Peace Talks – The Dresden Files, Book 16
Der sechzehnte Dresden Files Roman
Achtung! Spoiler für Dresden Files ab Band 12/13!
Seit den Ereignissen in Blendwerk ist nur wenig Zeit verstrichen. Kaum genug um die erlittenen Wunden zu lecken, als relativ spontan Friedensgespräche angesetzt werden. Zwischen den Vertretern des Unseelie-Abkommens und den ja seit der Sache mit dem roten Hof erstarkten Fomori. Und ausgerechnet Chicago wurde als der Ort ausgewählt an dem diese stattfinden sollen. Weil Marcone sich dafür eingesetzt hat. Als einziger Sterblicher unter den Unterzeichnern muss man schließlich Boden wett machen. Und Harry darf (soll) zusammen mit anderen Wächtern für die Sicherheit bei der Veranstaltung sorgen. Leider sind das aber wirklich Nebensächlichkeiten nachdem erst sein Bruder versucht den Anführer der Svarftalfen in seinem eigenen Heim (in dem ja Harry zur Zeit zusammen mit seiner Tochter wohnt) zu ermorden und dabei gefangen genommen wird und dann auch noch dessen Schwester – Lara Raith – von Mab zwei ihrer Gefallen von Harry erfüllt haben möchte. Zudem soll es eine Abstimmung im Weißen Rat über Harry geben, der jetzt nachdem er Winterritter geworden ist, ausgestoßen werden könnte.
Und so beginnt ein ganz normaler Dienstag im Leben des Harry Dresden…
Jetzt haben wir ja wirklich lange auf die Fortsetzung warten müssen. So lange, dass ich nun nicht mehr auf die deutsche Übersetzung warten wollte – von der meines Wissens nach noch nicht mal bekannt ist, wann, wo und ob überhaupt etwas kommen soll. Dies ist also die Rezension des englischen Originals, daher auch der Titel. Als zweite Anmerkung muss hier erwähnt werden, dass es sich bei diesem Buch zwar offiziell um Band 16 handelt, aber eigentlich ist das hier 16.1. Der Verlag hat das Buch in zwei Teile geschnitten – was man leider dem Werk auch stark anmerkt. Mehr als die restlichen Bände endet es mitten in der Handlung, wirkt als eine Art Overtüre zum eigentlichen Geschehen. Der angegebene Grund ist, dass es sonst zu dick geworden wäre.. böse Zungen könnten behaupten, dass man so doppelt so viel Geld machen kann.
Die Geschichte an sich – bis auf eben die Tatsache des Vorspielcharakters – ist gewohnte Jim Butcher Qualität. Die handelnden Personen sind alle bekannt. Es tauchen Probleme über Probleme auf und irgendwie werden sie dann auch angegangen. Leider kann man nicht ersehen, ob alles soweit sinnvoll ausgeht – eben weil es mitten drin endet – zum Glück soll ja der zweite Teil von 16 ja bald schon erscheinen. Die beiden großen Handlungen, die etwas mehr Raum einnehmen sind ein Angriff von außerhalb der Realität durch Winkelhunde (Cornerhounds – Cthulhukenner wissen sofort, dass es sich um hounds of tindalos handelt – Butters übrigens auch), bei der Harry etwas mehr über seine besondern Fähigkeiten erfährt und die Befreiung von Thomas, bei dem man das Gefühl bekommt, dass Butcher Geschmack an Heist-Geschichten gefunden hat.
Etwas schade ist das ziemlich lieblose Aufeinandertreffen von Tochter Maggie mit ihrem Urgroßvater, der auch gleich Harry dazu rät, sie doch einfach abzugeben, damit sie in Ruhe aufwachsen kann und das sofortige Abschieben von Maggie zu den Carpenters, nachdem Thomas den erfolglosen Angriff versucht hat. Das wirkt ein bisschen, als hätte Butcher gerne den Character für passende Geschichten, aber schiebt ihn weg, wenn er unpassend ist – was wohl doch ziemlich häufig sein dürfte in Zukunft.. bleibt abzuwarten was da weiter passiert.
Fazit
Wer die anderen Bände gelesen hat (und des englischen mächtig ist zur Zeit), kann auch bei diesem Band bedenkenlos zugreifen und bekommt gewohnte Qualität. Ein Band zum Einsteigen in die Serie ist dies aber so gar nicht. Man braucht doch viel Wissen aus den restlichen Büchern um die ganze Tragweite der Geschichte zu verstehen.
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