem neuen vierseitigen Charakterbogen.
Fazit:
Ob man das Orphans Survival Guide braucht hängt davon ab, welche Art von Kampagne man leiten möchte. Jemand, der Ascensions High Weirdnessauspacken will wird hier weniger brauchbares Material finden als jemand, der eine dreckige Kampagnen in den Hinterhöfen und Gassen der urbanen Hölle ansiedeln will. Wer eine Runde Rund um die „unterschicht der Magi“ leiten will macht hier sicherlich wenig falsch, das Buch bringt zwar wenig wirklich brauchbares an neuem Regelmaterial mit, dafür trieft es nur so vor stimmungsvollem Hintergrundmaterial, mit Hinweisen auf die – wenn wir ehrlich sein wollen – die meisten von uns nicht kommen würden. Wem das Thema also zusagt ist hier besser aufgehoben als beim Black Dog-Gegenstück Destiny’s Price.
Verwendbarkeit mit M20:
Die Hintergründe zu den Hollow Ones dürften mit dem Entstehen der Disparate Alliance aus der M20 ein wenig überholt sein, aber im Großen und Ganzen gibt es nichts in diesem Buch das vom Material der neuen Edition überholt worden wäre. Die Empfehlung steht.
Nächstes Mal machen wir wieder einen Abstecher in der Renaissance (Ich kann dieses Wort ohne eine Rechtschreibprüfung immer noch nicht schreiben, verdammt…), und schauen uns das Artisans Handbook an.
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