Kibakadabra

Heldenwerk #004

Das nunmehr vierte Abenteuer der Reihe Heldenwerk – also jener Kurzabenteuer, die als pdf für nur wenige Euros zu haben sind – spielt nicht wie die bisherigen Abenteuer in Aventurien, sondern in Uthuria. Das ist an und für sich genommen ja schon einmal ungewöhnlich. Ungewöhnlichkeit Nummer zwei ist, dass es sich um den ersten klassischen Dungeon der Reihe handelt. Ja, richtig gelesen – es ist im Grunde nur ein Dungeon, allerdings mit einer Geschichte. Die Schwierigkeit für Spielleiter und für Spieler ist gering. Die Helden sollten durchschnittlich bis meisterlich sein und hauptsächlich im Kampf bewährt sein. Handlungsort ist Nord-Uthuria ab seiner Entdeckung. In lebendiger Geschichte hat das Abenteuer einen Punkte, es werden also unwichtige Gegebenheiten thematisiert.

[Diese Rezension ist für SpielLEITER gedacht und enthält dementsprechend Informationen über den gesamten Plot, damit dieser sich vollstens bewusst ist, auf was er sich und seine Gruppe einlässt. SPIELER sollten diese Rezension nur lesen, wenn sie kein Problem damit haben, den Plot dann im Voraus zu kennen]

Die Helden geraten durch besondere Umstände (sei es Erkundungsneurose oder Gefangenschaft durch den lokalen Ureinwohnerstamm) in einen sehr merkwürdigen Dungeon. Der Eingang ist – wenn man die Augen zukneift und viel Phantasie besitzt – als Schlangenkopf zu identifizieren und je mehr sich die Helden im Dungeon bewegen, desto eher könnten sie darauf kommen, dass es sich tatsächlich um eine riesige versteinerte Schlange handelt. Im Dungeon selbst – welcher von besagten Ureinwohnern als – teils bequeme – Opferstätte genutzt wird – wohnen einige Wesen, die zu einem gewissen Teil den Helden nichts gutes wollen. So wohnt dort ein Stamm inzwischen dämonifizierter Echsen, welche als Untote noch immer ihren alten Tätigkeiten nachgehen, die Anwesenheit der Helden aber gar nicht schätzen. Ebenso lässt sich auch ein Geist eines Ureinwohners finden, der die Schlange nicht verlassen kann und darüber doch wenig freudig erregt ist – mit Hilfe der Helden aber den Weg ins Jenseits finden kann. Und für die Helden springt natürlich auch etwas dabei heraus. Je nach Grund warum sie in den steinernen Schlund gelangt sind, müssen sie überhaupt einen Ausweg finden oder.. müssen einen Ausweg finden (die Ureinwohner haben nämlich den Eingang einfach hinter ihnen verschlossen). Und dann sind neben reichlichen Schätzen, die zu einem Dungeon ja gehören, auch noch der Grund für das ganze Ding zu finden. Ein nach wie vor dämonische, zweiköpfige Schlangen auspuckendes Herz, welches der Herrin des wimmelnden Chaos zugeordnet wird und die Schlange selbst als Unheiligtum klassifiziert. Schwierig ist bei dieser ganzen Geschichte nur, dass das untere Ende des Dungeons tief im Wasser liegt und der beginnende Regen dafür sorgt, dass auch im Dungeon das Wasser immer höher steigt…

Ja, ein Dungeon ist nun nicht das tiefgreifendste aller Abenteuerdesigns, aber auch hier kann man viel falsch machen. Etwas, dass bei diesem kleinen Abenteuer eigentlich nicht passiert ist. Nicht nur, dass es zunächst eine Beschreibung der Antagonisten, verschiedene Einsteige in den Dungeon (also das Abenteuer) gibt, der überwiegende Teil des kleinen Heftchens dient tatsächlich der Beschreibung der einzelnen „Räume“. Und da sind wir auch schon beim sehr kleinen Wermutstropfen: Die Dungeonkarte. So hübsche sie nun auch wirklich ist in ihrer Seitenansicht für den Wasserstand, so unpraktisch ist es da zu erkennen was wo ist und was nun ein Durchgang ist und was nicht – dazu ist sie einfach zu klein. Erschwerend hinzu kommt dann noch, dass einige Wände auch durch die Helden eingerissen werden können. Die Draufsicht ist deutlich größer und damit auch gut zu verwenden. Aber das sind wirklich Mäkeleien auf hohem Niveau.
Die einzelnen Szenarien im Dungeon sind recht abwechslungsreich und eben nicht auf reines Abschlachten der darin wohnenden Kreaturen gerichtet – naja, zumindest nicht nur. Natürlich gibt es Werte für alles was Werte braucht, wobei es ein bisschen schade ist, dass nicht mehr alles ein kleines Bildchen bekommen hat. War vermutlich bei dem Preis nicht mehr drin, denn die hier auftauchenden Kreaturen sind schon sehr speziell und daher für ein allgemeines Spiel eher nicht gebräuchlich. Am Ende des Bandes gibt es noch ein bisschen Einführungstext in Abenteuer in Uthuria, der aber mehr Stimmungstext ist und bei dem man nicht so richtig weiß warum er da steht.

Fazit

Wer gerne einen Dungeon in Uthuria bespielen möchte macht mit diesem kleinen Heftchen nichts falsch. Mit ein wenig Arbeit ließe es sich sogar auf Aventurien verorten.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

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