Ritter der Inneren See

Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy

Spieler mögen Optionen. Das fängt mit den unzähligen Zaubersprüchen an, die Unmengen an Quellenbücher auffüllen, ohne die wir Rollenspieler scheinbar nicht auskommen, und setzt sich nicht nur bei Waffen und Ausrüstung fort. Und damit die Spieler sich nicht langweilen, sondern immer weiter brav Bücher kaufen gibt es auch immer wieder neue Bücher mit Optionen. Der neuste solche Band für Pathfinder trägt den Titel Ritter der Inneren See, und ist auf deutsch bei Ulisses erschienen (Englisch bei Paizo, natürlich). Uns wurde das Buch freundlicherweise als PDF zur Verfügung gestellt, schauen wir uns also an, was den Spielern hier zum Thema „Ritter“ angeboten wird.

Das PDF hat insgesamt 36 Seiten, wie üblich inklusive Umschlag in Innenumschlag. Das PDF ist – wie das Heft es auch ist – komplett in Farbe, und genießt das für Pathfinder übliche Layout. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, was ich großartig zur Gestaltung der Pathfinder-Produkte noch sagen soll, schließlich sind wir das Thema ja mittlerweile einige Male durchgegangen. Es genügt zu sagen, das auch dieses Produkt den gewohnt hohen Standard entspricht.

Die Hefte der Pathfinder Handbuch-Reihe neigen ja dazu, möglichst wenig ihres geringen Platzes zu verschwenden, so auch in diesem Fall – bereits auf dem vorderen Innenumschlag beginnen wir im einer kleinen Auswahl an berühmten Ritterfamilien Golarions, vier Stück an der Zahl. Diese Beschreibungen enthalten Namen, Herkunft, Motto und sogar einen zur Familie passenden Wesenszug. Nach dem Inhaltsverzeichnis und dem „Für deinen Charakter“ in dem erklärt wird was dieser Band denn alles für die jeweiligen Charaktere bietet, geht es direkt los mit einem Überblick darüber, was alles in Golarion einen ritterlichen Charakter ausmacht. Sowohl Beweggründe als auch Typen von Rittern werden hier aufgeführt, um dem geneigten Spieler dabei zu helfen ein Gefühl für seinen Charakter zu bekommen. Danach werden die vier für Spieler wichtigsten Ritterorden der Pathfinder-Welt vorgestellt, mit Hintergrund, Fraktionen, Wesenszüge und Beispiel-NSCs mit Werten. Aufgeführt werden die Adlerritter, die Höllenritter, die Ritter von Ozem und die Mendevischen Kreuzfahrer, allerdings ohne Prestigeklassen – was auch Sinn macht, da die entsprechenden Klassen bereits an anderen Stellen veröffentlicht worden sind. Eine Handvoll kleinerer Orden werden im Anschluss noch beschrieben, wenn auch ohne all zu viele Details oder mechanischen Vorteile.
Der Abschnitt „Anatomie eines Ritters“ besteht aus einer ganzseitigen Illustration auf der ein Ritter mit seiner üblichen Ausrüstung gezeigt wird, gefolgt von einigen Worten zur Heraldik und eine ähnliche Darstellung seines Pferds. Das Verhältnis eines Ritters zum Glauben wird auch nochmal ausgeleuchtet, mit Beschreibungen zu den für Ritter typischsten Götter. Auch wie die wichtigsten Völker Golarions ihre Ritter betrachten ist ein Thema das besprochen wird. Im Anschluss daran erhalten wir ein neues Talent, welches man am ehesten als abgeschwächtes Anführen beschreiben kann: Knappe. Der Charakter der dieses Talent wählt erhält einen Gefolgsmann der Stufe 1, welcher vom Ritter zum Ritter ausgebildet werden soll. Dazu gibt es noch eine kleine Auswahl an Archetypen für den Knappen. Ungewöhnliche Reittiere sind das Thema des nächsten Abschnitts, wo wir erfahren das in Golarion Ritter auch auf Greifen, Rieseneulen oder Höllenhunde in die Schlacht reiten können. Einer kurzen Betrachtung von Arten von Ritterorden folgt dann ein Abschnitt über Ritterliche Kodizes und Wesenszüge – also spezielle Wesenszüge für Ritter, die eine bestimmte Verhaltensweise als Voraussetzung haben. Eine handvoll neuer Zaubersprüche und magischer Gegenstände runden den Band ab, und der hintere Innenumschlag beschreibt einige typische Pferdearten die von Rittern eingesetzt werden.

Fazit:
Ritter der Inneren See ist ein netter kleiner Werkzeugkasten, mit einer Vielzahl an Sachen die das Spielen eines Ritters – egal welcher Charakterklasse – etwas interessanter gestalten. Die Wesenszüge, Talente und Zaubersprüche welche in diesem Band vorgestellt werden sind stimmungsvoll ohne den Rahmen des üblichen zu sprengen. Dem Band hätte es sicherlich gut getan wenn er schätzungsweise doppelt so lange gewesen wäre – alleine die einzelnen Ritterorden hätten gerne mal dieses Heft füllen können – so wirkt alles ein wenig gezwängt und gedrängt. Definitiv kein Muss, selbst wenn man vorhat einen Ritter zu spielen, aber ein „nice to have“ für Spieler mit entsprechenden Charakteren – wer allerdings nicht vorhat einen Ritter zu spielen kann hier getrost dran vorbeigehen.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

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