K steht für Kampagnen

Buchstabensalat mit Infernal Teddy

Am Anfang dieser Reihe habe ich über Abenteuer gesprochen, heute möchte ich mit euch über Kampagnen reden. Wenn Abenteuer, die Grundbausteine unseres Hobbies, Kapitel wären, so wäre die Kampagne der ganze Roman – oder die mehrbändige Reihe aufeinanderfolgender Bücher. Die wenigsten von uns spielen immer nur Oneshots, sondern irgend einer Art Kampagne. Und egal was man spielt, sei es D&D, Shadowrun, Savage Worlds oder World of Darkness, es gibt in meinen Augen zwei fundamentale, fast schon atomare Arten von Kampagnen: Offene Kampagnen und geschlossene Kampagnen. Was meine ich jetzt damit, und was sind die Unterschiede zwischen den Beiden?

Fangen wir mit der offenen Kampagne an. Was ist eine offene Kampagen? Nehmen wir mal an, eine Gruppe sitzt zusammen, einer meint, er habe eine Idee für ein Abenteuer, die anderen bauen Charaktere, und sie spielen los. Und aus dem Ende des Abenteuers ergibt sich ein neues Abenteuer. Oder die Spieler sagen, sie würden gerne die Charaktere weiterspielen. Jedenfalls gibt es das nächste Abenteuer, und das führt dann zum nächsten Abenteuer, und zum nächsten, und so weiter. Geschichten entwickeln sich, entweder durch Dinge die der Spielleiter in seine Abenteuer eingebaut hat, oder durch Ziele und Wünsche der Spieler, und schon hat man eine Kampagne. Die Kampagne hat in dem Sinne kein Ziel, kein geplantes Ende, sondern wird einfach so lange weitergehen wie die Spieler Spaß an der ganzen Sache haben. Der Vorteil einer solchen Kampagne ist natürlich das sie sich problemlos an die Wünsche und Ziele der Gruppe anpassen lässt. Und dadurch das der Spielleiter keine feste Geschichte im Kopf hat gibt es weder Eisenbahnschienen von denen die Spieler runter wollen, noch muss der Spielleiter bangen das seine Spieler die Lust verlieren bevor die Story abgeschlossen ist. Eine offene Kampagne ist – mangels eines besseren Wortes – organischer, und sie endet wenn ihre Zeit gekommen ist.

Geschlossene Kampagnen dagegen sind sehr viel organisierter. Der Spielleiter hat von Anfang an ein Ziel, ein Ende vor Augen, und weiß auch – zumindest ungefähr – wie die Spieler vom Anfang aus dorthin kommen sollen. Die besten Beispiel für solche geschlossenen Kampagnen sind die Abenteuerpfade für Pathfinder, die klassischen Cthulhu-Kampagnen wie Berge des Wahnsinns, die Savage Worlds Plot Point Campaigns, oder die ganzen DSA-Kampagnen wie Die Sieben Gezeichneten. Unter Umständen gibt der Spielleiter oder die Kampagne sogar vor, welche Arten von Charaktere zu spielen sind. Die Vorteile einer geschlossenen Kampagne liegen klar auf der Hand: Die Spieler haben ein deutliches Ziel vor Augen, die Kampagne kann sich nicht zerlaufen weil niemand weiß was als nächstes passieren sollen, und die Kampagne hat einen klaren Fokus, ein Thema das sich von Anfang an durch alle Abenteuer zieht. Aber auch die Nachteile sind recht deutlich: Spieler, denen das Thema nicht zusagt, werden sich schnell langweilen. Durch die zum Teil strengen Vorgaben werden Spieler in ihren Charakteroptionen eingeschränkt. Wenn es eine gekaufte Kampagne ist ist das Abweichen von der vorgegebenen Geschichte entweder nicht möglich, oder macht einen guten Teil der Investition wertlos. Wenn die Spieler feststellen das ihnen die Kampagne doch nicht zusagt steht man oft vor der Wahl sich durchzuquälen oder ganz neu anzufangen, was auch bedeutet das die verspielte Zeit “verschwendet” wurde.

Ist eine Kampagnenart besser las die andere? Nö, nicht wirklich. Ich habe beide Kampagnenarten gespielt und auch geleitet, und ich hatte mit beiden Arten gute und schlechte Erfahrungen. Man sollte nur im Vorfeld, noch bevor Charaktere erschaffen werden, sich zusammensetzen und darüber reden, welche Art von Kampagne vorgesehen ist. Manchmal steht das von Anfang an fest, weil man eine vorgefertigte Kampagne spielen möchte, wie die Splitterdämmerung oder Kingmaker – dann weiß man im Vorfeld das es eine geschlossene Kampagne werden soll. Aber gerade wenn es eine Kampagne sein soll die sich der Spielleiter selbst ausgedacht hat – oder ausdenken wird – sollte man im Vorfeld klären welche Art der Kampagne gewünscht ist.

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