L steht für Loser
Buchstabensalat mit Caninus
Okay.. das hier wird ein Rant.. nur als Vorwarnung an jene zarten Seelen unter euch, die dann innerlich ganz zerstört sind, wenn sie zu ende gelesen haben..
Loser. Gibt es ja durchaus nicht wenige, aber ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass sich gerade in unserem Hobby eine ganz besonders hohe Zahl davon herum treibt. Ich meine, die Vorurteile über Rollenspieler kennt ja vermutlich jeder. Das sie sich von der Realität abwenden um lieber in ihrer Traumwelt zu leben, in der alles besser ist und sie der Held sein können… und ja.. irgendwo ist diese Annahme natürlich nicht völlig falsch – wenn es nichts positives hätte, würden wir das Hobby ja nicht betreiben. Doch darum geht es heute gar nicht. Ich möchte heute über die Leute schreiben, die so eine Traumwelt brauchen, weil sie in der Realität wirklich nichts zu melden haben.. und die Folgen des Ganzen.
Es gibt ja zwei grobe Kategorien von Losern. Die einen, die es im Leben nicht gebacken bekommen, aber echt dufte Kumpels sind irgendwo, und dann jene, die vielleicht nen tollen Job haben, aber sozial.. naja, reden wir besser nicht drüber (und über die, die beides sind sprechen wir bitte erst recht nicht!).
Schauen wir uns also mal die erste Kategorie genauer an, den von denen sind zumindest meiner Meinung nach eine hohe Anzahl in unserem schönen Hobby. Da haben wir natürlich zuvorderst diejenigen, die ihr Studium oder ihre Ausbildung nicht geschafft haben. Wobei völlig egal ist, ob das nun passiert ist, weil sie zu viele andere Dinge gemacht haben oder zu schlecht dafür waren. Es ist halt einfach passiert und jetzt stehen sie da mit einem Hartz-IV „Job“ oder ähnlich unwürdigen Arbeitsbedingungen und leben vor sich hin. Ein gewisser Teil schafft es irgendwann die Kurve zu kriegen und doch noch einen netten Job zu erhalten und aus seinem Leben etwas zu machen, aber die anderen.. naja.. werden halt nie etwas schaffen.
In der zweiten Kategorie stecken Leute mit denen ich eigentlich keinen näheren Kontakt pflegen möchte. Dennoch kommt man manchmal nicht an ihnen vorbei. Es sind diejenigen, die irgendwo immer alleine stehen und dann an kommen und um Aufmerksamkeit heischen mit völlig absurden Aussagen, wie etwa das Tee aus Früchten ja kein Tee sei (und dafür dann getätschelt werden wollen). Mag sein, dass man mit solchen sozial unfähigen Menschen auch ein soziales Hobby betreiben kann, und es ist mit Sicherheit so, dass solche Menschen auch dazu lernen können und wie die „Lebensloser“ auch über sich hinauswachsen können.. erlebt hab ich es aber noch nicht. Ab und an hat sich so jemand mal für meine Vampire Chronik angemeldet – Vampire Live scheint solche Menschen mehr anzuziehen, vielleicht LARP im allgemeinen, da kann ich nichts zu sagen – aber er ist meistens nicht zu mehr als ein oder zwei Treffen erschienen, weil huch.. Vampire Live ist zumindest hier ein soziales Spiel, bei dem man diese Interaktionen auch drauf haben muss oder genau so außen vor ist.
Das Verhalten der Lebensloser hat natürlich auch Auswirkungen auf das Rollenspiel. So ist es zumindest in meinen nun mehr als 15 Jahren Rollenspiel so gewesen, dass solche Spieler auch oftmals im Spiel selbst Schwierigkeiten hatten etwas zu schaffen. Jetzt nicht so simple Dinge wie etwas Würfeln oder eine Aktion beschreiben, aber wenn es darüber hinaus etwas komplexeres ist, wie etwa sich zuhause hin zu setzen und etwas fertig zu machen – und zwar aus eigenem Antrieb und nicht weil jemand gesagt hat, dass das zu machen ist – dann kommt da oftmals gar nichts bei rum. Eigeninitiative? Fehlanzeige.
Es gibt mit Sicherheit jede Menge Runde, die damit überhaupt kein oder nur wenig Probleme haben und auch mir fällt solches Verhalten meistens in Zusammenhang mit meiner Vampire Live Runde auf, weil diese extrem in Richtung Eigenverantwortung geht und man da schnell merkt, wenn es jemand nicht drauf hat. Lustiger weise haben diejenigen Spieler, die einfach Job oder familienbedingt wenig Zeit haben in der Regel mehr Zeit, als die von mir beschriebenen Lebensloser – oder zumindest immer den Anstand mitzuteilen, dass es gerade zeitlich etwas knapp ist. Ein Verhalten das letzteren oftmals so bekannt ist, wie einem Eisbären der Pinguin.
Die Kritik der Subkultur „endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist. Verhältnisse, die man nicht besser schildern kann als durch den Ausruf eines Franzosen bei einer projektierten Hundesteuer: Arme Hunde! Man will euch wie Menschen behandeln!«
Und das sei mir als Looser an kritik gestattet ;)
„Loser“ aller Länder, vereinigt euch! Und dann gehts den sogenannten „Gewinnern“ mal endlich an den Kragen :-)
Also genau genommen ist so ein Aufguss aus Früchten oder Kräutern tatsächlich kein … ich muß weg.
:D
Eigentlich eher die Hoffnung darauf das auch aus elendig degenerierten Losern noch etwas werden kann und alle zu „Gewinnern“ werden…
Interessant, dass mal jemand dieses Thema angeht. Ich finde den Rant nur ziemlich unstrukturiert. Was willst du uns eigentlich sagen? Was soll jetzt geschehen? Und die zweite Gruppe Loser mit dem Tee-Zitat ergeben für mich auch noch kein klares Bild, wer das sein soll. Happy to discuss…
Was ich damit sagen will? Das was man mit einem Rant immer möchte. Sich über etwas aufregen. Dampf ablassen. Sich der Welt mitteilen. Dafür muss nichts geschehen. Ich kann die Menschen ja nicht ändern und werde ganz sicher auch weiterhin mit jenen verkehren, die ich in die Lebensloser Kategorie stecke. Einfach weil es in der Regel echt nette Menschen sind – die halt nur manchmal (oder immer) nichts gebacken bekommen.
Falls du dir unter der zweiten Gruppe nichts vorstellen kannst, kannst du dich vermutlich glücklich schätzen. Denn wenn du so eine Person getroffen hättest, wüsste du es^^. Da du aber ja kein klares Bild hast, dürfte es schwierig werden dir solch eine Person nahe zu bringen. Wie gesagt, die meisten davon habe ich nur im Vampire Live gesehen. Im PnP hatte ich da noch nie so jemanden.
„Das Verhalten der Lebensloser hat natürlich auch Auswirkungen auf das Rollenspiel. So ist es zumindest in meinen nun mehr als 15 Jahren Rollenspiel so gewesen, dass solche Spieler auch oftmals im Spiel selbst Schwierigkeiten hatten etwas zu schaffen. Jetzt nicht so simple Dinge wie etwas Würfeln oder eine Aktion beschreiben, aber wenn es darüber hinaus etwas komplexeres ist, wie etwa sich zuhause hin zu setzen und etwas fertig zu machen – und zwar aus eigenem Antrieb und nicht weil jemand gesagt hat, dass das zu machen ist – dann kommt da oftmals gar nichts bei rum. Eigeninitiative? Fehlanzeige.“
Man könnte auch noch gut das Schreiben eines Textes in fehlerfreiem Deutsch als Beispiel für etwas Komplexes erwähnen, das viele überfordert. Zumindest würde ich empfehlen, auf so etwas zu achten, bevor man sich verächtlich über die Unfähigkeit der Mitmenschen äußert, sonst liefert man denen die beste Steilvorlage für Retourkutschen.
Wow. Das ist mit Abstand das Arroganteste und Verächtlichste, was ich in einem Rollenspielblog seit langer Zeit gelesen habe.
Leute, die einen Aushilfsjob haben oder aus welchen Gründen auch immer Leistungen vom Jobcenter beziehen, sind also automatisch Loser. Welch schöne Weltsicht. Liebe Caninus – wir alle sind genau eine Kündigung und 12 Monate von Hartz IV entfernt.
Zu deinen „Lebenslosern“: Dass es unter Rollenspielern immer mal wieder Leute gibt, die einem persönlich suspekt sind, mit denen man nichts anfangen kann oder die einem auf die Nerven fallen – geschenkt. Hab ich auch alles schon erlebt. Dann macht man der Person klar, dass man nicht mit ihm oder ihr in einer Runde spielen möchte und gut. Stattdessen alle Leute, die nicht der eigenen Definition vom „guten Rollenspieler“ entsprechen („Was, der will sich nicht zu Hause stundenlang hinsetzen und Sachen fürs Rollenspiel ausarbeiten?? Der will einfach so zum Spieltermin kommen und Spaß haben? Das geht ja wohl gar nicht!!11einself“) zum Lebensloser zu deklarieren, finde ich mehr als nur daneben.
Nun ja – ich hoffe, du hast weiterhin viel Spaß in deiner Eliterollenspielgruppe aus Managern, Anwälten und Bankern, die neben ihrer 80-Stunden-Woche noch täglich zwei Stunden Eigeninitiative beim Rollenspiel zeigen.
Der Cobetreiber des Blogs – und Partner der Autorin – möchte an dieser Stell kurz noch anmerken das er vor ein paar Jahren ALG-II bezogen hat, nicht ein Nettogehalt im Bereich 2000+ Euro pro Monat bezieht, und dennoch nicht umhin kommt, einigen Punkten des Geschreibenen zuzustimmen.
Ferner möchte er darauf hinweisen das es sich um einen Rant handelt, um etwas überspitztes, ähnlich einer Karikatur.
Und wer was menschenverachtendes möchte kann sich gerne mit mir über eine Tasse Tee über rechtpopulistische Parteien und ihren Wählern unterhalten…
Ich halte „Der Text ist immerhin noch weniger verächtlich als etwas, was ein Pegida-Anhänger/AfD-Politiker von sich gibt.“ jetzt nicht für ein besonders stichhaltiges Argument für den Beitrag.
Zumal der Artikel sich der gleichen Argumentation bedient – zwischen „Alle Muslime sind Terroristen“ und „Alle Hartz-IV-Empfänger sind Loser“ sehe ich da keinen großen Unterschied.
Sehe ich auch nicht.
Ein Angebot: wie wäre es mit einem Artikel als „Antwort“ auf den hier, mit deiner Sicht auf diese Dinge? Würden wir hier ebenfalls veröffentlichen.
Schreib mich einfahc mal an wenn du drauf eingehen möchtest.
Meine Sicht der Dinge? Worauf denn? Dass man Leute nicht einfach allgemeingültig als Loser bezeichnet, weil sie einem nicht in den Kram passen oder beruflich nicht so supertoll dastehen? Das hab ich jetzt in zwei Kommentaren geschrieben und mehr gibt es dazu nun echt nicht zu sagen.
Ein Rant (mir neuer Begriff, habe ihn mir aber mal definieren lassen und arbeite jetzt mit dem was ich daraus verstaden habe) ist ein Protestpapier und arbeitet bewusst mit Pauschalisierungen, Vorurteilen und Provokationen.
Liegt also irgendwo zwischen Pegida und Charlie Hebdo
Unter diesem Aspekt ist Ernsthaftigkeit mit der man an diesen Text herangeht wohl kaum geboten. Auf der anderen Seite gelint es dem Text durch eben diese Provokation heir für mehr Kommentare zu sorgen als in irgendeinem Beitrag in der Bloggeschichte von Neue Abenteuer (zumindest fällt mir grad keiner einmit mehr als 10 Kommentaren)
Aber was ist denn der Lebensloser wirklich? Gibt es das überhaupt oder sind es bloß Punkte auf einer Checkliste auf der man einfach 5 Symptome aufweisen muss (Psychische Erkrankungen werden zB. so bewertet)?
Wie viel mehr könnte man also, besondners wenn man die Blogbetreiber kennt, sagen – „Hey, ihr beschreibt euch aber auch selbst damit.“
Was ich zu dem Thema mal mit Ernsthaftigkeit betragen möchte ist die These, dass es im Rollenspiel Menschen gibt denen es an Sozialer Kompetenz (Soft Skills) fehlt. Ob das gehäuft auftritt….dazu fehlt mir die Studie, ich kann nur aus eigener Wahrnehmung sagen, dass Sie vielen Menschen fehlen und gerade im Rollenspiel, viel mehr noch im Live, besonders auffallen.
Denn hier übernehme ich die Rolle einer anderen Person – um diese Darzustellen, überzeugend und mit Nachdruck muss ich mich an eben jenen Soft Skills stark bedienen.
Jemand wie Caninus, die eine Domäne auch noch leiten muss, fallen diejenigen die einen Mangel an Sozialer Kompetenz in einem oder mehreren Bereichen haben natürlich nochmal besonders auf. Sie muss nämlich in letzter Instanz gerade diese Leute versuchen ins Spiel zu bringen, was sich sehr nervenaufreibend gestalten kann.
Gleichzeitig erfordert es aber eben auch vom Spielleiter besonderes Fingerspitzengefühl (ein Social Skill), nicht gleich mit Verallgemeinerung zu reagiern, sondern zu versuchen mit dem Spieler zusammen Konzepte zu erarbeiten.
Das Wichtige dabei ist die Fähigkeit zur Kritik und auch zur Selbstkritik. Sehen wo das Problem liegt und versuchen es anzupacken. Interessanterweise üben gerade Manager und Banker heutzutage genau das auf Seminaren mit Rollenspielen!
Der Rollenspieler aber versucht nicht das Rollenspiel zur Erweiterung seines Selbst zu nutzen, indem er sein Spiel hinterfragt, sondern „einfach nur Spaß haben will“. Der geht ihm aber dann verloren, wenn sein Rollenspiel nicht mehr funktioniert.
Die Reaktion ist dann aufzuhören, wegzubleiben etc. – was aber falsch ist, denn der erste Schritt sollte in der Kommunikation des Problems liegen um sich selbst, den gegenüber und das Spiel zu verbessern.
Caninus ist ganz klar Kategorie II. Einen guten Job hat er ja scheinbar…
„Sie“, Laut dem Button „Wir“ handelt es sich bei Caninus um eine Dame. Da wäre in Anlehnung ans Lateinische der Name Canina wohl eher korrekt gewesen…
Oh verdammt, jetzt hab ich mir Typ II Loseritis eingefangen
:-)
Natürlich ist ein Rant auch Satire und stellt damit Sachverhalte überhöht dar. Aber es stellt Sachverhalte dar, hat also eine Kernaussage. Wenn er diese Kernaussage falsch übermittelt, ist es ein schlechter Rant. Wenn er sie richtig übermittelt, kann man über sie genauso diskutieren, als wäre sie in sachlichem Stil verfasst worden.
Redet man sich auf inhaltliche Kritik damit heraus, dass ja alles nur stilistisch überhöht dargestellt wurde, ist eine Auseinandersetzung mit dem Text nicht möglich, was ihn hochgradig irrelevant macht.