Good Omens
Ein Roman von Terry Pratchett und Neil Gaiman
Terry Pratchett und Neil Gaiman… zusammen.. in einem Buch… mal sehen was es kann…
Eigentlich sollte es jetzt endlich mal los gehen mit der ganzen Apokalypsensache. Die Hölle hatte sich schließlich jahrelang darauf vorbereitet. Sich ein Krankenhaus voll satanistischer Nonnen zugelegt und alles soweit geplant, dass endlich der Antichrist auf die Welt kommen konnte… leider rechnete sie nicht mit dem doch eher beschränkten Horizont der Satanistennonne, welche den Austausch vornehmen sollte um einem amerikanischen Diplomaten das falsche Kind und Bringer von Armageddon unter zu jubeln. Statt dessen vertauscht sie das Kind mit dem der Familie Young. Recht bibeltreu und eine ganz normale Vorstadtfamilie. Und keiner kriegt es mit.
Selbst der mit der Erziehung des Kleinen beauftragte Dämon Crowley nicht, der die ganze Sache eigentlich sowieso für viel zu früh hält. Ihm gefällt die Erde wie sie ist. Ewiger Himmel oder ewige Hölle sind einfach strunzen langweilig seiner Meinung nach. Und diese Meinung teilt auch sein Weggefährte und ‚Feind von der anderen Seite‘ Aziraphale. Der auch noch von Crowley überzeugt werden kann ebenso auf den Jungen ein zu wirken. Wer kann schon sagen ob nicht genau das Gottes Plan ist? Doch als an seinem elften Geburtstag ein Höllenhund als Geschenk geschickt wird und dieser gar nicht bei dem jungen Warlock – so auf Empfehlung einer der Satanistennonnen genannt – ankommt, beginnen die beiden zu zweifeln. Doch wie findet man denn nun den echten Unheilsbringer? Und was hat die junge Frau namens Anathema damit zu tun, die eine Nachfahrin der einzigen Person ist, die je ein Buch voll korrekter Prophezeiungen geschrieben hat? Und was ist überhaupt aus Adam – hier war die Nonne nicht ganz so gut einen passenden Namen zu vermitteln – geworden in den letzten elf Jahren?
Der Roman vereint zwei Autoren, die gerne auch Geschehnisse am Rand der Handlung näher unter die Lupe nehmen und man als Leser so oftmals nicht weiß ob ein neu eingeführte Charakter nun ein Sidekick ist, oder doch eine wichtigere Person der Handlung. Etwas Aufschluss gibt darüber das Personenverzeichnis am Anfang in dem nicht alle Charaktere im Buch benannt sind, sondern eben nur die „wichtigen“.
Die Geschichte selbst ist ebenso für beide Autoren typisch humoristisch erzählt, zeigt aber bei längerem Nachdenken auch eine sehr ernste Seite und die Wertschätzung der Autoren für den Planeten Erde und seine Bewohner. So will der junge Adam – sich seines Schicksals nicht bewusst – einfach nur die Welt zu einem besseren Ort machen. Etwas gegen die Umweltverschmutzung durch Atommüll, oder das Abholzen der Regelwälder unternehmen. Mit dem Unterschied zu normalen Kindern, die das in bestimmten Phasen auch durch machen, passieren diese Sachen bei Adam allerdings wirklich – ebenso wie die Sache mit den Aliens, von denen er gelesen hat.. und die Tunnel der Tibeter.
Die beiden übernatürlichen Begutachter des ganzen, Crowley und Aziraphale, zeigen, dass sich zum einen Engel und Dämon nicht so wirklich unterscheiden müssen und ein langer Aufenthalt auf der Erde nicht nur Zeitvertreib und Spielereien ist, sondern auch Wertschätzung für die Menschheit mit sich bringt.
Das Ende des Romans ist in seiner Form nicht wirklich vorhersehbar, wenn auch schon ziemlich früh die Richtung angegeben wird, in die das ganze gehen soll.
Fazit: Wer mindestens einen der beiden Autoren gerne liest, sollte sich dieses Buch mal zu Gemüte führen. Aber auch jene Leser, die noch nie etwas von Pratchett oder Gaiman gelesen haben, und gerne humoristische und total verrückte Geschichten mögen, sollten den Roman einmal ausprobieren. Mit seiner Art der Erzählweise ist er allerdings nicht für jeden etwas.
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