Ars Magna
Battle Angel Alita Band 4
Das Alita sich im Motorball einen Grund zum Weitermachen gefunden hatte, war ja bereits seit dem letzten Band klar gewesen. In Band 4 geht es jetzt um das Ziel, dass sie sich zwischenzeitlich gesetzt hatte: Einen Kampf gegen den amtierenden Champion, Jashugan, die Nummer 0 des gesamten Motorballs. Auch bekannt als der Kaiser.
Das Problem dabei ist nur, dass sie sich dafür ein Team zusammenstellen muss, mit dem sie eben diesen Kampf in dem mörderischsten Spiel des ganzen Schrottplatzes antreten kann. Das hießt, sie sucht nach den brutalsten, mörderischsten aber auch ehrlichsten Kriegern des ganzen Sports.
Und somit tritt sie gegen die naheste Auswahl aus purer Panzerung, erhöhter Geschiwindigkeit, gewaltige Kampfkraft und purer Brutalität an.
Ido hingegen hat sich in der Zwischenzeit an Jashugan gehängt und versucht verzweifelt des Kaiser des Motorballs am Leben zu erhalten, damit dieser Alita dazu bringt nach Hause zurückzukehren. Und er erfährt einiges mehr über die Person, die Jashugan zu dem gemacht hat, was er ist. Und der verdacht erhärtet sich immer mehr, dass er nicht die einzige Person ist, die Zalem verlassen hatte um auf dem Schrottplatz zu leben.
Was soll man sagen: Das Spiel ist tödlich und am Ende tritt Alita zusammen mit 4 weiteren gegen ihren Gegner an.
Doch der entscheidende Faktor dabei ist etwas anderes: Mit jedem Rennen, mit jedem einzelnen Kampf gewinnt Alita ein wenig mehr von dem zurück, was ihr bislang am meisten fehlte: Die eigene Vergangenheit. Es scheint fast so, dass sie wirklich durch den Kampf mehr und mehr zu sich selbst zurückfindet. Und dabei auch ein besseres Verständnis für ihren Kampfstil erlangt, die Panzerkunst.
Fazit
Würden nicht auch hier wieder ein paar der Cyborgs einfach so ihr leben lassen könnte man Ars Magna fast schon als den friedlichsten Band der Serie bislang bezeichnen.
Es scheint fast so, als hätte Kishiro einiges an Kritik einstecken müssen und dadurch ein wenig an der grafischen Schockmoment abbremsen müssen.
Andererseits ist mit der Darstellung eines Motorball-Tuniers auch eine ansonsten sehr aufwändig darzustellende Anhäufung von Sehenswürdigkeiten eingefügt, die letzten Endes das Auge verwirren und die absurdität des ganzen Alita-Kosmos unterstützen sollen.
Aber das ist nicht der zentral spannende Teil des Ganzen: Wir wissen aus den vorangegangenen Bänden der BAA-Serie das Alita sich durch den Kampf sich selbst nähert. Interpretatorisch betrachtet ist der äußere Kampf um einen Platz in der Welt dadurch also ein Kampf gegen die eigene Zerrissenheit. Dadurch, dass hier zum ersten Mal angedeutet wird, dass Alita sich selbst überwinden muss, um sich zu finden und deswegen bis ans äußerste geht, weist die ganze Geschichte eine letzte Frage auf: Was ist Alitas Zweck gewesen, als sie vom Mars zur Erde kam? Denn das sie nicht auf der Erde ihre Wurzeln hat, wurde in den vergangenen Bänden immer häufiger zum Grundansatz sämtlicher Spekulation. Hier sieht man zum ersten Mal Bilder, die Alita in eine rote Wüste auf einem roten Berg positionieren. Doch was das heißt, bleibt immer noch unklar. Und genau das ist eigentlich der spannende Teil der ganzen Serie: Sie spielt die ganze Zeit mit der Frage nach der Herkunft der Identität. Anders ausgedrückt: Wer ist Alita? Ein Körper, ohne Identität, da ihre Erinnerungen von ihr abgeschnitten sind, oder ist Alita trotz diesem Mangel an Erinnerungen eine vollwertige Person.
Ich zumindest bin jetzt schon auf den fünften Band gespannt, da ich gerade feststelle, das meine Erinnerungen in diesem Bereich absolut nicht mehr vorhanden sind, wie es nach diesem großen Showdown weiter ging.
Kommentar hinterlassen