Handbuch Gefolgsleute und Anhänger
Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy
Eines der wenigen Dinge, die mir im Vergleich zu AD&D bei späteren D&D-Editionen – und damit auch bei Pathfinder – fehlen sind Gefolgsleute. Stufe Neun erreicht, Festung gebaut, und schon hat man als Zauberer ein paar Lehrlinge, als Dieb eine kleine Gilde, oder als Krieger gar eine kleine Streitmacht. Natürlich bietet Pathfinder die Möglichkeit das Talent Anführen zu wählen und so an sein Gefolge zu kommen, aber irgendwie ist das nicht dasselbe – außerdem nimmt ja doch außer mir nie jemand das Talent, weil man statt dessen ja viel coolere Sachen nehmen könnte, richtig? Nun scheinbar bin ich doch nicht der Einzige, denn wir sprechen heute über das just bei Ulisses Spiele erschienene Handbuch „Gefolgsleute und Anhänger“. Schauen wir also, welche Optionen dieser Band einem Anführer-Charakter bietet.
Das Heft, welches uns dank Ulisses Spiele als PDF vorliegt, ist 36 Seiten lang, und 8,1 MB groß. Wie üblich ist dieses Heft komplett in Farbe, wohl illustriert, und entspricht auch vom Layout dem Standard für diese Reihe. Für die Kunstfans unter den Pathfinder-Spielern wird das Cover hinten im Umschlag nochmals abgedruckt. Vorne im Umschlag ist eine Karte abgedruckt, wo man ungewöhnliche Monster und Kreaturen als Anhänger oder Gefolgsleute anheuern kann.
Das eigentliche Heft beginnt mit der üblichen Doppelseite auf der beschrieben wird was dieses Handbuch für deinen Charakter tun kann, und wo sich welche neuen Regeloptionen in diesem Heft befinden. Außerdem findet sich an dieser Stelle eine Variante des Anführen-Talents für böse Charaktere. Danach bespricht der Text, warum man Gefolgsleute mitnehmen sollte – und warum manche Leute Gefolgsleute werden und verschiedene Arten von Gefolgsleuten und Anhänger, welche die Charaktere anheuern können. So werden hier Barden und Chronisten ebenso angesprochen wie Monster, magische Konstrukte, gebundene Extraplanare, Untote und sogar Pflanzen. Für jeden dieser Gefolgsleute finden sich auch einige Optionen, wie magische Gegenstände, Ausrüstungen und so weiter. Überraschenderweise haben wir hier auch einen Abschnitt darüber, wie man intelligente magische Gegenstände ebenfalls als Gefolgsleute einsetzen kann. Außerdem gibt es hier auch neue Wesenszüge, mit denen man die Bindungen eines Charakters zu seiner Familie darstellen kann (Gibt es bessere Gefolgsleute?). Auch die Option, Schüler um sich zu scharen, welche dann ebenfalls als Gefolgsleute dienen können.
Fazit:
Handbuch: Gefolge und Anhänger ist ein erfrischender Beitrag zu dieser Reihe. In letzter Zeit waren die Hefte dieser Reihe für meinen Geschmack zu sehr darauf fokussiert, noch mehr Optionen auf Bereiche des Spiels zu werfen, welche eh schon überfrachtet sind. Zugegeben, das Thema dieses Handbuchs dürfte nicht so viele Spieler ansprechen – meiner Erfahrung nach hatten schon zu AD&D-Zeiten wenige Spieler Gefallen an den Gefolgsleuten, die man auf der Namensstufe erhielt, und mir ist bisher niemand außer mir selbst begegnet, der in einer d20-Variante das Talent Anführen genommen hätte. Wer sich aber für solche Optionen begeistern kann wird feststellen, dass dieses Heft interessante neue Optionen mitbringt, welche das Spiel mit Gefolgsleuten bereichert. Minions für alle!
Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.
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