Mac Tiger – Ein Highländer auf Samtpfoten
Ein Roman von Andrea Schacht
Mac Tiger wurde vor 300 Jahren von einem Schwert erschlagen. Ein Schwert, welches wie damals so üblich zwischen zwei verfeindeten Clans geführt wurde und nicht nur ein Katzenleben, sondern auch viele Menschenleben auslöschte. Doch irgendwie hat der Kater den Absprung nicht geschafft und ist in der Welt als Geist hängen geblieben. Unfähig groß Einfluss auf die Umwelt zu nehmen und vor allem seinen Lieblingsbeschäftigungen nach zu gehen. Somit wurde er immer depressiver und griesgrämiger und ärgert die Bewohner der Burg mit kleinen Spukeinheiten.
Zumindest bis Margita auftaucht, die mit ihrer Tante wie jedes Jahr einen Bildungsurlaub macht bei dem das Hotel in der Burg eine Station darstellt. Dummerweise hat besagte Tante jedoch etwas falsches gegessen, weshalb sie entscheidet, dass man doch die Zeit bis der Bus wieder vorbei kommt im Hotel bleiben wird. Das kommt der jungen Margita nicht ganz ungelegen, da die alten Damen, welche auch jene Bildungsreise machen, doch eher langweilig sind. Zwar sind zur Zeit noch blöde „Top“Manager im Hotel, die sich eher ungebührlich verhalten, aber damit kann man leben. Ja sogar mehr als das, durch einige Zufälle – unter anderem ein Golfball – kommen sich einer der Manager und die junge Frau näher, und beide spüren, dass sie etwas mit dem Ort verbindet. Und dann ist da ja auch immer noch der Geisterkater, dem weisgesagt wird, dass die junge Frau seine Erlösung sein könnte, damit er endlich in die goldenen Steppen einziehen kann.
Vielleicht fragt ihr euch ein bisschen, warum das auf einem Rollenspielblog rezensiert wird, aber dieses Buch stellt eine gute Inspirationsquelle dar, wie man eine alte und bekannte Geschichte nicht vollkommen neu, sondern einfach angepasst aufbereiten und zudem noch mit unerwarteten Elementen
verfeinern kann. So gibt es neben der vor 300 Jahren abgelaufenen Romeo und Julia Geschichte, die schon sehr früh ans Licht kommt auch noch eine kleine Kriminalgeschichte um gefälschte Banknoten. Und dazu jede Menge Charakterentwicklung und eben einen Geisterkater, der zu viel Poe gelesen hat. Seine Seite wird immer wieder als kleines Zwischenkapitel dargestellt und lässt die Idee aufkommen, dass man vielleicht auch im Rollenspiel solchen Einwürfen mehr Raum geben könnte. Etwa indem der Spielleiter eine kurze Episode aus Sicht eines Dorfbewohners, Räubers, etc. schildert. Aber auch wenn man nicht gerade studieren möchte, wie man eine Geschichte aufbauen und Charakterentwicklung betreiben kann, ist das Buch natürlich kurzweilige Unterhaltung, vor allem für die eher romantischen unter den Lesern.
Fazit
Wer gerne Andrea Schacht Romane liest, macht mit diesem hier auf keine Fall einen Fehler, auch wenn Liebhaber der Jägermond-Reihe hier eher weniger auf ihre Kosten kommen, dann der Kater eben nur ein Geist ist und nicht wirklich Hauptfigur. Alle anderen sollten sich das Buch mal aus dem Gesichtspunkt der Story und Charakterentwicklung anschauen und so vielleicht neue Ideen für ihre eigenen Geschichten finden.
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