Masters of Umdaar
Eine Fate-Besprechung von Infernal Teddy
Der Blick ins Regal verriet es mir: da stand noch eine Fate Abenteuerwelt die ich noch nicht besprochen habe! Das muss natürlich schnellstens behoben werden. Masters of Umdaar ist eine Abenteuerwelt für Turbo Fate welche sich an gewisse Zeichentrickserien aus den Achtizgern orientiert, allen voran eine Reihe um einen unheimlich starken Barbaren und seinem Erzfeind, einem muskelösen Skelett und dessen monströsen Gefolgsleuten. Es wird also interessant zu sehen, wie dieses Büchlein diese Inspiration nimmt und daraus ein spannendes Setting formt.
Masters of Umdaar ist wie die anderen Abenteuerwelten ein kleines Softcoverheft im Format A5, mit 92 Seiten Umfang inklusive dem Charakterbogen. Es ist komplett in Farbe gehalten, und entspricht vom Layout her – wie die bereits besprochenen Abenteuerwelten auch schon – den beiden Fate Grundregelwerken. Der Art Style orientiert sich an den entsprechenden Serien, entspricht aber im Großen und Ganzen dem was man von Evil Hat so kennt.
Inhaltlich verteilt sich Masters of Umdaar auf sechs Kapitel. Das erste Kaitel präsentiert die Welt von Umdaar und beschreibt dessen Genre. Umdaar wird präsentiert als eine alte Welt, in deren Vergangenheit es unglaubliche Technologie gab und dessen Bewohner von deren Herren geformt wurden, bis diese verschwanden. Heute kämpfen eine Vielzahl an Kriegsherrn um diese Technologien und um die Herrschaft über diese Welt. Die Charaktere sind Archäonauten, heldenhafte Forscher welche die letzte Hoffnung der freien Bewohner der Welt sind. Genretechnisch lässt sich Masters of Umbaar auf jeden Fall irgendwo zwischen postapokalyptsicher Science Fantasy und Planetary Romance einordnen. Auf der Settingeinstimmung folgt die Charaktererschaffung. Diese unterscheidet sich durch zwei Punkte vom Standardvorgehen: der Bioform und der Klasse. Die Bioform ist das „Volk“ dem man angehört, und zur Erschaffung dieser gibt es eine Reihe schicker Tabellen um beispielsweise zu ermitteln ob man ein Oktopus-Zentauer ist. Die Klasse ist im Prinzip nichts weiter als eine Beschreibung welche Art von Entdecker man spielt, wodurch sich eine Verteilung der Methoden empfiehlt. Sowohl Bioform als auch Klasse sollten sich auch in den Aspekten des Charakters niederschlagen. Bei den Stunts wird noch drauf eingegangen das diese durchaus auch besondere Kräfte darstellen können, und eine Handvoll Beispiele vorgestellt. Kapitel Drei ist relativ knapp gehalten, und stellt die neuen Settingregeln vor: Cliffhanger und eskalierende Aspekte. Cliffhanger sind eine für Fate neue Art von Szene, eine Herausforderung die man in fünf Schritten überwinden muss wobei pro Schritt immer nur einer handeln kann. Eskalierende Aspekte sind Szenenaspekte, welche mit einem Wert von +1 beginnen, im Verlaufe einer Szene aber bis zu einem Wert von +4 zunehmen können. Wir bekommen im vierten Kapitel ein Abenteuer präsentiert, Die Sternenklingen von Su’ul, bei dem es (natürlich) um mächtige Waffen geht, welche die Welt zerstören könnten. Um Abenteuer geht es auch im Folgekapitel, in dem eine ganze Reihe von Abenteuerideen präsentiert werden, zusammen mit Beispielorten, Monster, Fallen und Artefakten. Das letzte Kapitel präsentiert dann Bonusmaterial des Autors, welche der deutschen Ausgabe hinzugefügt wurde, welches hauptsächlich aus Zufallstabellen für Missionen, Namen und anderen Dingen besteht.
Fazit:
Ich weiß nicht ob man in den Achtzigern aufgewachsen sein muss um Masters of Umdaar zu mögen, aber ich bin mir sehr sicher das es dabei hilft. Umdaar präsentiert eine spannende Welt, die zugleich fremdartig und vertraut ist, und bietet den geneigten Spielern genug Raum um sich darin auszutoben – zumal es genug obskure Zeichentrickserien aus der Zeit gab um die geneigte Spielleitung mit Abenteuerideen zu versorgen. Zugegeben, mit den Settingregeln werde ich nicht ganz warm – gerade bei den Cliffhangern bin ich auch nach mehrmaligem Lesen nicht sicher ob ich sie verstanden habe – aber Masters of Umdaar ist definitiv ein Highlight bei den Abenteuerwelten, und wem das Genre liegt, oder wer damals gerne die Abenteuer von Er-Typ und den Herrn des Alls geschaut hat ist hier goldrichtig.
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